Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

18 Freitag, 18. Februar 2000 
Sport 
Liechtensteiner Volksblatt 
Resultate & News 
Fussball: Spanien, Cup-Vlertelfinals 
Spanien. Cup-Vlertelfinals. Rückspiele: FC Barcelona - 
Osasuna (2. Division) 2:0; Hinspiel 4:0. Barcelona weiter. 
Compostela (2.) - Espanol Barcelona 1:0; Hinspiel 1:5. 
Espanol weiter. Rayo Vallecano - Atletico Madrid 2:2; 
Hinspiel 0:0. Atletico dank Auswärtstoren weiter. 
Fussball: News und 
Transfers 
• Der PSV Eindhoven, der Klub von Johann 
Vogel, und der dänische Spitzenverein Silke 
borg haben eine Zusammenarbeit vereinbart 
mit dem Ziel, die Ausbildung junger Spieler für 
den Profibereich zu verbessern. 
• Der holländische Fussballprofi Quido Lan- 
zaat von Borussia Mönchengladbach ist des Do 
pings überführt worden. In der Urin-Probe des 
20-Jährigen wurde am Hallen-Masters in Mün 
chen der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol nach 
gewiesen, der in Haschisch enthalten ist. Glad 
bach hat den erst in der Winterpause geholten 
Lanzaat bereits aus seinem Kader gestrichen. 
• Die FIFA führt ihren Kampf für einen ein 
heitlichen Spielkalender im internationalen 
Fussball von Februar bis November weiter. Der 
Vorschlag der FIFA-Fussballkommission wur 
de gestern vom Franzosen Michel Platini am 
Hauptsitz des Weltfussball-Verbandes in Zürich 
präsentiert, ohne dabei eine Einstimmigkeit 
auszulösen. 48 Stunden zuvor war dieses Pro 
jekt bei der UEFA und den europäischen Spit 
zenvereinen auf Ablehnung gestossen. 
Christoph Daum will 
noch nicht verlängern 
FUSSBALL: Trainer 
Christoph Daum 
(Bild) will sich bei der 
Planung seiner Zu 
kunft keinem zeitli 
chen Rahmen unter 
werfen. Der 46 Jahre 
alte Trainer von Bayer 
Leverkusen sieht der 
zeit keine Veranlas 
sung, seinen noch bis 
2001 laufenden Ver 
trag beim Vize-Mei 
ster als bald zu verlän 
gern. «Ich fühle mich sehr wohl hier. Das geht 
nicht gegen den Klub», schlug Daum ein Ange 
bot von Manager Reiner Calmund, den Kon 
trakt frühzeitig und längerfristig zu verlängern, 
am Donnerstag in Leverkusen zunächst aus. 
Calmund hatte tags zuvor erklärt, er wolle 
spätestens im Juni, also ein Jahr vor Auslaufen 
des Vertrages, Klarheit über die von Seiten des 
Clubs angestrebte weitere Zusammenarbeit ha 
ben. «Wenn Daum aber morgen schon kommt, 
kann er auch sofort unterschreiben», hatte Cal 
mund erklärt. Daum selbst aber würde auch ein 
halbes Jahr Vorlauf genügen. 
Keine Chance für 
Langnau beim Leader 
EISHOCKEY: Im NLA-Nachtragsspiel der 42. 
Runde hat Leader Lugano Schlusslicht 
Langnau 5:1 bezwungen. Damit bleiben dieTes- 
siner in der nationalen Meisterschaft in der Re- 
sega weiterhin ungeschlagen (17 Siege/4 Unent 
schieden). 
Luganos Trainer Jim Koleff gönnte seinen 
Stammspielern Andersson, Keller und Crameri 
vor dem Derby gegen Ambri eine Pause. Dafür 
kamen die Junioren Raffaele Sannitz (17), Luca 
Bonfanti (20) und im letzten Drittel auch Jona 
than Pan (18) zu ihren Debüts in der NLA. Aber 
auch in dieser Besetzung war der Meister den 
Emmentalern in allen Belangen überlegen. 
Langnau ging zwar durch Fust 1:0 in Führung, 
musste aber bis zur 10. Minute zwei Gegentref 
fer hinnehmen. Die Hoffnung auf den zweiten 
Punktgewinn der Saison nach dem überra 
schenden 2:2-Unentschieden vom 14. Septem 
ber in der Resega schwand danach im Mit 
teldrittel innerhalb von drei Minuten mit drei 
weiteren Gegentoren rasch dahin. Langnau hat 
letztmals am 22. Oktober (3:2 gegen Rappers- 
wil) auswärts gewonnen. 
