Handels- und Gewerbefreiheit lieh unproblematische "Ermessensfragen" eingestuft wurden.226 Seit eini gen Jahren verlangt der StGH nunmehr, dass Einschränkungen der Han dels-und Gewerbefreiheit geeignet, erforderlich sowie zumutbar sein müssen und darüber hinaus das Grundrecht nicht in seiner Substanz ver letzen dürfen.227 Damit schwenkt der liechtensteinische StGH -.ähnlich wie der österreichische VerfGH mit dem sog. Taxi-Erkenntnis228 - mit erheblicher Verspätung auf die Linie eines akzentuierten verfassungsge- richtlichen Kontrollmassstabes ein, wie er vom schweizerischen Bundes gericht229 und vom deutschen BVerfG250 seit langem angelegt wird. Dem Übermassverbot kann - so jüngst der StGH - auch durch gesetzliche Ubergangsfristen Rechnung getragen werden.231 b) Die Kerngehaltsgarantie als Schrankenschranke Beeinträchtigungen der Handels- und Gewerbefreiheit dürfen ferner nicht soweit gehen; dass sie das Grundrecht in seiner Substanz, in seinem 226 Beispielhaft hierfür die Entscheidung vom 14. November 1949, ELG 1947-1954, 221 (224); Entscheidungen vom 14.Dezember 1949, aaO, S. 224 (225) und S. 228 (229); Ent scheidung vom 12. Juli 1950, aaO, S. 237 (240); Entscheidüng vom 14.Dezember 1950, aaO, S. 230(235 f.); vgl." ferner Entscheidung vom 27. März 1957, ELG 1955-1961, 121 (124). . 227 StGH 1985/11 - Urteil vom 2. Mai 1988, LES 1988, 94 (99 f.); StGH 1989/3 - Urteil vom 3. November 1989, LES 1990, 45 (47). 228 S. VfSlg. 10932/1986; vgl. zur Entwickhing der Rechtsprechung des österreichischen VerfGH im Bück auf An. 6 Abs. 1 StGG ferner etwa öVerfGH EuGRZ 1988,103 (104) mlw.N. - Das Terrain für die neuere Judikatur wurde bereits zuvor in der Literatur bereitet; s. vor allem Oberndorfer/Binder, Der verfassungsrechtliche Schutz freier beruflicher, insbesondere gewerblicher Betätigung, in: Adomovich/Permhaler (Hrsg.), Auf dem Weg zur Menschenwürde und Gerechtigkeit. Festschrift für KJecatsky, 1980, S. 677 (688 ff.). «» S. z.B. BGE 91 I 464 m.w.N.; BGE 110 I a 102 ff.; BG, ZB1. 1984,123 ff.; BG ZB!. 1984, 178; BGE 103.1 a 552 ff.; "Zur Notwendigkeit.und Verhältnismässigkeit von Grund rechtseingriffen unter besonderer Berücksichtigung der bundesgerichtlichen-Praxis zur Handels- und Gewerbefreiheit" s. auch die gleichlautende Studie von W. F. Hotz aus dem Jahre 1977, passim. 218 Grundlegend das Apothekenurteil mit seiner sog. Dreistufentheorie, S. BVerfGE 7, 377 (397 ff.); die Stufentheorie war von Anfang an als Konkretisierung des Übermassverbo- tes für den Bereich des Berufsgrundrechts konzipiert, s. BVerfGE 13, 97 (104); zur " Rechtsprechung des BVerfG s. auch K. H. Friauf, Die Freiheit des Berufs nach An. 12 Abs. 1 GG, JA 1984, 537 ff. und P. J. Tettinger, Das Grundrecht der Berufsfreiheit in der Rechtsprechung des BVerfG, AöR 108 (1983), 92 ff. 231 Dazu s. StGH 1992/1 - (noch) nicht veröffentlichtes Urteil vom 17. November 1992, S. 11; vgl. auch StGH 1991/10 - (noch) nicht veröffentlichtes Urteil vom 14. April 1992, S. 7 ff. 199