Liechtensteiner Volksblatt
Extra
Freitag, 18. Februar 2000 25
Online \
Mit kleinen Zwergen ins grosse
Internet ■ Windows 2000 in den Regalen
Revolutionäres Sensorprinzip entwickelt
Nachrichten
Neue Server-Farm in
Frankfurt eingeweiht
FRANKFURT/MAIN: Platz für bis zu 15000
Web-Server bietet ein neues Internet-Zentrum
des Unternehmens Colt Telecom in Frankfurt
am Main. Das jetzt von dem Telekommunikati
onsunternehmen eingeweihte «Web-Hostel»
will bis Ende nächsten Jahres allein in Deutsch
land 600 bis 800 Kunden betreuen, die dort für
ihre Internet-Geschäfte Rechnerkapazitäten
anmieten (Web-Hosting) oder eigene Server
unterstellen (Web-Housing) können. Colt
bemüht sich aber auch um Kunden ausserhalb
Europas. «Bisher stehen die meisten Web-Ser
ver noch in den USA», erklärte der Vorsitzende
der Colt-Geschäftsführung, Horst Enzelmüller.
Colt wolle aber «mehr Server und damit auch
mehr Web-Inhalte nach Deutschland holen, um
mehr Internet-Traffic auf europäischen Netzen
zu realisieren.» Das Web-Hostel verfügt über
getrennte Gebäudeanschlüsse, die die Server-
Farm mit dem Glasfasernetz von Colt verbin
den.
Suchmaschine fürs
WAP-Handy
HAMBURG: Die Suchmaschine Infoseek hat
ein Verzeichnis mit den wichtigsten deutschen
Internet-Seiten eingerichtet, die über Handy
abrufbar sind. Der Web-Katalog enthält zehn
Kategorien zu den Themenbereichen Aus
kunft/Info, Auto/Mobiles, Bildung/Beruf, Frei
zeit/Unterhaltung, Internet/WAP, Nachrich
ten/Medien, Reise/Urlaub, Shopping/Sport und
Wirtschaft/Finanzen. Der Katalog kann nicht
nur über WAP-Handys aufgerufen werden, son
dern auch im Netz selbst über www.infoseek.de.
Parallel dazu startet Infoseek ein WAP-Special
mit Zusatzinformationen zur neuen Technolo
gie und ihrer Verfügbarkeit.
Leistungsstarke Server
von Hitachi
Mit der neuen Enterprise-Server-Familie Skyli
ne Trinium Nine stösst Hitachi in eine neue Di
mension vor. Skyline verarbeitet datenintensive
E-Business-Transaktionen, schneller als jeder
andere Hochleistungsrechner. Das Highend-
Modell (Bild), bietet Platz für 16 Prozessoren
und ist praktisch doppelt so schnell wie ein
IBM-G6-Server mit 12 Prozessoren.
REKLAME
, Wir schaffen für Sie Verbindungen..
st-Z-s'
■
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SPEED
COM
Zwerge auf der WAP-Welle
Computer und Handy wachsen zusammen - Neue Handheids an der Cebit
Für technischen Fortschritt
gibt es auf der diesjährigen
Computermesse Cebit einen
klaren Massstab: Innovativ ist.
vor allem das, was sich in die
Tasche stecken lässt. Auf der
am 24. Februar beginnenden
Leistungsschau der Informati-
ons- und Kommunikations-
technik in Hannover werden
deswegen internetfähige Han
dys und notizbuchgrosse
Handheld-Computer die
grösste Beachtung finden.
