Volltext: Fragen an Liechtenstein

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politischen Aktivitäten von Monaco, die bei aller Problematik des 
Vergleichs, Vorbild und Anregung sein können. 
Präsenz und Selb st dar Stellung im außer diplomatischen Bereich 
Man kann außen nicht zeigen, wovon man sich nicht vorher innen 
ein Bild gemacht hat. Wenn man im Innern das Haus in Ordnung 
hält oder in Ordnung gebracht hat, so daß man weiß, was und warum 
außen dargestellt werden kann und soll, dann erst sind die Voraus 
setzungen für eine eigentliche Außenarbeit gegeben. Zu diesen Vor 
bedingungen gehören unter anderem: Der vollzogene Primat der Po 
litik, die Erarbeitung eines Konzeptes in Fragen der Wirtschaft und 
ganz besonders im Bereich der Holding- und Sitzgesellschaften. — 
Das Bild Liechtensteins als Land der Steuerhelfer muß vorerst hier 
korrigiert werden. — Mittel und Maßnahmen reichen von der sinn 
fälligeren Gestaltung der Grenzübergänge über das breitere und kor 
rekte Aufscheinen in internationalen Handbüchern, Enzyklopädien 
und Lexika bis zur Gründung von Liechtenstein-Gesellschaften in 
Österreich, Deutschland, Frankreich usw. — Die Pflege der inter 
nationalen Beziehungen kann vom Staat allein nicht zureichend wahr 
genommen werden. Das bunte Kaleidoskop möglicher Außenaktivi 
täten bedingt den Einbezug aller Kräfte und Potenzen. Prüfenswert 
erscheint die Idee der Gründung einer breitangelegten Liechtensteini 
schen politischen Gesellschaft etwa analog der schweizerischen Stif 
tung Pro Helvetia. Aufgabe dieser Gesellschaft könnte es unter ande 
rem sein, durch Vorträge und Publikationen zur inneren und äußeren 
Staatspolitik sowohl in Liechtenstein wie im Ausland Bewußtsein und 
Information zu verstärken. Ihr würde vielleicht die Betreuung der 
Liechtenstein-Gesellschaften im Ausland obliegen. Eine hervorra 
gende Aufgabe dieser Gesellschaft wäre die Betreuung, Erfassung 
und der Einbezug der Auslandsliechtensteiner in die außenpolitischen 
Zielsetzungen. Ende 1970 lebten laut einer Zusammenstellung der 
Eidgenössischen Fremdenpolizei aufgrund von Angaben der konsula 
rischen Vertretungen der Schweiz insgesamt 3002 Liechtensteiner 
inklusive Doppelbürger im Ausland. In Europa: 2758, davon 1847 
in der Schweiz und 592 in Österreich; in Asien: 13, Afrika 25, Ame 
rika 199, Australien 7. San Marino gibt für die 20 000 Sanmarinesen 
im Ausland monatlich ein Informationsblatt heraus und kannte bis 
1966 sogar das Briefwahlrecht aller im Ausland lebenden Bürger. 
Vielleicht wäre es auch sinnvoll, von Zeit zu Zeit eine Auslands- 
Liechtensteiner Tagung durchzuführen.
	        

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