Monarchie so in ihrer Lebendigkeit be
wahrte. Er hat sich, wie es die neue Ver
fassung der spanischen Monarchie for-
muliert, in seinem Wesen und Handeln
als «Symbol der Einheit und der Dauer
des Staates» als «Schiedsrichter und Mo-
derator» verstanden. Gerade wegen sei-
ner Bescheidenheit (wörtlich: «Der Weg.
den ich gegangen bin, war für mich nicht
so schwer zu gehen. Er war für mich
vorgezeichnet. Ich habe nur diesen Weg
mitgehen dürfen.») und seiner äussersten
Indienststellung seiner Person, seiner
Rechtschaffenheit und seiner Frömmig-
zeit hat er in unserer Gesellschaft sc
:twas symbolisiert wie die vertikale Auf
richtung. Als Verkörperung der Ge
schichte, der Tradition, der Kunst, de:
‚erfeinerten Stils, als Sprecher der Min-
derheiten und Randgruppen ist der
Fürst, dem politischen Wettbewerb und
Nützlichen enthoben, nie gewöhnlich ge-
worden. Auf diese Weise hat er über die
Verfassungsvoraussetzungen hinaus zu!
lortdauernden Legitimation der Monar-
chie beigetragen.
Zahlreiche Abschiede und neue glück-
iche Anfänge und Verbindungen im Für-
;tentum haben sich im Leben des Fürsten
aneinandergefügt und vermischt, zuletzt
wieder die Trauer über den Tod der Für-
stin. Der Fürst hat unserem Land und
Volk ohne Vorbehalte gedient. Das Volk
wusste und weiss, dass dieses Leben
stimmte. Nun ist der Fürst heimgegan
gen. Franz Josef II. von und zu Liechten-
stein wird im Andenken unseres Volkes
und vor der Geschichte ein grosser Fürst
bleiben.
Unser Landesvater war mit dem
liechtensteinischen Volk eng verbunden
S.D. Fürst Franz Josef Il. besuchte jeweils im Vorfeld der Staatsfeierlichkeiten die Gemeinden
Seine tiefe Verbundenheit und Liebe
zum liechtensteinischen Volk brachte un-
ser verstorbener Landesvater auf viele
Arten zum Ausdruck. Einmal war er als
weitsichtiges Staatsoberhaupt während
fünf Jahrzehnten um unser Wohl besorgt.
und zum andern bewies er dem liechten-
steinischen Volk seine Zuneigung sehr
oft durch seine blosse Anwesenheit. Dies
machte er unter anderem in seinen Ge-
meindebesuchen deutlich, die ihn seit
dem Jahre 1975 in die elf Gemeinden
ınseres Landes führten. Dort wurde er
jeweils mit Stolz empfangen, und seine
Besuche im Vorfeld der Staatsfeierlich-
keiten wurden regelmässig zu Gemeinde-
festen gestaltet, wobei oft das «halbe
Land» zugegen war, um mit dem hoch-
verehrten Landesfürsten einige unge-
zwungene Stunden zu verbringen. Seine
Besuchsreihe begann der Fürst 1975 in
der Gemeinde Schellenberg, wo der ge-
schichtsträchtige Ursprung unseres Lan-
des liegt, und endete 1986 in Schaan.
Nebenstehend ein kleiner Rückblick auf
die fürstlichen Besuche in unseren Ge-
meinden, wobei die Gemeinde Vaduz
‘chlt, da der Landesfürst seinen Geburts-
:ag ohnehin immer dort beging. Einen
speziellen Besuch-stattete der Landes-
fürst der Gemeinde Vaduz anlässlich sei-
nes 40jährigen Regierungsjubiläums im
Jahre 1978 ah
Einen ebenfalls besonders herzlichen
Empfang bereitete die Maurer Bevölke-
rung unserem Landesvater im Augusı
1983.
[m Jahre 1985 feierten die Gemeinden Eschen und Nendeln den Fürstenbesuch mit
zinem Fest für gross und klein.
Den Abschluss der Besuchsreihe bildete der Schaan-Besuch des Fürsten im Jahre 1986
mit der Gedenkstein-Enthüllung auf Dux.