Volltext: Fragen an Liechtenstein

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Die Totalaufwendungen des Landes für Beziehungen zum Ausland 
beliefen sich 1970 auf zirka ein Prozent der gesamten Staatsausgaben. 
Vergleiche mit den Aufwendungen anderer Staaten beleuchten die 
Disproportion zwischen der Bedeutsamkeit liechtensteinischer Außen 
politik und den entsprechenden finanziellen Aufwendungen. Das gilt 
ebenso, wenn man fordern würde, daß Liechtenstein für seine poli 
tische, kulturelle und geistige Selbstbehauptung ebensoviel Mittel in 
vestieren würde wie andere Staaten für die militärische Selbstver 
teidigung. Fest steht: Die Ausgaben für Außenpolitik werden bedeu 
tend gesteigert werden müssen und werden in einer Größenordnung 
von fünf bis zehn Prozent des Gesamtbudgets liegen müssen. 
Zur personellen Komponente 
Die Forderung nach Ausbau des Ressorts «Äußeres» ist schon ge 
stellt. Eine starke Erhöhung der Mitgliederzahl der Abgeordneten ist 
auch vom außenpolitischen Aspekt her zu begründen: Es ist hier zu 
verweisen auf die hoffnungsvolle Entwicklung der Kontakte Liech 
tensteins mit dem Europarat und die wünschenswerte Mitgliedschaft 
bei der Interparlamentarischen Union. Wenn dem Landtag in diesem 
Bereich umfangreiche Aufgaben und große zeitliche Präsenz zufal 
len, wird eine minimale Professionalisierung des Parlaments nicht zu 
verhindern sein. Ein Wort noch zum Apparat in der außenpolitischen 
Zentrale und außen. Ohne besondere Maßnahmen, zum Beispiel Stu 
dienberatung in dieser Richtung und die Attraktivgestaltung solcher 
Staatsstellen usw., wird man noch viele Jahre warten müssen, bis das 
notwendige Kader vorhanden ist, wenn nicht, wenigstens vorüber 
gehend in der außenpolitischen Zentrale qualifizierte ausländische 
Fachleute eingesetzt werden. Im Außendienst sollten nur Liechten 
steiner tätig sein. 
Ein Wort zur UNO 
Liechtenstein muß sich der Frage der UNO-Mitgliedschaft stellen. 
Die Mitgliedschaft ist trotz aller Schwierigkeiten und Hemmnisse an 
zupeilen. Wir müssen unbedingt anstreben, eine volle Stimme zu er 
halten. Prüfenswert ist die Entsendung eines Beobachters, empfeh 
lenswert die geistige Mitarbeit bei der Umschreibung des Stellenwer 
tes der Mikrostaaten in der Welt und in der UNO.
	        

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