Volltext: Kleinstaat

Züsammenfassiing der Diskussion In der vom Herausgeber gejeiteten Diskussion, stellte Hubert Büchel in. bezug auf den Beitrag von Hans Geser fest, dass es richtig sei, dass die klei­ nen Staaten vor. allem bei einem gegebenen hohen Entwicklungsstand vor dem Problem stünden, dass eine Ausdifferenzierung der Funktionen im Inland zu wenig gegeben sei, man beispielsweise zu wenige Einwohner habe, um alle Berufe auszufüllen; In Liechtenstein habe man zunächst die Einwohnerzahl erhöht, indem Ausländer mit den entsprechenden Berufs­ qualifikationen hereingeholt wurden. Jeder dritte Arbeitsplatz sei durch einen nicht hier Geborenen besetzt. Man sei aber dann an eine Grenze gekommen, .weil man sich im Kleinstaat mit einem hohen Ausländeranteil Identitätsprobleme eingehandelt habe, so dass eine Begrenzung auf ein Drittel der Bevölkerung angestrebt wurde. Die zusätzlich benötigten Qua­ lifikationen habe man-daraufhin nicht mehr als Einwohner, sondern als Grenzgänger hereingeholt. Neben.jedem dritten Beschäftigten,'der Auslän­ der sei und hier wohne, sei noch einmal jeder dritte Beschäftigte ein Auslän­ der, der nicht in Liechtenstein wohne, d.h. zwei Drittel.der in Liechtenstein Beschäftigten seien Ausländer, ein Drittel Liechtensteiner. Das habe, auch Auswirkungen hinsichtlich der Bildungsausgaben pro Kopf, was im Eröff­ nungsreferat von Olark C. Abt angesprochen würde, insofern man dadurch,- dass man die Leute im produktionsfähigen Alter nach Beendigung der Aus­ bildung hereinhole,, sich einige Kosten ersparen könne, so dass die Quote der. Ausgaben für Bildung.geringer sein könne. Der Staat habe nicht die Möglichkeit, ausländische Beamte hereinzuholen, da die Verfassung dies verbiete. Liechtenstein komme an eine Grenze, wenn man sich vermehrt in der Aussenpolitik betätigte. Dort sei direktes staatliches Handeln gefordert, und es müssten neue Lösungen gefundeniwerden. In diesem Kontext der Massnahmen und Modelle wurde von Geser noch das Modell hinzugefügt, dass grosse Staaten durch kleine ausgebeutet wer­ den können (free rider). ^Grosse Staaten produzierten für ihre eigenen Zwecke sehr .viele Leistungen, z.B. militärische Sicherheit, Bildung, Medi­ zin, die dann auch dem Kleinen zur Verfügung stehen, der hiervon nicht so viel benötige und'gewissermassen nahezu unbemerkt davon profitiere. Abt brachte vor, dass ein einzelner Kleinstaat nicht alle Kompetenzen erwerben könne, z. B. in der Aussenpolitik, wohl aber eine Gruppe von verschiedenen Kleinstaaten, die sich aussenpolitisch spezialisieren und die Belange gesamt­ haft vertreten,könnte, auch ohne sich politisch zu konföderieren. • 
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