14 Mittwoch, 16. Februar 2000
sport
Liechtensteiner Volksblatt
Resultate & News
Formel-l-Feld komplett
FORMEL 1: Nach der Verpflichtung des 25-
jährigen Argentiniers Gaston Mazzacane durch
Minardi ist das Feld für die Formel-1-WM 2000
komplett. Es umfasst wie letztes Jahr 22 Fahrer
in 11 Teams. Die Saison beginnt am 12. März mit
dem Grand-Prix von Australien in Melbourne.
Formel-l-Feld 2000: 1 Mika Häkkinen (Fi),
McLaren-Mercedes. 2 David Coulthard (Gb),
McLaren-Mercedes. 3 Michael Schumacher
(De), Ferrari. 4 Rubens Barrichello (Br), Ferra
ri. 5 Heinz-Harald Frentzen (De), Jordan-Mu-
gen/Honda. 6 Jarno TVulli (It), Jordan- Mu-
gen/Honda. 7 Eddie Irvine (Gb), Jaguar-Cos-
worth. 8 Johnny Herbert (Gb), Jaguar-Cos-
worth. 9 Ralf Schumacher (De), Williams-
BMW. 10 Jenson Button (Gb), Williams-BMW.
11 Giancarlo Fisichella (It), Benetton-Supertec.
12 Alexander Würz (Oe), Benetton-Supertec. 14
Jean Alesi (Fr), Prost-Peugeot. 15 Nick Heidfeld
(De), Prost- Peugeot. 16 Pedro Diniz (Br), Sau-
ber-Petronas. 17 Mika Salo (Fi), Sauber-Petro-
nas. 18 Pedro de la Rosa (Sp), Arrows-Supertec.
19 Jos Verstappen (Ho), Arrows-Supertec. 20
Marc Gen6 (Sp), Minardi-Ford. 21 Gaston Ma
zzacane (Arg), Minardi-Ford. 22 Jacques Ville-
neuve (Ka), BAR-Honda. 23 Ricardo Zonta
(Br), BAR-Honda.
Enrique Bernoldi
Testfahrer bei Sauber
FORMEL 1: Der Brasilianer Enrique Bernoldi
(23) darf auch in diesem Jahr gelegentliche Test
fahrten für das Sauber-Formel-l-Team absol
vieren. Die Mehrheit der Testarbeit wird aller
dings wie bisher von den Titularen Mika Salo
und Pedro Diniz übernommen. Bernoldi fährt
derweil weiterhin um die Formel-3000-Meister-
schaft für das vom Österreicher Helmut Marko
geleitete Red-Bull-Junior-Team.
Neuer Freund für Hingis
TENNIS: Die Tennis-
Weltranglisten-Erste
Martina Hingis (Bild)
scheint eine neue Lie
be gefunden zu haben.
Der neue Freund
heisst laut der «Love-
Story» in der tschechi
schen Boulevardzei
tung «Blesk» am Va-
lentinstag Pavel Kubi-
na. Der 22-jährige Eis
hockey-Profi absolvierte bisher für Tampa Bay
Lightning 129 NHL-Spiele und wurde letztes
Jahr in Norwegen mit Tschechien Weltmeister.
Kubina und die 19-jährige Schweizerin haben
sich letztes Jahr an einem Eishockey-Spiel erst
mals getroffen. Seither seien sie öfters spät
abends ins Kino gegangen, wird Kubina in der
Zeitung weiter zitiert. Der Tscheche besitzt in
Saddlebrook (Florida/USA) unweit von Hingis
Anwesen ebenfalls ein Haus.
Rafter gibt Ende
Februar sein Comeback
TENNIS: Der zweifache US-Open-Sieger Pat
rick Rafter (Au) will in zwei Wochen beim Tur
nier in Delray Beach sein Comeback geben. Der
27-Jährige hat sein bisher letztes Einzel in der
ersten Runde des US Open gegen den Franzo
sen Cödric Pioline bestritten. Ende Oktober
liess er seine verletzte rechte Schulter operieren.
Vermehrte Nandrolon-
Einnahme abgewiesen
LEICHTATHLETIK: Der internationale
Leichtathletik-Verband (IAAF) hat in einer of
fiziellen Mitteilung die vermehrte Einnahme
von Nandrolon unter den Athleten zurückge
wiesen. In der Öffentlichkeit habe sich nach den
zuletzt gehäuften Doping-Überführungen ein
verzerrtes Bild entwickelt.
