Volltext: Kleinstaat

Liechtensteinische A ussenpolitik lifikation, sowie die USA und Kanada wegen ihrer direkten strategischen Bedeutung für unseren Kontinent, was vor allem während der vor kurzem zu Ende gegangenen Zeit des Eisernen Vorhangs von Bedeutung war. Diese gleichberechtigte, direkte Teilnahme an der KSZE war nicht nur durch diese Tatsache selbst ein wichtiger Schritt (Liechtenstein hat dort das gleiche Vetorecht wie die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten), sondern auch dadurch, dass Liechtenstein effektiv an der Ausarbeitung der so bedeuten­ den Schlussakte von Helsinki und der darauf aufbauenden weiteren Beschlüsse der KSZE teilhatte. Bevor ich zu der Integrationsfrage komme, kann sicherlich festgehalten werden, dass Liechtenstein aus aussenpolitischer Sicht für diese Zeit der historischen Wende in Europa und auf der ganzen Welt in einer recht guten Startposition liegt und dies mit einem, wie oben ausgeführt, doch recht geringen Aufwand: Auf Weltebene bildet die UNO schlechthin das Forum internationaler Anerkennung und weltweiter multilateraler Zusammenar­ beit. Die KSZE und der Europarat sind in ihrer jeweiligen Ausrichtung die grössten politischen Zusammenschlüsse Europas, von denen heute sicher noch nicht gesagt werden kann, welche Rolle sie in einem zukünftigen Europa haben werden. Aber auch wenn neue Institutionen und Gremien entstehen, so werden sie u.a. von den Gremien ausgehen, in denen Liech­ tenstein Mitglied ist. 5. Europäische Integration So wichtig die multilaterale Zusammenarbeit im allgemeinen und die europäische im besonderen ist und so starke Positionen Liechtenstein dabei aufgebaut hat, kann die Integrationsfrage doch in gewisser Beziehung als die heute anstehende Schicksalsfrage Liechtensteins bezeichnet werden. Die europäische Wende hat ihren Kristallisationspunkt für Liechtenstein zumindest heute - neue diesbezügliche Entwicklungen sind in den nächsten Jahren nicht äuszuschliessen - in der Integrationsfrage. Dies ist einmal wirt­ schaftlich verständlich, wenn man die Veränderungen der Märkte für unsere Industrieprodukte, an den mit oder ohne EWR ins Haus stehenden Wett­ bewerbsdruck für unser Gewerbe und an mögliche Veränderungen der Standortvorteile für unsere Finanzdienstleistungen denkt. Aber auch poli­ tisch ist die Zukunft oder Nichtzukunft supranationaler Zusammenschlüsse und der EG im besonderen für uns eine Schicksalsfrage. Man denke nur an die Möglichkeit, dass in einigen Jahren unsere beiden Nachbarstaaten Mit­ 315
	        

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