20 Montag, 21. Februar 2000
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Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Eis und Schnee in den
USA - Mehrere Tote
WASHINGTON: Bei einem Wintersturm mit
Neuschnee bis zu 30 Zentimetern und Eisregen
sind im Mittelwesten und Nordosten der USA
mehrere Menschen ums Leben gekommen. Fast
500 Flüge mussten am Samstag in Chicago und
mehreren anderen Städten abgesagt werden.
Überflutungen und heftige Regenfälle wurden
im Bundesstaat West Virginia für den Tod von
mindestens zwei Menschen verantwortlich ge
macht. Auch über die Südstaaten Arkansas und
Tennessee fegten Tornados.
Frontalkollision auf der
Gotthardstrasse
GOLDAU: Bei einer Frontalkollision zwischen
einem Lieferwagen und einem Personenwagen
auf der Gotthardstrasse bei Goldau SZ ist in der
Nacht auf Samstag die PW-Lenkerin schwer
verletzt worden. Der in Richtung Goldau fah
rende Lieferwagen war auf die Gegenfahrbahn
geraten und frontal mit dem Personenwagen zu
sammen gestossen, wie die Kantonspolizei
Schwyz am Sonntag mitteilte. Die schwer ver
letzte Autolenkerin musste ins Spital gebracht
werden. Der Chauffeur des Lieferwagens wur
de leicht verletzt.
Abschaffung der Radio-
und TV-Gebühren?
Lawine auf Arlbergstrasse
LUGANO: Giuliano Bignasca, Präsident der
Lega dei Ticinesi, kündigt in seiner Sonntagszei-
tung «II mattino della domenica» die Lancie
rung einer Volksinitiative zur Abschaffung der
Radio- und TV- Gebühren an. Die Unterschrif
tensammlung soll bald beginnen. Der Initiativ
text liege bereits vor, müsse aber noch in einigen
Details angepasst werden, schreibt Bignasca.
Der Lega-Chef will mit seinem Volksbegehren
erreichen, dass namentlich Artikel 55 aus dem
Bundesgesetz über Radio und Fernsehen gestri
chen werden.
Flugzeug stösst mit
Schwänen zusammen
ALTENRHEIN: Kurz nach dem Start zu einem
Flug nach Wien ist am Samstag bei Altenrhein
SG eine Dash 8-300der «Rheintalflug» mit zwei
Schwänen kollidiert. Die Maschine musste
zurückkehren und landete anschliessend ohne
Probleme. Die 50 Passagiere seien mit knapp
einstündiger Verspätung in einem anderen
Flugzeug nach Wien geflogen worden, teilte das
Unternehmen mit. Unmittelbar nach dem Start
des Flugs WE 101 hatten die Piloten Schwäne
bemerkt, die auf Kollisionskurs flogen. Ein Zu-
sammenstoss war nicht zu vermeiden. Der Pilot
brach den Start ab und landete nach einer Platz
runde wieder in Altenrhein.
Zöllner stoppen
Drogenkurier
FELDKIRCH/ZÜRICH: Feldkircher Zöllner
haben einen in Zürich lebenden 29-jährigen
Wiener verhaftet, der bei der Einreise nach
Österreich fast 700 Gramm Marihuana sowie ei
nige Gramm Haschisch und Kokain auf sich trug.
Der Mann hatte die Drogen im Reisegepäck, im
Abteil sowie im Zugs-WC versteckt, wie am
Samstag mitgeteilt wurde. Der Arbeitslose gab
bei der Einvernahme an, er baue seit einem Jahr
in Zürich Cannabispflanzen an, habe schon eini
ge Kilo geerntet und einen Teil davon verkauft.
Schwerer Busunfall in
Griechenland
ATHEN: Bei einem Busunfal! in Griechenland
sind am Sonntag zwölf Menschen ums Leben
gekommen. Über 20 Businsassen wurden ver
letzt. Der Bus stiess nach Angaben der Polizei
auf regennasser Autobahn zwischen Athen und
Lamia mit einem Lastwagen und zwei Autos zu
sammen.
