einem, je nach verschiedenen Voraussetzungen, mehr oder weni-
ger schnellen Niedergang der Berglandschaft infolge Boden-
erosion, sei es in Form von Abtrag oder Verarmung der Boden-
krume. Boden ist unvermehrbar, daher kostbarstes Gut und al-
lem anderen voranzustellen, auch wenn es im hintersten Tobel
ist. Denn wir können nicht voraussehen, wie sich ein Abtrag
dort, an anderer Stelle auswirken wird.
Der Alpweidebetrieb ist heute im Rückgang begriffen, und
hier und da werden bei nachlassender Beweidung verarmte
Alpböden, auch tieferer Lagen, von Legföhren bestockt, die als
Pioniere für spätere Hochwälder funktionieren, die erst durch
ihren Schutz wieder aufkommen können.
Im Zuge einer geringeren Bestossung der Alpen mit eigenem
Vieh, werden oft Alpflächen verpachtet, was in der heutigen
Lage als äusserst bedenklich erscheinen muss, da für die weni-
gen Franken Pachtzins schlussendlich das x-fache an Sanie-
rungskosten für das Bergland wird aufge wendetwerden müssen.
Auch der extensive Schafweidebetrieb, der meist. als Folge
einer rückgängigen Alpweidewirtschaft erscheint, bedeutet eine
grosse Gefahr. Aus Mangel an Aufsichtskräften ist eine kontrol-
lierte Beweidung nicht durchführbar, und Schafe wie Ziegen
gelangen an Stellen, die dem Grossvieh nicht zugänglich sind.
Sie bedeuteten in umfangreichen Gebieten des Alpenlandes den
Walduntergang und verhinderten damit vielfach die Bewohnung
ganzer Gebiete (z. B. Pitztal/Tirol).
Freunde der Alpwirtschaft führen oft die bessere Entwick-
tungsfähigkeit und Gesundheit des Viehes ins Feld. Nach neue-
ven Forschungen kann auch dem nur mehr bedingt zugestimmt
werden (Richter, Gross, Voisin, Ager und Beichele).
Trotzdem wird grundsätzlich, wenigstens vorläufig noch, der
Alpbetrieb als eine Entlastung des bäuerlichen Talbetriebes an-
gesehen und die Frage, wie er positiv gelöst werden kann, ist
akut.
In allererster Linie muss eine Ordnung von Wald und Weide
durchgeführt werden, die grundsätzlich in einer Trennung bei-
der Gebiete besteht. An Stelle der grossflächigen, ungeregelten
Weidenutzung muss eine geregelte Weidenutzung auf kleiner
Fläche erfolgen. Die besten Lagen müssen der Weide dienen, die
iQ