Lugano - Langnau 

5:1 (2:1,3:0,0:0) 
1. Lugano* 
44 
161:80 
66 
2. ZSC Lions* 
44 
140:98 
54 
3. Zug* 
44 
151:145 
53 
4. Ambri* 
44 
144:113 
51 
5. Bern* 
44 
130:125 
45 
6. Kloten* 
44 
113:126 
42 
7. Davos* 
44 
122:144 
36 
8. Fribourg* 
44 
132:152 
34 
9. Rapperswil+ 
44 
122:169 
30 
10. Langnau* 
44 
101:164 
29 
* = in den Playoffs + = in den Playouts 
«FL-Schlitten» trumpfte auf 
Liechtensteins Hornschlittenteams waren erneut erfolgreich 
Am vergangenen Wochenende 
waren die FL-Hornschlitten in 
Braunwald. Sie riskierten Kopf 
und Kragen auf der sehr an 
spruchsvollen Piste, die alles 
beinhaltete, was sich ein 
Hornschlittler nur wünschen 
kann. Es war vom Gleiterstück 
über die 180°-Kurven bis zu 
schnellen Bögen alles vorhan 
den. Für die besten Resultate 
sorgte die Teams «Donn 
erblitz» und «Dorfgotteri». 
Es wurde in drei Kategorien gestar 
tet. Dies waren Holzkufen und Ei 
senkufen mit einer Viermannbesat 
zung, die dritte Kategorie war der 
Zweierschlitten. 
Schneefall verhinderte 
Podestplatz 
Zuerst starteten die Eisenkufen. 
Das Team «d'Luusbuaba» nahm als 
erstes FL-Team die Piste in Angriff. 
Nach einer sehr guten Fahrt und der 
zweit schnellsten Geschwindigkeit, 
passierte das -Unerwartete. Der 
Schlitten wurde kurz vor der zweit 
letzten Kurve durch eine Bodenwel 
le ausgehoben, wodurch sie die Kon 
trolle über den Schlitten verloren, 
und somit von der Piste abkamen. 
Ausser ein paar Kratzern ist jedoch 
nichts passiert. Dies hatte zur Folge, 
dass das Rennen für eine halbe Stun 
de unterbrochen wurde. Wegen des 
heftigen Schneefalls wurde die Piste 
aufgrund des Neuschnees etwas 
langsamer, wodurch die nachfolgen 
den Teams kaum noch eine Chance 
Das Balzner Team Bloodie Express kam leider zu Sturz: von links David Ackermann, Roland Frick, Sylvan Acker 
mann, Andreas Beck. 
auf einen Podestplatz hatten. Ausser 
dem Team Donnerblitz mit dem 4. 
Schlussrang gelang es niemandem 
mehr in die vorderen Plätze zu fah 
ren. Bei den Holzkufen nahmen die 
«Dorfgotteri» die Piste als erste in 
Angriff. Trotz einer fehlerfreien 
Fahrt reichte es nur für Platz sieben. 
Kurz hinter der aufstrebenden 
Mannschaft «Unimportant» aus 
Balzers mit dem guten 6. Schluss 
rang. «Bernos Kaminfeger» plat 
zierten sich auf dem 8. und letzten 
Rang, was ihnen jedoch ziemlich 
egal ist, denn für sie steht mehr der 
Spass und das Dabeisein im Vorder 
grund. Denn auch das sollte nicht 
verloren gehen. Der «Bloodie Ex 
press» kam aufgrund eines Sturzes 
erst verspätet ins Ziel. Auch ihnen 
ist zum Glück, ausser ein paar Prel 
lungen, nichts passiert. 
«Dorfgotteri» auf Rang zwei 
In der Kategorie Zweierschlitten 
gelang den «Dorfgotteri» eine fast 
perfekte Fahrt, doch ganz auf das 
Podest reichte es ihnen doch nicht. 
Und sie mussten sich dem «Horn- 
brächer» aus Wattwil geschlagen ge 
ben. Aber sie waren dennoch mit 
dem ausgezeichneten 2. Rang mehr 
als nur zufrieden. Auch «d'Luusbua 
ba» wagten sich noch einmal auf die 
,berg.235.26;',8, fl«mrKsunlxifegrt,V ] 
Pansold ist schuldig 
Schuldspruch gegen Dopingarzt Pansold bestätigt 
Der Schuldspruch gegen den «Do 
pingarzt» Dr. Bernd Pansold, der im 
Umfeld der österreichischen Skina- 
tionalmannschaft tätig ist und u.a. 
Lauberhomsieger Pepi Strobl 
«berät», ist in Leipzig bestätigt wor 
den. Pansolds eingereichte Revision 
gegen seine Verurteilung durch das 
Landgericht Berlin ist vom 5. Leip 
ziger Strafsenat des Bundesge 
richtshofes abgelehnt worden. 
In erster Instanz ist Pansold am 7. 
Dezember 1998 verurteilt worden. 
Der umstrittene Sportarzt hatte bis 
zu diesem Zeitpunkt als Leistungs 
diagnostiker im Olympiazentrum 
Obertauern auch mit Superstar 
Hermann Maier gearbeitet. Zurzeit 
betreut er u.a. den Tennis-Spieler 
Markus Hipfl und gibt, wie der Wie 
ner Kurier schreibt, Pepi Strobl «vä 
terliche» Ratschläge. 
