36 Samstag, 19. Februar 2000
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Liechtensteiner Volksblatt
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Falsches Signal
BONN: Das deutsche Eisenbahn-Bundesamt
(EBA) hat erstmals bestätigt, dass es an der
Fahrtstrecke des UnglUckzugs von Brühl
falsche Signale und fehlerhafte Hinweise gege
ben hat. Dies hätten die Auswertung von Film
material und weitere Untersuchungen ergeben.
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Viel Prominenz dabei
Filmregisseur Roger Vadim in St.Tropez beigesetzt
SAINT- TROPEZ: Viel Prominenz
hat gestern dem vor einer Woche ge
storbenen Filmregisseur Roger Va
dim in Saint-Tropez das letzte Ge
leit gegeben. Neben Vadims Witwe
Marie-Christine Barrault (auf dem
Bild im Vordergrund) kam vor al
len anderen Brigitte Bardot, Vadims
erste Frau, am Nachmittag zu der
Trauerfeier in der Kirche an der
Cöte d'Azur. Daneben nahmen
auch seine ehemaligen Ehefrauen
Jane Fonda (zweite von links) und
Catherine Schneider teil. Nach der
Messe sollte Vadim in einem Famili
engrab auf dem Friedhof am Mittel
meer begraben werden Roger Va
dim war am Freitag vergangener
Woche 72-jährig an Krebs gestor
ben. Er wollte gen Osten gebettet
werden, also mit dem Kopf zur auf
gehenden Sonne. Brigitte Bardot,
die in einem schwarzen Hosenan
zug erschien, hat besonders lange in
Saint-Tropez gelebt. Vadims Film
«•Und immer lockt das Weib» mit
Brigitte Bardot hatte den Ort als
malerische Kulisse.
500 Tonnen toter Fisch
Giftkatastrophe:WHO ruft zur Umsetzung von Umweltschutznormen auf
GENF: Die Weltgesundheitsorgani
sation (WHO) hat am Freitag ange
sichts der Zyanid-Vergiftung in ost
europäischen Flüssen zur Einhal
tung internationaler Umweltschutz-
normen aufgerufen.
Ein entsprechendes Vertragswerk
war im Juni letzten Jahres an einer
Umweltkonferenz in London von
35 Ländern, darunter der Schweiz,
verabschiedet worden. Inzwischen
breitete sich die Zyanid- Lauge aus
der Goldmine in Rumänien weiter
in Richtung Donau-Delta aus. Die
Konzentration des Giftes ging je
doch Donau-abwärts zurück. «Es ist
beunruhigend, dass die Schlagzeilen
nur von Zyanid sprechen. Es wur
den aber bereits Schwermetalle wie
Kupfer und Blei gefunden und die
se könnten zusätzliche Auswirkun
gen auf die menschliche Gesundheit
haben», erklärte der zuständige
WHÖ-Direktor Gunter Klein.
Die Umweltorganisation World
Wide Fund for Nature (WWF) kri
tisierte in Frankfurt eine «sträfliche
Vernachlässigung des Umwelt
schutzes beim Erzabbau». Die
«tickenden Zeitbomben» müssten
dringend entschärft werden.
Eine 10 bis 12köpfige UNO-Ex-
pertenkommission soll für eine ers
te Evaluierungsmission in der kom
menden Woche nach Rumänien,
Ungarn und die Bundesrepublik
Jugoslawien reisen. In der Gruppe
befinden sich auch zwei Schweizer
Umweltexperten.
Auch die Europäische Union
(EU) will in der kommenden Wo
che ein Expertenteam an die ver
seuchten Flüsse Somes, Theiss und
Donau schicken, um die Unglücks
ursache festzustellen. Das kündigte
die EU- Umweltkommissarin Mar
got Wallström in Brüssel an.
Brillen weg
BAD RAGAZ: Einbrecher ha
ben aus einem Optikergeschäft
in Bad Ragaz 450 Brillengestelle
sowie Optikergeräte im Wert
von rund 100000 Franken ge
stohlen. Die Täter wuchteten
mit Werkzeugen die Eingangs
tür des Geschäfts auf.
