Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Montag, 21. Februar 2000 11
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Sport
2:3-Niederlage für Vaduz
Galina voll auf Titelkurs
Ganahl ausgeschieden
11. Rang von Stephan Kunz
in der Transjurassienne
Flash
Tennisclub Balzers -
speditive GV
TENNIS: Vergangenen Samstag lud der Vor
stand des TCB zur diesjährigen Generalver
sammlung. Da keine nennenswerten Probleme
das Vereinsjahr belasteten, stand einem spediti
ven Verlauf der Versammlung nichts im Wege.
Präsident Edgar Müller stellte nach mehrjähri
ger aktiver Vorstandspräsenz sein Amt zur Ver
fügung, leider konnte (noch) kein Ersatz für ihn
gefunden werden.
Der neue Vorstand des TCB setzt sich folgen
dennassen zusammen: Präsident vakant, Vize
präsident Erich Hasler, Aktuar Michael Nasahl,
Kassierin Gaby Morger, Spielleiter Alexander
Wymann und Rainer Frick, Juniorenleiterin Ur
sula Büchel; Anlagen- und Hallenverwalter
Kurt Büchel.
U-17-Auswahi in Form
FUSSBALL: Un
sere U-17-Fuss-
ballauswahl zeigte
sich in den letzten
beiden Testspielen
bereits in beste
chender Frühform.
Am Samstag wur
de auf dem Allwet
terspielfeld in Au-
Heerbrugg die 1.
Mannschaft von
Bad Ragaz mit 3:1
(1:1) bezwungen.
Für die Treffer der
Liechtensteiner sorgten Thomas Nigg, Roger
Beck und Dominik Tiziani.
Einen eindrücklichen 6:0-Sieg gelang der von
Nationaltrainer Ralf Loose betreuten Mann
schaft gestern im Vorbereitungsspiel gegen
Langenargen. Bereits zur Halbzeit führte die
LFV-Auswahl auf dem sehr gut bespielbaren
Rasen mit 5:0. Ronny Büchel, Thomas Nigg, 2x
Andreas Gerster und 2x Fabio D'Elia (im Bild
rechts) trafen fUr Liechtenstein.
Ulrike Kaiser unterlag
Paula Saldanha
JUDO: Beim Int. Grand-Prix-1\irnier in Leon
ding (Österreich) war Liechtenstein durch Ulri
ke Kaiser vertreten. Dieses A-1\irnier zählte als
Qualifikationsturnier für die Olympischen
Spiele in Sydney.
Mit der Portugiesin Paula Saldanha, der letzt
jährigen Zweiten der Europaliste, bekam Kai
ser jedoch eine sehr starke Gegnerin zugelost.
Die Schaanerin bot eine gute Leistung und zeig
te viel Einsatz, musste sich aber der starken Por
tugiesin geschlagen geben. Zwei Niederlagen
von Saldanha bedeuteten in der Folge das 1\ir-
nieraus für Ulrike Kaiser.
In den ersten drei Qualifikationsturnieren in
Moskau, Sofia und Leonding bekam Kaiser je
desmal sehr starke Gegnerinnen, die nie
schlechter als im 7. Rang klassiert waren, zuge
lost. Betreuer Hansjakob Schädler ist jedoch
überzeugt, dass die Schaanerin in den verblei
benden Hirnieren noch das notwenige Glück
für eine Klassierung haben wird.
Gary Orr gewann
Portugal Open
GOLF: Der Schotte Gary Orr hat sein erstes Tur
nier als Golfprofi auf der europäischen PGA-
Tour gewonnen. Der 32-Jährige verwies beim mit
rund 1,2 Millionen Dollar dotierten Portugal
Open mit 275 Schlägen den Waliser Phillip Price
(276) auf Platz zwei. Price hatte am Samstag mit
65 Schlägen den Platzrekord egalisiert.
Protimao (Por). Europäisches PGA-Tumier
(1,2 Mio DoUar/P» 72): 1. Gary Orr (Scho) 275
(69/67/70/69). 2. Phillip Price (Wales) 276 (68/73/65/70). 3.
Paul McGinley (Irl), Tony Johnstone (Sim) und Brian
Davis (Gb), alle 279.
Sportredaktion
Heinz Zöchbauer, Tel. 237 5128
Robert Brüstte, Tel. 237 5123
Fax 237 5155, E-mail: sport@volksblatt.li
Der Hammefmann kam nach 57 km
Rund 57 km lang gehörte Step
han Kunz in der Transjurassi
enne der Spitzengruppe an.
Dann erhielt der Triesenberger
einen Schlag vom Hammer
mann, der ihn letztlich auf den
11. Rang zurückwarf. In der
Weltcup-Zwischenwertung be
legt Kunz aber noch immer den
ausgezeichneten 5. Rang.
Toni Nötzli aus Mouthe
«Es ging einfach nicht mehr. Ich war
nur noch vom Willen beseelt, irgend
wie ins Ziel zu kommen. Gefühle
von Euphorie und krasser Niederge
schlagenheit wechselten in rascher
Folge. Es begann mit schweren Ar
men. Dann machten sich auch die
Beine bemerkbar. Ich war in der La
ge, ein gewisses Tempo zu laufen. Die
Geschwindigkeit zu erhöhen oder
am Berg einigermassen gute Figur zu
machen, war aber nicht mehr mög
lich.» Mit diesen Worten schilderte
Kunz seinen Leidensweg auf den
letzten Kilometern im französischen
Jura, bei dem er bei weitem nicht der
einzige Athlet war, der im kräftezeh
renden Gegenwind die gleiche Er
fahrung machte.
