Volltext: Fürst und Volk

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Wahlsysteme uni 
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Die Wahlsysteme 
Das Ergebnis der Wahı 
von 1932 nach dem 
neuen Mehrheitswahl- 
system verzerrte die 
parteipolitischen Ver- 
hältnisse im Landtag: 
Obwohl die Volkspartei 
ca. 40 % der Stimmen 
erreicht hatte, konnte 
sie nur zwei Abgeord- 
nete in den Landtag 
entsenden. 
Die Mehrheitswahl (Majorz) 
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„OFZ 
Zei der Mehrheitswahl (Majorz) Ist 
der Kandidat in einem Wahlkreis ge- 
wählt, der die meisten Stimmen erhält; 
ar vertritt seine Wähler, während die 
Stimmen für die anderen Kandidaten un- 
berücksichtigt bleiben. An die Stelle von 
Zinzelkandidaten können auch zu Listen 
zusammengefasste WählergruppeR” 
‘Parteien) treten. 
Man unterscheidet die absolute und die 
relative Mehrheitswahl. Bei der ersten 
muss der gewählte Kandidat mehr als 
50 Prozent der abgegebenen Stimmen 
erhalten; erreicht keiner der Kandidaten 
dieses Ziel, so findet eine Stichwahl 
zwischen den Kandidaten der höchsten 
Stimmenzahl statt, oder es entscheidet 
im zweiten Wahlgang die einfache Stim- 
menmehrheit. Bei der relativen Mehr- 
heitswahl ist der Kandidat mit den me 
sten Stimmen für das Amt bestimmt. 
Beide Formen der Mehrheitswahl kön- 
nen sowohl bei Persönlichkeitswahlen 
als auch bei Listenwahlen angewendet 
werden. Damit Wahlen nach diesem 
Verfahren gerecht ablaufen, müssen 
Wahlkreise (Wahlbezirke) mit annähernd 
gleich vielen Stimmberechtigten ge- 
schaffen werden; Erfolgsaussicht haber 
nur Parteien, die ungefähr gleich stark 
sind, da kleinere Parteien bei diesem 
Wahlsystem gänzlich unberücksichtigt 
bleiben. 
Durch dieses Wahlsystem entstehen 
meist eindeutige Parlamentsmehr- 
heiten, aber die Stimmen vieler Wähler 
sind im Parlament nicht vertreten. 
Nach dem Majorzwahlsystem wurden 
vis 1938 der Landtag und bis 1974 die 
3emeinderäte gewählt. Heute noch 
werden die Vorsteher der Gemeinden, 
die Vermittler und deren Stellvertreter 
nach diesem Wahlmodus bestellt. 
Ein klassisches Beispiel für das Mehr- 
2eitswahlrecht ist Grossbritannien; dort 
wird das Unterhaus nach diesem 
System gewählt. 
zK/
	        

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