Liechtensteiner Volksblatt
Land und Leute
Freitag, 18. Februar 2000 7
Verordnung zu
Konsumkrediten
VADUZ: Die Regierung hat die Ver
ordnung zum Gesetz über den Kon
sumkredit genehmigt. Mit der Verord
nung werden die EG-Richtlinie über
den Verbraucherkredit umgesetzt und
die Vorschriften zur Berechnung des
effektiven Jahreszinses bestimmt Das
Ziel der Richtlinie liegt darin, dass der
Verbraucher die in verschiedenen Mit
gliedstaaten verwendeten Begriffe zur
Angabe des effektiven Jahreszinses
verstehen oder vergleichen kann. Für
die Verrechnung des effektiven Jahres
zinses werden für das Jahr 365 läge
oder 365,25Tage (Durchschnitt über 4
Jahre) oder für Schaltjahre 3661kge,52
Wochen oder 12 gleich lange Monate
verwendet. Für die Monate wird eine
Länge von 30,41666 Tagen angenom
men . Der effektive Jahreszins ist mit ei
ner Genauigkeit von mindestens einer
Dezimalstelle anzugeben. (pafl)
Internet-Kurs
VADUZ: Der Kurs 512 unter der Lei
tung von Andreas Oesch beginnt am
Dienstag, den 14. März um 18 Uhr bei
der Inform AG in Vaduz.Theoretische
Einführung ins Internet; Was kann
man mit Internet? Starten von Inter
net; Bedienung Browser (Internet Ex
plorer 5.0); Navigieren im Internet; Su
chen im Internet (Überblick); E-Mail
(Anleitung); SURFWORKSHOP-
Praxis. Anmeldung und Auskunft bei
der Erwachsenenbildung, Stein-Eger-
ta in Schaan,Tel. 232 48 22. (Eing.)
Erfolg für die Kinder
Erfolgreiche Benefiz-Aufführung von «Im Rampenlicht»
Die Kinder der KinderTheaterWerkstatt feierten mit ihrer Benefiz-Aufführung einen grossen Erfolg.
(BildiTaK)
Traditionsgemäss wurde die letzte
Vorstellung der KinderTheater
Werkstatt des Theaters am Kirch
platz als Benefiz-Aufführung
durchgeführt.
Unter dem Motto «Kinder spielen für
Kinder» gab es am vergangenen Sonn
tag für alle grossen und kleinen Besu
cherinnen und Besucher im TaKino
freien Eintritt. Die Kollekte am Schluss
der Veranstaltung ergab den erfreuli
chen Betrag von CHF 4127.70, welcher
dem Kinderheim «Bhatiki Asih» in
Smerang in Indonesien zugute kommt.
Dieses Heim betreut doppelgeschädig
te Kinder (mental und körperlich) im
Alter von vier bis acht Jahren. Der
Liechtensteinische Entwicklungsdienst
(LED) wird den Betrag verdoppeln.
Die 25 Kinder mit den beiden Ver
antwortlichen Beatrice Brunhart-Risch
und Georg Biedermann sowie dem
ganzen TaK-Team, bedanken sich ganz
herzlich bei allen Spenderinnen und
Spendern. Nach acht erfolgreichen Auf
führungen mit 1256 Besucherinnen und
Besuchern ergab diese Benefiz-Auf-
führung einen erfreulichen Abschluss
dieses Kindertheater-Projektes.
Eschen: Strassen-
bereinigung
VADUZ: Die Regierung hat in ihrer
Sitzung vom 15. Februar 2000 eine
einvemehmliche Zuordnung von
Strassen im Gemeindegebiet
Eschen genehmigt. Nach Ansicht
der Regierung sollen künftig nur
noch die Hauptverbindungen zwi
schen den einzelnen Gemeinden als
Landstrassen gelten. Grundsätzlich
sind die Ortsverbindungen Sache
des Landes. Die anderen Strassen
werden von den Gemeinden gebaut
und unterhalten. In den meisten Ge
meinden konnte die Zuständigkeit
für die einzelnen Strassen bereits
bereinigt werden. Bei der Gemein
de Eschen müssen nun die Eigen
tumsverhältnisse an den eigentli
chen «Landstrassen» grundbücher-
lich bereinigt und in einer nächsten
Phase die verbleibenden Strassen in
den Gemeindebesitz übergeführt
werden. (pafl)
Outlook 2000
BALZERS: Am Montag, den 21. Fe
bruar um 18.30 Uhr beginnt bei der
Marvo AG in Balzers der Kurs 511
unter der Leitung von Peter Moser.