Dabei hatte das erstmals im Welt
cup-Programm figurierende Lang-
distanz-Rennen mit insgesamt 3800
Teilnehmern für den Liechtensteiner
gut begonnen. Er gehörte nach dem
Start in Lamoura stets zu den Besten
und hielt im ersten grossen Aufstieg
gut mit der Spitze mit. Kunz hielt so
gar mit, als der spätere Sieger Johann
Mühlegg (Sp) einen ersten Angriff
wagte. Das Duo wurde von Per
Elofsson (Sd) und Juan Jesus Gutier-
rez (Sp) eingeholt und wies zeitweise
eine Minute Vorsprung auf die ers
ten Verfolger auf.
Eine grosse Nummer
Elofsson wollte kaum jemals
Führungsarbeit leisten und konnte
sich am Schluss darüber freuen, dass
mit dem 2. Rang sein Konzept aufge
gangen war. 25 km vor Schluss wagte
Mühlegg - «an der Spitze herrschte
für mich zu wenig Harmonie, des
halb musste ich etwas unternehmen»
- den entscheidenden Vorstoss, der
bei Kunz auch noch im Rückblick
Bewunderung auslöste: «Als Johann
in den Gegenwind hinein angriff,
hatten wir keine Chance. Er hat eine
grosse Nummer abgezogen.» Sie
führte beim für Spanien startenden
Deutschen zum dritten Weltcup-Er
folg seiner Laufbahn und zum Aus
bau der Weltcup-Führung, unter an-
Resultate
57 km gehörte Stephan Kunz der Spitzengruppe an, dann fiel der Triesenberger zurück und musste sich mit dem
guten elften Schlussrang zufrieden geben.
derem auch deshalb, weil die besten
Norweger und Italiener sowie alle
Finnen dem'Start fern geblieben wä
ren.
Stephan Kunz versuchte mit zu
sammen Pietro Piller Cottrer (It),
seine gute Position zu halten. Doch
ein Anstjeg, der auch beim sechst
klassierten Patrick Rölli (Sz) Spuren
hinterlicss, zeitigte beim Lehrer aus
Triesenberg Wirkung. Kunz schlug
sich alleine durch und wunderte sich
lediglich darüber, wie lange es dau
erte, bis diej Verfolger aufrückten. 6
km vor dem Ziel war dies der Fall,
und der Liechtensteiner sah sich aus-
serstandc, in jener Gruppe mitzulau
fen, die den 5. Platz unter sich aus
machte: «Ich musste chancenlos zu
schauen, wie sie vorbeizogen. Mir
ging es lediglich noch darum, so viel
wie möglich zu retten.»
man mit dem Willen erreichen kann,
wenn der Körper längst nach Ruhe
und Erleichterung verlangt.»
Kunz immer noch Fünfter
«Ich bin zufrieden, auch mit der
Klassierung», zog Stephan Kunz Bi
lanz. Besondere Freude bereitete
ihm, dass er in keinem einzigen Mo
ment an Aufgabe gedacht hatte. Und
seine Frage nach dem Stand im Welt
cup trug ebenfalls zu seiner Beruhi
gung bei. Kunz ist immer noch Fünf
ter, nur 2 Punkte hinter Espen Bjer-
vig (No), aber auch nur noch 10
Zähler vor Elofsson, der mit drei 2.
Rängen innert weniger Wochen ein
bemerkenswertes Comeback feierte.
Offen bleibt im Moment die Be
antwortung der Frage, ob Stephan
Kunz für lange Distanzen geeignet
ist, wie er herauszufinden versuchte:
«Dieses Rennen hätte für mich nach
60 km zu Ende sein sollen. Dass ich
50 km lang durchhalte, das weiss ich
ja schon.»
Offen bleibt vorderhand auch die
Frage, wie lange er benötigt, um sich
von dieser Strapaze zu erholen. Zu
diesem Thema Auskunft geben kann
er am kommenden Wochenende in
Falun (Sd), wenn der Langlauf- Welt-
.cup auf dem Gelände des Lugnet-
Parks fortgesetzt wird.
Weitere Infos: wwwJs-ski.com
Eine gute'Erfahrung
Es sei niefit daß schwerste Rennen
gewesen, das ei" je bestritten habe,
hielt der Triesenberger fest. Bei eini
gen seiner .früheren Monster-Velo
touren sei er auch stärker ausgelaugt
gewesen: «Da habe ich diesen Zu
stand der Leere auch schon erlebt.»
Aber es habe sich um eine gute Er
fahrung gehandelt, die er gemacht
habe, vor jjllem für den Kopf: «Ich
wüsste nicht, was ich bei der Vorbe
reitung oder im Rennen anders ma
chen sollte. Es ist interessant, was
Leistung macht Spass
Wir gratulieren dem LSV-Spitzenläufer
Stephan Kunz zum 11. Rang beim Weltcuprennen
Uber 72 km in der freien Technik
in Lamoura - Mouthe.
VERWALTUNGS- UND PRIVAT-BANK AG
9490 Vaduz ■ Im Zantrum • Tel.(+423) 235 66 65