Von Kourou ins All
Ariane-Rakete startet mit japanischem Satellit
EVRY: Einen Tag später als geplant
ist eine europäische Ariane-Träger
rakete am Donnerstagabend mit
dem japanischen Fernsehsatelliten
Superbird-4 ins All gestartet.Die
Ariane-4 hob um 22.04 Uhr (Frei
tag, 2.04 Uhr MEZ) vom Raum
fahrtzentrum Kourou in Franzö-
sisch-Guyana ab. Anschliessend soll
sie den rund vier Tonnen schweren
Satelliten in einer geostationären
Umlaußahn über dem Pazifik aus
setzen, wie die Betreibergesellschaft
Arianespace in Evry bei Parismit
teilte. 15 Jahre lang soll der Satellit
von dort aus den Anbietern von Di
gitalfernsehen, Internet und Daten-
ilbermittlungsdiensten m Japan zur
Verßgung.stehen. Der 127. Start ei
ner Ariane-Rakete war wegen
schlechten.Wetters um 24 Stunden
verschoben worden.
«Persona non grata»
HIV-Infizierte und Tbc-Kranke unerwünscht
SINGAPUR: 'Träger des Aids-Virus
HIV und Tuberkulosekranke sind
in Singapur nicht erwünscht. Lange
Aufenthalte in dem südostasiati
schen Stadtstaat sollen diesem Per
sonenkreis untersagt werden, wie
die Regierung am Fteitag bekannt
gab.
Ab dem 1. März müssen Ausländer,
die sich länger als sechs Monate in
Singapur aufhalten oder dort arbei
ten wollen, bei ihrer Einreise ein me
dizinisches Gutachten vorweisen.
Kein Bleiberecht
«Die mit HIV Infizierten oderHi-
berkulosekranken erhalten weder
Arbeitsgenehmigung, lange Aufent
haltsgenehmigungen, noch das dau
erhafte Bleiberecht», hiess es in ei
ner gemeinsamen Erklärung von
Arbeits-, Gesundheits- und Innen
ministerium. «Diese sanitäre Mass
nahme ermöglicht es Singapur, an
steckende Krankheiten besser un
ter Kontrolle zu bringen», hiess es
weiter.
Über eine halbe Million
Die medizinische Untersuchung
soll aus einem HIV-Test und einer
Röntgenaufnahme der Lungen be
stehen. Der Test ist der Erklärung
zufolge auch fällig, wenn eine beste
hende Genehmigung verlängert
werden soll.
Die Verordnung betrifft insge
samt rund 530 000 Ausländer in Sin
gapur. Derzeit bemüht sich Sin
gapur mit einer Werbekampagne in
der internationalen Presse darum,
zusätzliche ausländische Arbeits
kräfte ins Land zu holen.
Wetter
Wieder feucht
Mit nordwestlichen Höhenwinden werden wei
tere Staffeln feuchter Luft gegen die Alpen ge
führt. Diese stauen sich am Alpennordhang.
Schnee und Wind
Auf der Alpennordseite ist es stark bewölkt, im
Flachland kurze Aufhellungen möglich. Einige
Niederschläge, am Alpennordhang zum Teil
auch länger andauernd. Schneefallgrenze 400 -
700 Meter, im Mittelland und Jura bis etwa 700
- 1000 Meter. Temperaturen in den Niederun
gen zwischen Null und 5 Grad, auf 2000 Meter
Höhe auf - 5 Grad sinkend. In den Bergen star
ker bis stürmischer West- bis Nordwestwind, im
Flachland mässiger bis starker Südwestwind.
Die Aussichten
Am Sonntag: im Norden stark bewölkt und
zeitweise Schneefällen der zweiten Tageshälfte
aus Westen nachlassend und erste Aufhellun
gen. Im Süden mit Nordwind recht sonnig, zeit
weise Wolkenfelder. Am Montag bis Mittwoch:
in der ganzen Schweiz ziemlich sonnig.