Dieser Kurs richtet sich an Perso
nen, welche die neuen Kommunika
tionsmöglichkeiten wie E-Mail,
elektronische Agenda und Bespre
chungsplanung und vieles mehr ken
nenlernen und anwenden möchten.
Anmeldung bei der Erwachsenen
bildung,Telefon 232 48 22. (Eing.)
Lesebbriefe
Fehlt der Regierung
Mut zur Ehrlichkeit?
Jeder von uns hat schon mal eine Reise
geplant. Dabei wird überlegt, welches
der optimale Weg ist. Gerne nimmt man
zusätzliche Kilometer in Kauf, um
schneller oder bequemer zum Ziel zu
kommen. Die kürzeste Verbindung der
Transitstrecke Innsbruck-Zürich führt
durch Liechtenstein. Wird diese Strecke
durch Letzetunnel, LKW-Parkplatz und
Umfahrungsstrasse auch noch zur opti
malen Verbindung, wird das zwangswei
se zu wesentlichen Verkehrssteigerungen
führen. Bereits jetzt fährt mehr als 40 %
des Verkehrs durch unser Land, ohne zu
stoppen. So etwas kann sich schnell ver
doppeln. Wenn sich die Regierung dieser
Tatsache verschliesst, belügt sie sich sel
ber.
Andrea Matt, Mauren
Zum LKW-Parkplatz
Tisis-Schaanwald
Im April 1996 wurden in Tisis in der
Volksschule die Pläne für den Letzetun
nel der Bevölkerung vorgestellt. Auf die
sen Tafeln war bei jeder der zwei Varian
ten, die im Zollamtsbereich münden sol
len, ein eigener und speziell geformter
Parkplatz zu sehen, der eindeutig Be
standteil der Gesamtplanung war. Erst
nach einer Indiskretion eines Mitgliedes
des Planungsausschusses Anfang 1998
wurde die Gesamtplanung zerteilt, und
der Parkplatz gehörte auf einmal nicht
mehr zum Tunnel. Das Argument, der
Parkplatz würde auf.jeden Fall gebaut,
ist so zu verstehen, dass es für den Fall,
der Letzetunnel würde nicht gebaut, eine
eigene Parkplatz-Variante gibt Die
Frachter wollen hier auf jeden Fall einen
Parkplatz, nur hat dieser je nach Varian
te eine eigene Form. Wenn man dann so
tut, als ob der Parkplatz unabhängig
vom Tunnel wäre, ist diese Aussage auf
jeden Fall falsch, weil die Betreiber die
sen Tunnel um jeden Preis bauen wollen.'
Genauso könnte man behaupten, das
Auto hätte nichts mit der Strasse zu tun!
Der LKW-Parkplatz ist als Vorleistung
für den TUnnel zusehen,weil er schonim
Voraus die charakteristische Form er
hält, die für Gorbachs Lieblingsvariante
notwendig ist und nach Investition von
so vielen Millionen ein gewisser Druck
für den weiteren Ausbau besteht. Wieder
Presse in Liechtenstein zu entnehmen
war, hat man den Liechtensteinern für
die Erweiterung des Parkplatzes auf
ihrem Gebiet Mitspracherecht z.B. bei
Gewichtskontrollen angeboten. Das ist
ein völlig unglaubwürdiges Argument,
weil jetzt auch eine Waage beim Zollamt
Schaanwald besteht, die aber kaum ein
gesetzt wird! Die Aussagen, ob dieser
Platz ein Amtsplatz oder Parkplatz sein
sollte, wird nach Bedarf verwendet. Ein
Amtsplatz ist nur untertags zur Zollab
fertigung freigegeben und darf ausser
halb der Abfertigungszeiten nicht zum
Parken der LKW benutzt werden. Diese
Version wird bei ihnen in Liechtenstein
verwendet, um Einwände der ober dem
Zollamt wohnenden Bevölkerung auf
Liechtensteiner Seite zu zerstreuen. Bei
uns in Tisis wird eine ganz andere Versi
on präsentiert - bei uns ist es ein Park
platz, wo Tag und Nacht, Sonn- und Fei
ertag die LKW einfahren können, um
die LKW-Kolonne wenigstens teilweise
von der Strasse wegzubekommen. Diese
Version ist weitaus glaubhafter, weil sie
den Wünschen der Frachter entgegen
kommt und von einer Abschrankung nie
die Rede war. In diesem Fall werden bei
Nacht und Sonn- und Feiertag die An
rainer in grossem Umkreis mit Kühlag
gregat-Lärm und Abgas belastet. Ver
mutlich deshalb sagt man euch in Liech
tenstein auch Uber diesen Punkt nicht die
Wahrheit. Ich hoffe, dass die demokrati
schen Kräfte in Liechtenstein gegen den
negativen Einfluss unseres Hr. Gorbach
dieses gesamte unselige Projekt verhin
dern können, we'd einwandfrei eine
grenzüberschreitende Mehrbelastung
gegeben ist!.
