Vereine teil. Dabei war es den Triesnern passiert, dass ihnen der
Festredner am Vorabend des Festes absagte (Oberlehrer Feger), ein
zweiter auch! Wohin nun in der Not? Denn ein Fest ohne Festrede
war damals schon unmöglich. Doch wandte sich noch alles zum Guten,
indem Dr. Rudolf Schädler aus Vaduz einsprang und eine schöne Fest-
rede hielt. Fabrikant Spoerry verteilte Gaben.
Es liesse sich manches andere Gereimte und Ungereimte noch er-
zählen: doch füllte es zuviele Seiten, alle die Histörchen aufzuzählen.
Eines aber muss noch erwähnt werden: 1895 ging man an die Laudes-
ausstellung in Vaduz. Die Schaaner unterbreiteten den Triesnern den
Vorschlag, im Umzug zusammenzuspielen. Dem aber waren die beiden
Vereine nicht gewachsen, ohne vorheriges Proben einfach zu spielen.
Was passierte? Zweimal musste man aufhören, weil es absolut nicht
zusammenstimmte. Darauf probierte es jeder Verein für sich!
Unter den andern Veranstaltungen, die besonders im Gedächtnis
der älteren Generation haften verblieben, seien noch erwähnt: Um
1890 ein Spiel in Lawena, ebenfalls in ‘den 1890er Jahren einmal bei
der hl. Messe im Steg und bei der Brunneneröffnung auf der Sükka,
wiederholt auf Gutenberg nach seiner Restaurierung, 1903 fand das
25-jährige Jubiläumsfest (1878 - 1903) in Triesen statt, ebenfalls um
diese Zeit eine Konzertveranstaltung im Hotel Dreikönig in Chur, die
von Bierbrauer Rohrer aus Buchs arrangiert worden war, 1900 spielte
man anlässlich einer Ausstellung in Dornbirn (arrangiert durch Fidel
Erne, Stickereifachlehrer, aus Triesen), 1904 nahm man am eidgenös-
sischen Schützenfest in St. Gallen teil (wieder vermittelt durch einen
in St. Gallen lebenden Triesner namens Hoch), 1906 Teilnahme am
Musikfest in Triesenberg, 1913 ein Konzert auf Matschils anlässlich
der Abstimmung über den Bau des Lawenawerkes, im gleichen Jahre
Teilnahme am Musikfest in Triesenberg. Während des ersten Welt-
krieges schlief das musikalische Leben ziemlich ein und man spielte
praktisch nur noch an Fronleichnam und am Weissen Sonntag. 1913
wurde neben der Harmoniemusik noch eine Streichmusik gegründet,
die sich bis in die Dreissigerjahre herauf erhielt. (Den Es-Bass dieser
Musik kaufte 1931 die Harmoniemusik um 80.— Franken an.)
3. Die heutige Harmoniemusik Triesen
Nach dem ersten Weltkriege dauerte es eine zeitlang bis die Harmo-
niemusik Triesen wieder so richtig flott wurde. In der Person des
Feldkircher Musiklehrers Hans Mähr erhielt die Harmoniemusik Trie-
sen 1922 einen neuen Dirigenten. Von den alten Mitgliedern machten
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