mann, Karl, Kirwald, Magin, Nägeli, Wittich
und anderen, beweisen klar den Zusammenhang der Wasser-
führung der Bäche mit der Bewaldung des Einzugsgebietes. Aus
den Burgerschen Untersuchungen im gut und schlecht be-
waldeten Sperbel- und Rappengraben geht hervor, dass der Ein-
Huss der Bodenbenutzung vor Hangneigung und Niederschlags-
menge sogar an erster Stelle steht. So ergab sich bei direkten
Oberflächenabflussmessungen, dass plenterwaldartig oder mit
Grünerle bewaldete Hänge selbst bei Hangneigungen von 75
bis 85 Prozent keinen Oberflächenabfluss aufweisen, während
auf Weideböden schon bei Hangneigungen von 50 Prozent etwa
50—60 Prozent des Niederschlages oberflächlich abfliessen. Bei
Untersuchungen in Baye de Montreux ergab sich, dass auf stark
bestossenem Alpweideboden bei nur 45 Prozent Hangneigung
bereits 78 Prozent des Niederschlages oberflächlich abflossen,
Hochwasser und Erosion vermehrend, während schon auf einer
7 Jahre lang nicht mehr beweideten Fläche bei gleicher Neigung
von 45 Prozent nur mehr 12 Prozent des Niederschlages ober-
flächlich. zum Abfluss gelangten, was beweist, dass schon der
Weideausschluss sehr nützlich sein kann. Daraus geht hervor,
dass die Bodenverdichtung und teilweise Zerstörung. der Gras-
narbe durch Viehtritt entscheidend für den hohen Oberflächen-
abfluss ist. Nach Nägeli hat Waldboden in der obersten Bo-
denschicht von 0—10 cm eine dreimal grössere Luftkapazität
und damit einen entsprechend grösseren Porenraum als Weide-
boden. Die Einsickerungsgeschwindigkeiten sind daher im Wald-
boden wesentlich kürzer als auf Weideböden. Dieses Spannungs-
verhältnis kann noch wesentlich ungünstiger sein, wie Karl
im oberbayerischen Flyschgebiet auf vergleichbaren Standorten
feststellte. Dort nahmen die Einsickerungsgeschwindigkeiten
auf Weide gegenüber Wald den 600-fachen Zeitbedarf in An-
spruch.
Je mehr Wasser. und je schneller sich dasselbe zu Tal be-
wegt, umso stärker wird die überströmte Bodenoberfläche an-
gegriffen. Kleine Rinnsale werden zu Gräben vertieft, deren
übersteilte Böschungen in. die Grabensohle rutschen. Das Was-
ser nimmt dieses Material mit fort und hobelt damit verstärkt
tiefer liegende Gräben und Tobel aus, wo sich die gleichen Vor-
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