Volltext: 100-jähriges Gründungsfest der Harmoniemusik Triesen

der Musik in Triesen ist verbunden mit dem Namen des im Herbste 
1862 nach Triesen gekommenen Lehrers Franz Josef Oehri aus Mau- 
ren, der als der eigentliche Schöpfer der ersten Triesner Blasmusik 
bezeichnet wird und sie bis zu seinem Weggange im Jahre 1864 selbst 
leitete. 
Die ersten Mitglieder und Gründer der alten Harmoniemusik Triesen 
waren: 
Ferdinand Erne Hs.-Nr. 125 (Bass) 
Josef Anton Kindle Hs.-Nr. 96 (Flügelhorn) 
Fidel Beck, Küfer, Hs.-Nr. 70 (Es-Klarinette) 
Augustin Bargetze Hs.-Nr. 139 (Es-Althorn) 
Josef Marogg, Schlossermeister, Hs.-Nr. 17 (B-Horn). 
Bei der Gründung war auch Jakob Heidegger Hs.-Nr. 117 dabei, der 
aber bereits im folgenden Jahre nach Amerika auswanderte, sodass 
der erste Blasmusikverein praktisch bis zu seiner Auflösung im Jahre 
1875 aus fünf Mann bestand. Die Beschaffung der Instrumente, die 
von der Firma Roth in Prag bezogen wurden, bedeutete für die junge 
Harmoniemusik Wagemut und Opfersinn der Mitglieder. Damals gab 
es noch keine Gemeinde, die den jungen Verein finanziell unterstützte. 
Es galt daher, die Schulden „abzuverdienen”. Dazu bot sich Gelegen- 
heit bei den Tanzanlässen in und ausser dem Dorfe. Vorerst aber 
musste wacker gelernt werden. Lehrer Oehri leitete anfänglich den 
Verein, führte die musikbeflissenen Musikanten in die Kunst des 
Notenlesens und des Spieles ein. Die Proben wurden in der Stube des 
Schlossermeisters Josef Marogg im Hause Nr. 17 abgehalten, ob dies 
absichtlich so nahe des Gasthauses „Sonne” geschah oder ob der- 
selbe aus reinem Idealismus seine Stube für die Proben zur Verfügung 
stellte, darüber weiss. der Chronist ‚keinen Bescheid. Vielleicht fanden 
Proben auch deshalb noch nicht im Schulhause statt, weil damals der 
Lehrer im Parterre seine Wohnung besass und sicherlich sich nicht 
darnach sehnte, bald laut, bald leise neben seiner Stube oder ob ihr 
nachts Bass und Flügelhorn üben zu hören. 
Als erstes Auftreten der alten Harmoniemusik Triesen wird der 
25. März des Jahres 1863 genannt. An diesem Tage feierte Pfarrer 
Wendelin Hofer sein 50-jähriges. Priesterjubiläum. 
In der Folge, das ist vom Jahre 1863 an, spielte die Musik regel- 
mässig am Fronleichnamstage bei der Prozession, Ebenso begann man 
bald mit dem Blasen in der Neujahrsnacht, während die Begleitung 
der Erstkommunikanten am weissen Sonntag zur Kirche erst um 1910 
aufgenommen wurde, ebenso das Spiel des Weihnachtsliedes in der 
Kirche am hl. Abend. Am eifrigsten liess sich die „Blechmusikgesell-
	        

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