Das Gericht sah es als erwiesen an, 
dass der Sportmediziner von 1975 bis 
1984 die Vergabe männlicher Hor 
mone an minderjährige Schwimme 
rinnen gesteuert hat. Daher wurde er 
wegen Beihilfe zur vorsätzlichen 
Körperverletzung in neun Fällen 
schuldig gesprochen. Die Verurtei 
lung erfolgte aufgrund von Doku 
menten und persönlichen Doping- 
Rezepten, die - ähnlich der zurzeit in 
Italien laufenden Ermittlungen ge 
gen Tony Rominger und BeatZberg 
- von Untersuchungsrichtern be 
schlagnahmt wurden. Keine seiner 
Athletinnen war je bei einer Do 
pingkontrolle erwischt worden. 
Optimale Bedingungen 
Trainingscamp der Schweizer Nati in Oman 
Auf ideale Bedingungen ist die 
Schweizer Nationalmannschaft 
nach ihrer langen Anreise in Oman 
gestossen. Interimscoach Hanspe 
ter Zaugg hat das momentan noch 
auf 15 Spieler dezimierte Kader ges 
tern bereits zu zwei TYainingseinhei- 
ten gebeten. 
Die Schweizer Delegation war in 
der Nacht auf gestern mit zweistün 
diger Verspätung im palastähnli 
chen Hotel direkt am Golf von 
Oman eingetroffen. Gegen Mittag 
fand am breiten, menschenleeren 
Sandstrand bei Temperaturen von 
rund 26 Grad ein kurzes Footing 
statt. Am Nachmittag dann wurde 
beim modernen Nationalstadion 
von Oman ein spielgerichtetes Trai 
ler neuen Schweizer Coach H.P. 
Zaugg (links) während des Nach 
mittagstrainings. 
ningmit taktischen Übungen für die 
Defensive, und Offensive durchge 
führt. 
Die Ära «Mayer-Vorfelder» geht zu Ende 
Hansi Müller soll neuer Präsident des VfB Stuttgart werden 
«Ich habe die Lust verloren», er 
klärte der 66-jährige Gerhard May 
er-Vorfelder, Präsident des VfB 
Stuttgart. «MV» wird nach Informa 
tionen des «Kicker» nicht mehr 
bei den Neuwahlen im Herbst für 
den Posten des VfB-Präsidenten 
kandidieren. 
Schon zu Beginn der Woche deute 
te sich der Rückzug an. Seine har 
sche Kritik am Trainer prallte am 
Dreigestirn Ralf Rangnick, Chef- 
Trainer, Karlheinz Förster, Sportdi 
rektor, und Hansi Müller, Direktor 
für Marketing und Öffentlichkeits 
arbeit, ab. Mehr noch, sie holten 
zum Gegenschlag aus: Mayer-Vor- 
felder wird von den neuen Macht- 
habern in Stuttgart für die krassen 
Fehler in der Personalpolitik in den 
90er Jahren verantwortlich ge 
macht. 
Nach dem verlorenen Macht 
kampf zieht er die Konsequenzen. 
Der mehr als zwei Jahrzehnte lang 
so gut wie unantastbare VfB-Boss 
wirft das Handtuch, und er scheint 
wild entschlossen, schon vor Ablauf 
seiner letzten Amtszeit abzutreten. 
Bereits im April erwartet der DFB- 
Beirat seine Erklärung in Sachen 
DFB-Präsidentschaft; nach den Er 
eignissen des Wochenbeginns in 
Gerhard Mayer-Vorfelder, der Präsident des VfB Stuttgart, wird bei den Neu 
wahlen im Herbst nicht mehr kandidieren. 
Stuttgart wird «MV» dann mit Si 
cherheit seine Kandidatur für die 
Nachfolge Egidius Brauns erklären. 
Da er im Juni ohnehin mit der Na 
tionalmannschaft bei der EM weilt, 
liegt ein vorzeitiger Rücktritt als 
VfB-Präsident nahe. 
Hansi Müller als Nachfolger 
Als heisser Kandididat für die 
Nachfolge gilt Hansi Müller (42), 
der bei seiner Rede auf der letzten 
Hauptversammlung im Herbst 1999 
die Mitglieder zu Begeisterungs 
stürmen hinriss. «Hansi hat das 
Zeug zum Präsidenten», sagt auch 
Karlheinz Förster. 
Pikant ist, dass MV den Stuttgar 
ter Ex-Profi Hansi Müller erst im 
Herbst nach massivem Druck sei 
tens des Aufsichtsrats ins Präsidium 
berufen hatte, nachdem er noch ein 
Jahr zuvor erklärt hatte: «So lange 
ich in diesem Verein das Sagen ha 
be, wird Hansi Müller nie ein Amt 
beim VfB bekleiden.» 
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