Wind -chutzpeflanzungen
in Balzerr
Außer dem passiven Schutz kommen
für die Landschaftsgestaltung auch ak-
tive Maßnahmen in Frage wie, die
Neuanlage von Windschutzstreifen,
Bachbepflanzungen, Neuanlage von
Kleingehölzen in Gebieten, die durch
frühere Ausstockungen zu stark ent-
blößt wurden und einen eintönigen
Charakter angenommen haben, sodann
Pflanzungen von Hecken, Gebüschrei-
[WINDRICHTUNG
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WINDGESCHWINDIGKEIT IM BEREICH VON
LAUBHOLZSTREIFEN
hen und Einzelbäumen an Rainen,
Rutschstellen, in Weggabeln oder an
anderen Stellen, die eine intensive
landwirtschaftliche Nutzung aus-
schließen. Denkbar ist auch eine Er-
weiterung bestehender Kleingehölze,
um ihre Wirkung zu steigern. Die
Pflanzungen müßen mit sehr viel Ver-
ständnis, mit standortsgemäßen Baum-
und Straucharten und in einer natür-
lichen Gruppierung erfolgen. Es ist
auch zu verhindern, daß durch Auf-
forstung schöner Wiesentäler, reiz-
voller Waldwiesen und Riedflächen
das Landschaftsbild in ungünstiger
Weise verändert wird und wertvolle
Spezialstandorte verloren gehen.
In Balzers, südlich der Rietstraße, ent-
standen auf Initiative des damaligen
Waldhirten und späteren Postmeisters
Emil Wolfinger schon zum Beginn die-
ses Jahrhunderts 1902/1903 die ersten
Windschutzstreifen des Landes. Ab
1956 wurden im Rahmen der Wind-
schutzbepflanzungen in Balzers schon
über 200 000 Pflanzen im Talraum ge-
setzt. Dies ist umso erfreulicher, weil
der Feld-Obstbaumbestand rund um
das Dorf stark im Schwinden ist.
Wurden 1951 noch 9005 Obstbäume
in Balzers gezählt, so waren es 1961
noch 7783 (= 86,4 %o) und 1971 nur
noch 5545 Obstbäume (= 61,6 %/o).
Also fast die Hälfte aller Obstbäume
sind in den letzten zwanzig Jahren
verschwunden!
Balzers darf aber heute gerade dank
der konsequenten Wiederbepflanzung
der Bachufer und Wegränder als eine
Gemeinde im «Grünen» gelten.
DA