Mehrere Autos verschüttet - Glück für Menschen
BREGENZ: Ein Schneebrett
hat am Samstag im Österreichi
schen Bundesland Vorarlberg
einen Teil der Arlbergstrasse
auf einer Länge von rund 100
Metern einen Meter hoch ver
schüttet. Grosses Glück hatten
laut Automobilclub ÖAMTC
zwei Pkw-Insassen, deren
Fahrzeug von den Ausläufern
des Schneebretts erfasst wur
de. Beide blieben unverletzt.
Die Verbindung über den Pass wur
de ab Stuben bis St. Christoph ge
sperrt. Am Nachmittag verschärfte
sich die Lage, als in Stuben eine La
wine auf die Bundesstrasse 197 und
einen Parkplatz abging und mehre
re Autos und Personen erfasste.
Nach Informationen der öster
reichischen Nachrichtenagentur
APA gab es nur Leichtverletzte.
Als Konsequenz wurde die B 197
ab Langen aus Sicherheitsgründen
gesperrt. Damit gab es für die Win
tersportorte Stuben, Zürs und Lech
bis auf weiteres keine Strassenver-
bindung. Die Verbindung Lech-
Warth ist im Winter wegen Lawi
nengefahr permanent geschlossen.
Nach Angaben des Automobilclubs
ARBÖ wurde auch die B 198 zwi-
Ein Schneebrett hat am Samstag einen Teil der Arlbergstrasse verschüttet.
sehen Warth und Steeg aus Sicher
heitsgründen gesperrt.
Die Lawinengefahr war in den
Regionen der Nordalpen, des Aus-
serferns, des Arlberges, der Silvretta
und der Südlichen ötztaler- und
Stubaier Alpen nach Einschätzung
von Experten weiterhin gross. Im
Arlberggebiet fielen seit Mitte der
Woche bis zu 165 cm, in den Nord-
staulagen des Bregenzerwaldes und
im Kleinen Walsertal bis zu 140 cm
und in der Silvretta 100 cm Schnee.
Weitere Niederschläge und die viel-
(Bild: Keystone)
fach schwache Verbindung mit dem
Altschnee sorgen nach Angaben
der Landeswarnzentrale über 1600
Meter für grosse Lawinengefahr der
Stufe vier auf der fünfteiligen Skala.
Auch die Lawinengefahr in Tirol
blieb «erheblich bis gross».
Sechs Tote bei
Wohnungsbrand
DEN HAAG: Bei einem Woh
nungsbrand in der niederländischen
Gemeinde Groesbeek bei Nimwe-
gen sind am Sonntag sechs Jugend
liche ums Leben gekommen. Unter
ihnen waren vier Kinder im Alter
von vier und fünf Jahren. Die
Brandursache ist unbekannt.
Die beiden anderen Opfer waren
18 und 24 Jahre alt, teilte der Bür
germeister der Gemeinde mit. Eine
42-jährige Frau, Mutter einiger der
Opfer, war aus einem Fenster in der
ersten Etage des aus drei Geschos
sen bestehenden Einfamilienhauses
gesprungen und verletzte sich. Über
die Ursache des Brandes machten
die Behörden am Sonntag keine
Angaben. Augenzeugen hatten von
einer Explosion gesprochen.
Ungarn klagt
gegen Bergwerk
BUDAPEST: Ungarn wird in den
nächsten Tagen den Eigentümer des
rumänischen Unglücksbergwerks in
Baia Mare auf Schadenersatz ver
klagen. Das kündigte die dazu ge
bildete ungarische Juristen-Kom
mission an. Ziel sei die Pfändung
des Vermögens des australischen Ei
gentümers Esmeralda. Cyanidhalti-
ge Abwässer aus der Esmeralda-
Mine «Aurul» sollen die Umweltka
tastrophe in den Flüssen Somes,
Theiss und Donau ausgelöst haben.