Ziemlich geheimnisvoll geben sich
vor der Cebit Hersteller wie Palm
Computing, die den meistverkauf
ten Handheld-Computer produzie
ren. Sicher scheint nur, dass Palm
auf seinem Stand in Halle 13 zwei
neue «Personal Digital Assistants»
(PDA) zeigen wird, von denen eines
erstmals ein farbiges Display haben
wird. Erwartet wird ausserdem-neu-
es Zubehör für die Vernetzung -
erst wenn der Zugang zum Internet
noch einfacher wird, kann der Palm
zum universellen «Client» (End
gerät im Computernetz) für aktuel
le Nachrichten, Börsenkurse, Wet
terberichte und persönliche E-Mail
werden. Die Verbindung mit dem
Schreibtisch-PC erfolgt bisher noch
über die serielle Schnittstelle oder
Infrarot-Verbindung. Mit der neuen
Bluetooth-Technik für die Funk-
Psions neuestes Gerät ist der «netBook» oder Serie 7 mit Farbdisplay.
Übertragung könnten die Termine
oder Adressendaten zwischen PC
und Palm aber noch schneller abge
glichen werden als bisher.
Der britische Palm-Konkurrent
Psion steigt mit seinem neuen net
Book auch erstmals in die Farbe ein.
Das mit einem 7,7-Zoll-Bildschirm
ausgestattete und 1,1 Kilogramm
wiegende Gerät ist mit den Anwen
dungen der bisherigen Psion-Hand-
helds ausgestattet, bietet aber mit
64 MB Arbeitsspeicher und voller
Java-Unterstützung bis hin zur Inte
gration des Java-Development-Kits
(JDK) Leistungen, wie sie bisher
den Mini-Notebooks, auch als Sub
Notebooks bezeichnet, vorbehalten
waren.
Sowohl Palm als auch Psion
schwimmen auf der WAP-Welle
mit, das «Wireless Application Pro-
tocol» bringt Web-Seiten auch auf
das kleinste Display. Nachdem es
für den Palm schon länger WAP-
Software gibt, zeigt jetzt auch Psion
in Halle 13 einen neuen WAP-Bro
wser, der ab März oder April von
den Besitzern eines Psion Serie Smx
oder eines Psion Revo genutzt wer
den kann. WAP trägt den begrenz
ten Möglichkeiten des kleinen
Handheld-Displays Rechnung und
überträgt statt der mit Werbung und
bunten Bildchen überfrachteten
Web-Seiten lediglich die zentralen
Kerninformationen.
Für die neuen Geräte mit buntem
Display aber heisst die Hoffnung
GPRS - «General Packet Radio
Service». Diese Technik für die
schnellere Datenübertragung in
GSM-Mobilfunknetzen soll in Eu
ropa voraussichtlich im Herbst ein
geführt werden. Weil dann die Ge
bühren nach übertragenen Da
tenmengen und nicht nach Verbin
dungszeit berechnet werden, läuft
GPRS auf eine Standleitung mit
dem Internet hinaus
Auch beim Handy interessiert
derzeit weniger das mobile Telefon
gespräch mit Tante Käthe als viel
mehr die direkte Anbindung an das
globale Computernetz, so dass Han
dy und Handheld-Computer zu
sammenwachsen. Bis Ende des Jah
res sollen nach einer Schätzung des
Hamburger Unternehmensberaters
Mummert und Partner zehn Pro
zent aller Mobiltelefone mit WAP
ausgestattet sein. Im Wettbewerb
mit Nokia und Siemens bringt Eric
sson ein WAP-Handy im ebenso
edlen wie strapazierfähigen Titan-
Gehäuse zur Cebit mit.
Windows 2000 kommt in die Regale
Der Startschuss zur Lancierung des
neuen Betriebssystem Windows
2000 ist gestern Donnerstag gefal
len. Microsoft investierte mehr als
200 Mio. Dollar in die Werbekam-
pagne, um das Produkt an die Käu
ferin bzw. Käufer zu bringen.
