reichbekränztem Pferdefuhrwerk unternahm, genügten nicht mehr.
Der Verein hielt es für richtig, das Interesse vor allem bei den jungen
Leuten zu wecken und durch ein besser gepflegtes Vereinsleben inte-
ressanter zu gestalten. Mit der Reisekasse wurde der Grundstock für
grössere Ausflüge und für die Teilnahme an weiter entfernten Musik-
festen gelegt, wie z.B. 1957 die im Gedächtnis der Musikanten unver-
gesslich bleibende Mitwirkung am Bezirksmusikfest in Spaichingen
im. Schwarzwald.
Die Beiträge der Gemeinde bezogen sich ursprünglich rein auf die
Gewährung einer kleinen Entschädigung für das Mitwirken der Har-
moniemusik an Fronleichnam. Die Höhe des Jahresbeitrages errech-
nete die Gemeinde an der Zahl der Musikanten, die sich an Fronleich-
nam mit Instrumenten zeigten! Begreiflich, dass an diesem Tage
alles erschien, was eine „Guga” besass! So betrugen diese Beiträge
z.B. 1921 Fr. 110.— (pro Mitglied Fr. 5.—), 1938 erst Fr. 125.—,
entsprechend den 25 Vereinsmitgliedern. 1939 finden wir in der Ge-
meinderechnung „der Harmoniemusik für Fronleichnam und Weisser
Sonntag” den Betrag von Fr. 200.— gewährt, der etwas später auf
Fr. 390.— sich erhöhte und 1955 Fr. 1000.— und seit 1960 Fr. 2000.—
beträgt. Die Gemeinde gewährte dem Verein in den letzten Jahren
verschiedentlich ausserordentliche Zuwendungen, so 1950 an die Neu-
uniformierung, 1952 an die in diesem Jahre erstellte eigene Vereins-
bühne das benötigte Holz von 15 m3. Seit dem Jahre 1957 erhalten
die dem Landesmusikverband angeschlossenen Vereine aus dem vom
Lande zur Verfügung gestellten Kulturbeitrag ebenfalls eine jähr-
liche Zuwendung von Fr. 200.—.
Um das Bild abzurunden, sei noch kurz auf die andern kulturellen
Vereine der Gemeinde hingewiesen, die neben der Harmoniemusik
und teilweise mit ihr zusammen wirkten.
Bevor sich der erste Musikverein bildete bestand bereits ein ge-
mischter Kirchenchor. Mit dem Bau der neuen Kirche 1843 gab es
eine gute Orgel, sodass es natürlich war, zur Verschönerung des Got-
tesdienstes einen Kirchenchor aufzustellen. Im Jahre 1869 wurde der
heutige Männerchor-Kirchenchor gegründet, der seit dieser Zeit un-
unterbrochen im Gottesdienste mitwirkte und daneben den weltlichen
Gesang pflegte. 1890 bildete sich für kurze Zeit ein Männerchor
„Helvetia”, 1912 die Gesangsektion des Lesevereins Triesen und 1922
der Sängerbund Triesen, der damit dieses Jahr ebenfalls auf einen
40-jährigen Bestand zurückschauen kann. Von 1928 bis 1942 bestand
ein Frauenchor (und gemischter Chor). Bereits etwas früher hatte
sich der Gebirgstrachten- und Unterhaltungs- und Schuhplattlerverein
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