Volltext: Kleinstaat

Oekonomische Sicht die grössere Produktion absetzen kann. Je grösser eine Bevölkerung ist, desto grösser der heimische Markt. Für den Inlandsabsatz braucht man eine Bevölkerung, und die muss mit Kaufkraft ausgestattet sein.'Allerdings sind beide Faktoren" teilweise substituierbar. - Eine kleine .Bevölkerung kann durch eine hohe Produktivität und Kaufkraft ausgeglichen werden. ; Die Schweiz kann, wenn sie mehr produziert, auch mehr absetzen, weil die Kaufkraft im Lande gross ist, während ein Land wie Südkorea oder Sin­ gapur das nicht kann. Sie können nur produzieren, wenn sie - wie schon Adam Smith betont hat - auf andere Märkte ausweichen können. Es ist aber ein Nachteil für die kleinen Länder, dass sie mit ihrer Grossproduktion ins Ausland gehen 
müssen, weil das immer mit einem gewissen Risiko verbun­ den ist. Im Prinzip kann eine Nation wie die USA ihre vergrösserte Pro­ duktion auch bei voller Ausnutzung der Skalenvorteile - selbst wenn sie auf sehr hohem Niveau produzieren, um die Kosten zu senken - zur Not im Inland absetzen, jedenfalls einen Grossteil davon. .- Die Skalenvorteile entstehen dadurch, dass man sehr hohe fixe Kosten hat; bis man mit der Produktion überhaupt beginnen kann. Man muss bei­ spielsweise einen Hochofen bauen, eine ausreichende Organisationsstruk­ tur zur Verfügimg haben usw. Je mehr man dann produziert, desto mehr fallen die Stückkosten, weil die fixen Kosten ja nicht steigen..Die klassische ökonomische Theorie hatte .eigentlich mit konstanten Stückkosten gerech­ net und tut es zum Teil heute noch. Hier gibt es kein Problem hinsichtlich Kleinheit bzw. Grösse. Man hat sich gesagt, ein Lastauto mit einem Chauf­ feur kostet mich soundsoviel, wenn ich mehr Lastautos habe, brauche ich auch mehr Leute, aber die Kosten pro. Lastauto und Chauffeur bleiben gleich. Wenn man aber bei Stahl nur eine Tonne erzeugen wollte, würden die Kosten :enorm sein.! Je mehr produziert wird, desto mehr fallen die Stückkosten. Das ist der Vorteil der Massenproduktion. Allerdings können die Stückkosten teilweise auch wieder steigen, wenn Betriebe zu gross sind und organisatorische Schwierigkeiten entstehen. Das war unter anderem auch ein Problem in den osteuropäischen Ländern. Der. Kleinstaat ist also in zweierlei Hinsicht, benachteiligt. Kleinstaaten haben von der Produktionsseite her höhere Kosten als die grossen Staaten, weil sie nicht so weitgehend spezialisieren können. Und zweitens können sie im; Inland nicht so'viel absetzen.- Sie müssen in den Export gehen, während der Grossstaat nicht unter einem so starken Druck steht. Aus technischen und strukturellen Gründen sind sie somit weniger konkurrenz­ fähig. Damit ist auch ein weiterer, ökonomischer Aspekt verbunden^ Für 81
	        

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