Unterdessen werden täglich Tausen
de Toter Fische aus den vergifteten
Flüssen geborgen, und es ist noch
kein Ende abzusehen. (Bild: Key)
Schnee und Regen
Drei Verkehrstote - Stau am Gotthard
BERN: Starke Schneefälle haben
am Wochenende den Verkehr auf
den Schweizer Strassen teilweise
arg beeinträchtigt. Zeitweise nichts
mehr ging am Samstag auf der Gott-
hardautobahn. Drei Menschen star
ben 6ei TJnßillen. Auf der Alpen
nordseite herrschte grosse Lawi
nengefahr.
Geduld war am Samstagmorgen auf
der A2 am Gotthard gefragt. Prekär
war die Lage auf der Nordrampe,
zwischen Amsteg und Göschenen.
Weil zahlreiche Lastwagen im
Schnee stecken geblieben waren
und die Fahrbahn blockierten,
musste die Autobahn Richtung Sü
den für Stunden gesperrt werden.
Der Verkehr staute sich darauf
auf der Urner Seite auf einer Länge
von bis zu sieben Kilometern. Für
den Schwerverkehr blieb die Auto
bahn Richtung Süden bis um 11.00
Uhr gesperrt. Sämtliche Abstell
plätze für Lastwagen in der Zentral
schweiz waren besetzt.
Auch auf derTessiner Seite Rich
tung Norden kam der Verkehr auf
der A2 für einige Zeit ganz zum Er
liegen. Die Autos wurden über die
San-Bernardino-Route umgeleitet.
Gegen 10.30 Uhr wurde die Sper
rung wieder aufgehoben.
Gesperrt war auch die Strecke
Hospenthal-Realp. Der Autoverlad
ab Realp wurde eingestellt. Ab 10
Uhr wurden die Fahrzeuge in An
dermatt verladen.
Queen entlässt
Küchenhilfe
LONDON: Eine Küchenangestellte
der britischen Königin Elizabeth II.
ist entlassen worden, weil sie Kolle
gen gesagt haben soll, dass man
leicht Gift ins Essen der Monarchin
tun könne. Die 46-jährige Frau, die
als Hilfskraft in der Küche des
Buckingham-Palasts angestellt war,
soll auch gefragt haben, wo man
Zyanid kaufen könne. Daraufhin sei
sie entlassen worden. «Ich kann gar
nicht glauben, dass mir das passiert.
Ich finde, dass einige Leute absicht
lich eklig zu mir waren, damit ich
meine Arbeit verliere», sagte die
Frau. «Ich erinnere mich daran, dass
ich mal mit einem Koch darüber ge
sprochen habe, wie leicht man etwas
in das Essen fUr den königlichen
Tisch tun könnte.»
Wetter
Neue Störung
Die allgemeine Lage: Heute verlagert sich ein
Hoch von Frankreich ostwärts nach Deutsch
land, in der zweiten Tageshälfte nähert sich von
Westen eine neue Störung.
Wolken am Nachmittag
Die Prognosen bis heute Montagabend: recht
sonnig, am Vormittag in Nord- und Mittelbün-
, den noch zum Teil bewölkt, im westlichen Mit
telland und in der Nordwestschweiz Hochne-
, belfelder. Gegen Abend aus Westen zuneh-
<■ mend hohe Wolkenfelder. Tiefsttemperaturen
* in der Nacht um -2, Höchstwerte tagsüber um
3 Grad, auf 2000 Metern um -9 Grad. In den
Bergen abflauender Nordwind.
Die Sonne kommt
Die Wetteraussichten bis nächsten Freitag: Am
Dienstag und Mittwoch ziemlich sonnig, zeit
weise jedoch dichtere Wolkenfelder, aber meist
trocken. Am Donnerstag meist sonnig, im
Flachland einzelne Nebelfelder. Am Freitag im
Norden wahrscheinlich auch noch recht sonnig.