Plattform gegen Letzetunnel,
Ernst Seyringer, Tisis
Echtes Christentum
Nun haben sie die Tore wieder geöffnet
und ihre unermüdliche Arbeit von neu
em aufgenommen in der Brockenstube
des Frauen vereins Vaduz.
Was täten wir mit all den Dingen, die
wir, nicht mehr gebrauchen können, und
die doch noch ihren Wert haben, wenn
diesp Frauen nicht wären, die das ganze
Jahr, völlig unentgeltlich eine ungeheure
und oft undankbare Arbeit leisten. Ware
sortieren, notieren, einordnen und oft
wohl auch noch reinigen müssen. Sieht
man steh in den Räumen der Brocken
stube um, dann kann man - jedoch nur
annähernd - ermessen, wieviele Stunden
und Tage emsig gearbeitet werden muss,
um das alles zu Schaffen. Daneben or
ganisieren sie Bazare mit Kaffeestube,
deren Erlös ebenfalb Hilfswerken zu
gute kommen. Die Preise müssen ge
macht werden, die Buchhaltung geführt,
Geld wird eingenommen, gesammelt
und weitergeleitet an Institutionen in
verschiedenen Ländern wie Waisenhäu
ser, Spitäler, Altenheime, an Menschen,
die dringend auf Hilfe angewiesen sind.
Und dies alles geschieht ohne Wenn und
Aber, ohne grosses Aufsehen zu machen,
still, leise und ohne Entschädigung, jahr
ein, jahraus. Wir nehmen es ßr selbst
verständlich, profitieren davon und ge
hen daran vorbei. Nun möchte ich mal
all diesen sich aufopfernden Frauen und
den helfenden Männern, im Namen der
Nutzniesser, ganz herzlich danken und
ihnen Hochachtung zollen.
Was diese Frauen tun, ist echtes, in die
Tat umgesetztes Christentum. Herta Bat-
liner, Vaduz
Kirche Liechten
stein - quo vauis?
Ich bin nach der Generalvt rsammlung
des «Vereins ßr eine offe ne Kirche»
nachdenklich und aufgewühlt nach
Hause gegangen. Es kamen einige The
men zur Sprache, die mir schwer zu
schaffen machen. j
Rom hat uns das Erzbistum aufge
nötigt, es ist unverständlich, dass für ca.
30 000 Menschen ein solcher Machtap
parat aufgebaut wurde.
Seit zwei Jahren wird in der Kirche
Liechtensteins hur noch zerstört. Die
Frauen werden zum Teil aus ihren kirch
lichen Diensten entlassen.
Es ist absehbar, dass in nächster Zu
kunft die meisten Pfarrstellen mit Män
nern besetzt werden, die rhan anderswo
nicht brauchen kann, vort, Bischof Haas
aber herzlich aufgenommen werden.
Für mich bedeutet es eine grosse Sorge,
wie es dann mit dim Religionsunterricht
weitergeht. Welches Gottesbild wird un
seren Kindern und iEnkeln vermittelt,
welche Werte wemeii ihnen Halt geben
ßr ein gelingendef ßtb'et ?
Ich habe versiifytfVdQs letzte «Vobis-
cum» zu lesen. Eb $ieb mm Versuch,
das Ganze strotzt j&Mir so von angst
machenden AustfrtMen wie z.B. Ge
richtswesen, ReciusJ^te^ ung, Prozess
ordnung, Rechtjf itimtfi ifehre, Prüf
stein des Glaubemi i'ge stliches Amt,
Apostolische Sukzessiöi'Lehrgewalt,
usw. Das Mittelalter täss griissen. Wer
kann denn mit solchem Geschreibe et
wasanfangen? Unsere junge Generation
liest das Ganze bestimmt nicht. Das heis-
st aber nicht, dass sie nicht auf der Suche
ist nach Lebenssihn.