Das neue Betriebssystem ist für den
amerikanischen Software-Markt
führer das wichtigste Produkt seit
Jahren: Mit Windows 2000 will
Microsoft beweisen, dass es mit
komplexen Organisationsstruktu
ren im Unternehmen besser umge
hen kann als die in der Anschaffung
kostenlose Linux-Konkurrenz und
deswegen für eine Firma auf Dauer
günstiger sein kann. Da Windows
2000 unter anderem den mobilen
Zugriff von Mitarbeitern auf Fir
mendaten vereinfache und die PC-
Wartung verbessere, rentiere sich
die Investition schon nach kurzer
Zeit.
Gegenüber seinem Vorgänger
Windows- NT 4.0 erleichtert das
neue Betriebssystem unter ande
rem die flexible Arbeit an unter
schiedlichen Standorten eines Un
ternehmens. Insbesondere der neue
Verzeichnisdienst mit der Bezeich
nung Active Directory soll jederzeit
und überall alle benötigten Finnen
daten bereitstellen.
Das System Verwaltet alle diese
«Ressourcen» zusammen mit den
jeweiligen Informationen, auf wel
che Elemente die einzelnen Mitar
beiter zugreifen dürfen - je nach
Verantwortung der Mitarbeiter
werden gestaffelte Zugriffsrechte
vergeben. Microsoft selbst hat so
seine gesamte weltweite Konzern
struktur in ein Windows-2000-Netz
mit 124 einzelnen Netzbereichen
(Domains) gebracht, an das derzeit
51000 Nutzer angeschlossen sind.
Stabilität und neue Sicherheits
funktionen von Windows 2000 wur
den vielfach gelobt. Beschleunigt
wird mit Windows 2000 auch die
Wartung der Personalcomputer in
einem Unternehmen. Der System
verwalter eines Unternehmens kön
ne Windows 2000 auf einem PC in
nur 20 Minuten installieren und für
die spezifische Verbindung zum
Netz konfigurieren. In Europa wird
Windows 2000 offiziell erst am 24.
Februar mit Beginn der Computer
messe Cebit in Hannover einge
führt. In einigen Läden wird das Pa
ket aber auch schon am kommen
den Wochenende zu haben sein.
Weil es im Unterschied zu Windows
98 kaum noch abstürzt, werden sich
auch viele Privatanwender die Ar
beitsplatzversion von Windows
2000 mit der Bezeichnung Profes
sional besorgen. Allerdings erfüllt
Windows 2000 nicht alle Anforde
rungen aufwändiger Computerspie
le, stellt hohe Anforderungen an die
Hardware (Pentium-133, 64 MB
RAM und eine Zwei-Gigabyte-
Festplatte mit 650 MB freiem Platz)
und ist mehr als doppelt so teuer wie
Windows 98: Der Preis für die Voll
version liegt bei rund 800 Franken.
SpeedCom AG • Nellengassü 1 \7 • f"l -9491 Kutjrjt-il
Toi. 075 /370 15 15- r-ax 075 / 370 15 19
a-niail speeclcom@speedcom Ii
Neues Sensor-
prinzip
Die Siemens-Forscher in München
haben sich etwas ganz Neues
ausgedacht; einen Sensor, der sich
per Funk selber meldet, und zwar
nur dann, wenn sich etwas geändert
hat. Die Anwendungsvielfalt solcher
nicht auf Batterien und Leitungen
angewiesenen Sensoren ist beinahe
unerschöpflich. Zum Beispiel im
Haushalt, wo ein PC die Meldungen
der verschiedenen Sensoren Uber
wacht. Dann lässt sich der neue
Sensor für folgende Aufgaben
einsetzen: Klingel, Notruf, Fern
bedienung, Alarm, Lichtschalter,
Türöffner, Überwachung von
Türen, Fenstern, Jalousien, Gas-
Wasserzählern, Überwachung der
Aktivität von Menschen und vieles
andere mehr. Ähnlich viele Anwen
dungen sind in den Feldern Energie
und Industrie, Reise, Verkehr
Umwelt sowie Sicherheit und Ge
sundheit möglich.
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