Statistiken und Untersuchungen der Anti-Do-
ping-Kommission der IAAF, deren Agenturen
sowie der britischen Sport-Experten- Kommissi
on würden belegen, dass es im vergangenen
Jahrzehnt keine wesentliche Veränderung bei
der Anzahl von positiv getesteten Nandrolonfäl-
len gegeben habe. Durchschnittlich 0,084 Pro
zent der Athleten seien in den neunziger Jahren
der Einnahme des anabolen Steroides Nandro
lon überführt worden. In den letzten drei Jahren
sei allerdings schon ein leichter Anstieg zu be
merken gewesen. Derzeit sorgen unter anderem
die Nandrolon-Fälle von Merlene Ottey (Jam),
Dieter Baumann (De) sowie den Briten Linford
Christie, Doug Walker, Mark Richardson und
Gary Cadogan für Gesprächsstoff.
Kjus bedauert Aussagen
Das Norwegische Ski-Ass entschuldigte sich bei seinem Landesverband
Das norwegische Ski-Ass Las
se Kjus (29), der an den letzten
WM in allen fünf Disziplinen
eine Medaille gewann, ent
schuldigte sich in einem offe
nen Brief in der norwegischen
Zeitung «Dagbladet» für seine
Aussagen gegen den Landes
verband, die er in einem Inter
view in der SAS-Monatsschrift
«Scanorama» gemacht hatte.
Auch verbandsintem ist die
Angelegenheit erledigt wor
den.
An einer Sitzung im Haus von
Teamkamerad Finn Christian Jagge,
an der auch der norwegische Alpin-
Komiteepräsident Per Lund und Al
pinchef Einar Witteveen teilnah
men, bedauerte Kjus seine Aussage,
99 Prozent der Verbandsvertreter
seien Parasiten. In diesem auf nor
wegisch geführten und ins Engli
sche übersetzten Interview war
auch zu lesen gewesen: Kjus hasse
Norwegen, und er für die Steuern,
die er bezahle, bekomme er zu we
nig Gegenleistungen.
Das Quartett legte die Spielregeln
für die Zukunft fest. Kritische Mei
nungsäusserungen seien durchaus
wünschenswert, doch solle das künf
tig zuerst verbandsintern geschehen.
Kjus bedankte sich an diesem Tref
fen bei den Verbandsvertretern für
Lasse Kjus bedauerte seine Aussage, 99 Prozent der Verbandsvertreter seien Parasiten.
die Unterstützung, die er bislang in
seiner Karriere erhalten hat.
Grosse Belastung
Lasse Kjus, der die Saison wegen
bronchialen Beschwerden vorzeitig
abbrach und immer noch Antibioti
ka nehmen muss, weiss nicht, wann
er wieder trainieren kann. «Ich
weiss nur, dass ich als einer der
besten Fahrer zurückkehren will»,
sagte der Weltcup-Gesamtsieger
des Vorjahres zu seinen Comeback-
Gedanken. Im offenen Brief
schreibt Kjus auch, dass die letzte
Woche «die schlimmste in seiner
Karriere» gewesen sei. Die ganze
Sache sei eine grosse Belastung für
ihn und seine Familie gewesen. Er
hoffe, dass mit seinen Worten des
Bedauerns die Angelegenheit erle
digt sei, «damit ich meine Energie
wieder dazu brauchen kann, um auf
die Piste zurück zu kehren.»
Erneutes Hoffen auf den «Geist von Oman»
Fussball: Schweizer Nationalmannschaft bestreitet achttägiges Trainingslager
Ohne den künftigen - noch un
bekannten - Coach, dafür mit
Interimstrainer Hanspeter Zaugg
als verantwortlichem Chef reist
die Schweizer Nationalmannschaft
morgen Mittag ins achttägige Trai
ningslager nach Oman. Auf der ara
bischen Halbinsel finden am Sams
tag (17 Uhr MEZ) gegen Gastgeber
Oman und am Mittwoch, 23. Febru
ar (16 Uhr MEZ), gegen die Verei
nigten Arabischen Emirate zwei of
fizielle Länderspiele statt.
Als «Geist von Oman» wurde sie
vor einem Jahr gefeiert, die neue,
positive Stimmung rund um die
Schweizer Nationalmannschaft. Mit
zwei Siegen gegen Slowenien (2:0)
und Oman (2:1) kehrte das Team
um Coach Gilbert Gress mit ge
stärktem Selbstvertrauen und viel
Zuversicht aus dem Trainingscamp
in Oman zurück. Die Serie von sie
ben Länderspielen ohne Sieg unter
Gress war zu Ende. Und auf die Nie
derlage in St. Gallen gegen Öster
reich (2:4) folgten danach die Siege
über Weissrussland (1:0) und Wales
(2:0) sowie das Heimremis gegen
Italien (0:0) in der EM-Qualifika-
tion.