Wie geht es mit dem Fastenopfer wei
ter? Ist es überhaupt sinnvoll, noch etwas
zu spenden? Herr Haas entscheidet sehr
kurzfristig, so dass keine Zeit bleibt, um
sachliche Überlegungen anzustellen.
Der Fürst hat nach der Errichtung des
Erzbistums erklärt, er hätte davon nichts
gewusst. Der offene Brief des Vereins für
eine offene Kirche vom Dezember 1999
an den Nuntius P. G. De Nicolo war die
sem nicht einmal eine Antwort wert. Die
Regierung hat die 8500 Unterschriften
für den Verbleib im Bistum Chur einfach
ignoriert, weil der Entscheid von Rom
angeblich endgültig sei.
Also von oben ist keine Hilfe zu er
warten! Müssen wir uns das alles gefal
len lassen? Müsste jetzt nicht endlich die
Basis aufwachen? Müssten nicht Eltern
zusammenstehen und sich ßr bewährte
Religionslehrer stark machen? Müssten
nicht Gemeinderäte mit Rückgrat die
Besoldung von Pfarrern und Religions
lehrern überdenken?
Es sieht traurig aus im Weinberg * Kir
che Liechtenstein». Ich werde das Ge
fühl nicht los, dass zur Zeit ein oder
mehrere Unfähige im Weinberg arbeiten
und die Reben unsachgemäss schneiden.
Anni Spalt, Ruggell
Vom Abfertigungs
platz zum Amtsplatz
Der Erklärungsbedarf ist gross, die
Phantasie noch grösser. Der in Tisis ge
plante Abstell- und Abfertigungsplatz
ßr 50 LKW auf Vorarlberger Seite mu
tiert in der Regierungserklärung seit
vorgestern zum Amtsplatz. Der gebaut
werde. So oder so. Eine Attraktivitäts-
steigemng des Zollübergangs sei das
nicht. Und Mehrverkehr bringe dieser
Abfertigungsplatz auch nicht.
Wir erinnern uns zu gerne an die Wor
te von Oswald Kranz, der im Liechten
steiner Vaterland vom 11. Mai 1984 fol
gende Feststellung traf:
«In der Landtagssitzung vom Mitt
woch, 9. Mai 1984 stimmten die liechten
steinischen Volksvertreter mit grosser
Mehrheit einem Verpflichtungskredit
von zirka 1.3 Millionen Franken für den
Ausbau und die Modernisierung des
Zollamtes Schaanwald zu. Trotz starker
Proteste insbesondere der Anwohner
des Zollamtes Schaanwald-Nendein-
Eschen-Bendern, die heute und schon
Vorjahren auf die bestehende unerträg
liche Wohnsituation hingewiesen haben,
werden diese nun eine weitere Steige
rung des Verkehrsaufkommens und die
damit verbundene Lärmbelästigung
und Luftverschmutzung, also Lebens
bedingungen in noch untragbarerem
Masse hinnehmen müssen. Diebezügli-
che Beschwichtigungen seitens der Poli
tiker müssen leider als Lippenbekennt
nisse abgetan werden. Denn es liegt auf
der Hand, der Ausbau und die Moder
nisierung des Schaanwalder Grenz
überganges wird einen noch verstärkte
ren Sog auf den internationalen Verkehr
nach sich ziehen und diesen Autobahn
zubringer, zu welchem diese Strasse lei
der gemacht wurde, noch mehr belasten
Ist doch ein Wort. Wir gratulieren zu
solch starken Statements und wünsch
ten, man würde sich bei der VU heute
noch daran erinnern.
Freie Liste, Ressort Verkehr
WIR DANKEN HERZLICH
fUr die grosse Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Grosstante
Philomena Batliner
Unser ganz besonderer Dank gilt dem Pflegepersonal vom LAK Eschen
für die liebevolle Pflege, Herrn Dr. Dieter Meier für die jahrelange gute
Betreuung und Herrn Pfarrer Deplazes für den einfühlsamen Abschieds-
Gottesdienst.
Herzlichen Dank auch für die gestifteten heiligen Messen, die Spenden für
Grabschmuck und für wohltätige Institutionen.
Eschen, im Februar 2000
Die TVauerfamilie
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