Volltext: Kleinstaat

Aussenpolitische Aspekte order"-Zustand12 einer - um eine von Raymond Aron geprägte, paradoxe Formulierung heranzuziehen - im Grunde genommen noch immer "anar­ chischen Ordnung" der Welt. Zu diesen Grundelementen zählen: - Das Prinzip der Souveränität und Gleichheit der Staaten (Art.2 Ziff. 1 SVN).'3 - Daraus abgeleitet: Das Verbot eines Staates, in die inneren Angelegenhei­ ten eines anderen Staates zu intervenieren." - Das an die Staaten gerichtete Verbot, in ihren internationalen Beziehun­ gen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unab­ hängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Verein­ ten Nationen unvereinbare Gewalt anzudrohen oder anzuwenden." - Die Bestimmung über die Aufnahme neuer Mitglieder in die Vereinten Nationen, wonach alle friedliebenden Staaten UNO-Mitglieder werden können, wenn sie die Verpflichtungen aus der Charta übernehmen und nach dem Urteil der Organisation fähig und willens sind, diese Ver­ pflichtungen zu erfüllen (Art. 4 SVN): eine Klausel, die angesichts ihrer grosszügigen Handhabung durch den Sicherheitsrat und die Generalver­ sammlung zur eigentlichen Legitimierungsgrundlage für die gleichbe­ rechtigte Existenz von Klein- und Kleinststaaten im internationalen System geworden ist." 12 Myres S. McDougal/Florentino F. Feliciano, Law and Minimum World Public Order, New Häven/London 1967. 13 Zum Souveränitätsprinzip: Ingrid Detter de Lupis, International Law and the Independent State, 2. A., Hants, Vermont 1987; Albert Bleckmann, Das Souveränitätsprinzip im Völker­ recht, Archiv des Völkerrechts (ArchVR) 23 (1985), S. 450-477; Rudolf Bindschedler, Betrachtungen über die Souveränität, in: Recueil d'etudes de droit international en hom- mage ä Paul Guggenheim, Geneve 1968, S. 167-183. Zum Gleichheitsprinzip: Edwin DeWitt Dickinson, The Equality of States in International Law, New York 1972; B. Boutros-Ghali, Le principe d'egalite des etats et les oreanisations internationales, Recueil des Cours de l'Academie de la Haye (RdC) 100 (1960-11), S. 9-73. 14 Vgl. zum Ganzen: Thomas Oppermann, Nichteinmischung in innnere Angelegenheiten: Zur Abgrenzung der Nichteinmischung gegenüber Intervention und Interzession, in: ArchVR 14 (1969/70), S. 321-342; R. J. Vincent, Nonintervention and International Order, Princeton 1974; J. E. S. Fawcett, Intervention in International Law, in: RdC 103 (1961-11), S. 347-421. 15 Vgl. zum Ganzen: Yoram Dinstein, War, Aggression and Self-Defence, Cambridge 1988; A. Cassese (ed.), The Current Legal Regulation of the Use of Force by States, Dordrecht, Boston, Lancaster 1986; Dietrich Schindler / Kay Hailbronner, Die Grenzen des völker­ rechtlichen Gewaltverbots, Berichte der Deutschen Gesellschaft für Völkerrecht / Heft 26, Heidelberg 1986. 16 Vgl. A. LeRoy Bennett, International Organizarions, 4. A., New Jersey 1988, S. 73-78; Konrad Ginther/Thomas Oppermann, Grundfragen der Mitgliedschaft m Internationalen Organisationen, Berichte der Deutschen Gesellschaft für Völkerrecht / Heft 17, Karlsruhe 1975. Speziell zum Problem der Mitgliedschaft von Kleinstaaten in den Vereinten Nationen: Michael M. Gunter, The Problem of Ministate Membership in the United Nations System: Recent Attempts Toward a Solution, in: Columbia Journal of Transnational Law 12 (1973), S. 464-686; ders., What Happened to the United Nations Ministate Problem?, in: American Journal of International Law (AJIL) 71 (1971), S. 110-124; D. Ehrhardt, Das Problem der Mitgliedschaft der Mikrostaaten am Scheideweg, in: Vereinte Nationen 19 (1971), S. 161-165. 221
	        

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