Oman vor einem Jahr schien der
Auftakt zu einer neuen Erfolgsstory
der Schweizer Nationalmannschaft
zu sein. Doch nach der Sommerpau
se war dieser Elan aufgebraucht. Es
folgten die Niederlagen gegen
Tschechien (0:3) und in der EM-
Qualifikation in Dänemark (1:2),
was die Euphorie wieder dämpfte.
Die Qualifikation für die EM im Ju
ni in Belgien und Holland wurde um
einen winzigen Punkt oder nur um
ein Tor im «richtigen Spiel» verpasst.
In Oman erfolgt morgen der neue
Start zu einem Abenteuer, das im
Herbst 2001 mit der Qualifikation
für die WM 2002 in Japan und Süd
korea belohnt werden soll. Zuletzt
war das Team vor vier Monaten
beim 2:0-Auswärtserfolg in Wales
beisammen. «Es ist höchste Zeit,
dass sich die Nationalspieler wieder
einmal sehen», nennt Zaugg einen
Hauptzweck dieses Camps, das al
lerdings mitten in die Vorberei
tungsphase der Schweizer NLA-
Vereine und in die Meisterschafts
phase der Schweizer Söldner fällt.
Trotz dieser Hindernisse stiess
Zaugg bei den in Frage kommenden
Klubs und auch bei den Spielern auf
wenig Gegenwehr für dieses Trai
ningscamp im rund 25 Grad war
men Oman. 20 Spieler stehen im
Aufgebot, unter ihnen die im Aus
land engagierten Ciriaco Sforza
(Kaiserslautern), Stephane Hen-
choz (Liverpool), Alexandre Comi-
setti (Auxerre), David Sesa (Lecce)
und Johann Vogel (Eindhoven).
Absagen erhielt Zaugg vom ver
letzten Bremer Raphael Wicky
(Rückenprobleme), dem rekonva-
leszenten Grasshopper Patrick
Müller und nachträglich auch von
Stephane Chapuisat (Adduktoren)
und Kubilay Türkyilmaz (Achilles
sehne).
Kritischster Sponsor unterschrieb erneut
US-Versicherungskonzern sponsort das IOC bis zu den Spielen in Athen mit 75 Millionen Franken
IOC-Präsident Juan Antonio Sama-
ranch hat zum Auftakt seines Be
suchs in der Olympia-Stadt Sydney
eine erfreuliche Nachricht erhalten.
Der US-Versicherungskonzern
John Hancock hat den Vierjahres
vertrag erneuert und wird das IOC
bis zu den Spielen in Athen mit um
gerechnet rund 75 Millionen Ran
ken sponsern.
Das Unternehmen hatte sein
Engagement für die Olympische
Bewegung nach dem Bestechungs
skandal um die Winterspiele 2002
in Salt Lake City zunächst in Frage
gestellt und das IOC stark kriti
siert. John Hancocks Präsident
David D'Alessandro hatte sogar
damit gedroht, die Verbindungen
zum IOC zu kappen, und andere
Sponsoren aufgefordert, notfalls
seinem Beispiel zu folgen.
Positiver Reformprozess
Nun sprach sich der Hancock-
Chef positiv über den Reformpro
zess innerhalb des IOC aus. «Wir
haben kein Hehl daraus gemacht,
dass das IOC eine demokratische
re, transparentere und verantwort
lichere Institution werden musste,
um unser Vertrauen und das
der Öffentlichkeit wieder zu ge
winnen. Wir glauben, dass das IOC
das mit seiner Reform-Abstim
mung im Dezember getan hat.
Dafür verdient die IOC-Führung
Lob», erklärte D'Alessandro. John
Hancock ist das fünfte Unterneh
men, welches das so genannte
TOP-Programm des IOC für
die Periode von 2001 bis 2004
unterschrieben hat. Bisher waren
die Konzerne Coca Cola, SEMA,
TIME/Sports Illustrated und VISA
dem Programm beigetreten, von
dem sich das IOC Gesamteinnah
men von 900 Millionen Franken
verspricht.
IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch nahm zum Auftakt seines Besuches in der Olympia-Stadt Sydney eine
erfreuliche «Sponsor-Nachricht» entgegen.