Volltext: Fürst und Volk

Im Laufe der über 45jährigen UNO- 
Aktivität waren die sogenannten Gross- 
mächte, allen voran die USA und die 
UdSSR, nur zu bestimmten Zeitpunkten 
die Garanten des Weltfriedens; die USA 
und die UdSSR haben sich seit 1945 
ainen Ring von «Satellitenstaaten» auf- 
gebaut, den sie manchmal auch gegen 
die UNO-Satzungen im Interesse der 
eigenen Machtposition unterstützten. 
An mehreren Kriegsschauplätzen der 
Welt standen sich die beiden Super- 
mächte nicht direkt gegenüber, sondern 
schickten sogenannte Stellvertreter in 
die Konfrontation, die sie durch Waffen 
'eferungen und Wirtschaftshilfen in 
eine weitere Abhängigkeit führten (z. B. 
Koreakrieg, Vietnamkrieg). 
Doch spätestens nach der Kubakrise 
1962) erkannten die beiden Supermächte 
die Gefahr der Eskalation eines atoma- 
ren Weltkrieges und suchten vermehrt 
das Gespräch anstelle der Konfrontaion. 
Zu erwähnen wären hier die Einrichtung 
aines «Heissen Drahtes» zwischen 
Washington und Moskau; die gegensei 
tige Betonung des Willens zur «fried- 
lichen Koexistenz»; 1968 das 
Abkommen zwischen der UdSSR und 
der USA über die Nicht-Weitergabe von 
Atomwaffen, ab 1972 erste Vereinbarun- 
gen über die Beschränkung von stra- 
tegischen Offensivwaffen. Diese Bemü- 
hungen genügten noch nicht, um den 
Frieden zu sichern. Sie konnten das 
Wettrüsten zwischen den Supermäch- 
ten weder verlangsamen noch beenden 
1975 unterzeichneten 35 Staaten Euro- 
pas und Nordamerikas die Akte der 
«Konferenz über Sicherheit und 
Zusammenarbeit in Europa» 
(KSZE). Sie bekräftigen darin vor allerr 
die Gleichberechtigung aller Staaten, 
den Verzicht auf Gewaltanwendung und 
den Willen zum friedlichen Zusammen- 
leben dieser Völker auf der Grundlage 
der Menschenrechte. 
Besonders hervorheben muss man ab 
1985 die Abrüstungsvorschläge 
und Verhandlungen über die Vernichtung 
von atomaren Waffen und die Reduzie- 
rung der Streitkräfte in Europa durch die 
USA und die UdSSR (heute Russlano). 
Die Offnung des Ostens und der Abbau 
des Misstrauens zwischen diesen 
Machtblöcken führte zu einem Ende deı 
Rüstungsspirale, welche die finanziellen 
Mittel beider Supermächte erschöpft 
hatte. Auch die Friedensbewegun- 
gen in Europa und Amerika lösten ein 
Umdenken und einen politischen Druck 
aus, wovor sich die Politiker nicht mehr 
verschliessen konnten. 
Der Warschauer Pakt besteht nicht 
mehr. Der Zerfall der Sowjetunion und 
das Entstehen neuer Staaten auf dem 
Gebiet der ehemaligen UdSSR riefen 
gerade im Bereich der Abrüstung und 
der Rüstungskontrolle nach neuen 
Abkommen.
	        

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