AReulehäg- Oo erte
und bisher EINZIGE
MaturrchutZgebilet
in Balzers
Naturschutzgebiete sind das Ergebnis
jahrelanger Kleinarbeit einiger Idea-
listen. Auch das Naturschutzgebiet
Aulehäg gäbe es nicht, wenn nicht ei-
nige uneigennützige Mitglieder des Or-
nithologischen Vereins Balzers diesen
Restbestand eines Auenwaldes saniert
hätten. Viele Fronstunden waren abge-
leistet, als die Aulehäg kraft Gesetz
1966 zum ersten und bisher einzigen
Naturschutzgebiet in Balzers erhoben
wurde,
Die rund 3 ha große Landfläche soll
in erster Linie den früher ausgedehn-
ten Rheinauen-Wald der Nachwelt
in Form eines Restbestandes erhalten.
Sodann sollen unseren heimischen
Brutvögeln die so bitter benötigten
Brutplätze erhalten werden. Insbeson-
dere die Kleinvögel finden in den zahl-
reichen künstlichen und natürlichen
Nisthöhlen, im dichten Gestrüpp, im
Röhricht, im Gezweig, willkommene
Nistgelegenheiten. Wer in der Brut-
zeit frühmorgens das Reservat besucht,
hört und sieht an die 30 Vogelarten.
Hier eine Auswahl der auffallendsten
Arten des Gebietes und der Umgebung:
Sperber, Habicht, Schwarzmilan und
Baumfalk sind Greife, die heutzutage
nur noch selten vorkommen. Hie und
da wühlt der Jagdfasan in einem
Acker, in der Nacht ertönen oft die
Rufe des Stein- oder Waldkauzes so-
wie der Waldohreule. Der scheue Wie-
derhopf läßt sich vernehmen, Grün-
ınd Buntspecht hämmern, der Zaun-
könig schmettert seine Lieder herun-
ter, der Neuntöter füllt seine Vorrats-
kammer im dornigen Gestrüpp, das
Rotkehlchen flötet seine perlenden
Strophen, Garten- und Mönchs-Gras-
mücke brüten am Boden, wehmütig
und zärtlich stimmt: der Fitis seinen
Reviergesang an, Starenjunge lärmen
und ahmen andere Vögel ungekonnt
nach, die Elster stiehlt ungestraft zu
viele Eier von Kleinvögeln. Das Kon-
zert rundet die Okarina des Pirols ab.
Am nahen Steinbruch wohnt seit vie-
len Jahren die einzige Dohlenkolonie
Liechtensteins.
Diese Liste ließe sich erweitern, sie ent-
hält viele gemeine Arten nicht. Unter
anderem sind keine Wasservögel er-
wähnt. Sie sind leider nicht mehr da.
Noch vor zwanzig Jahren speiste der
Quellaufstoß Aule die beiden Auen-
bäche, die sich paralell zum Rhein
durch die Balzner Felder zogen. Die
beiden Wasserläufe kreuzten sich bei
der Kohlbrücke. Sie führten das ganze
Jahr hindurch genügend Wasser. In
den daran angrenzenden kleinen Ried-
und Sumpfflächen tummelten sich: vie-
;e Tierarten, die wir heute vergeblich
suchen. Warum?
Jahrhundertelang war der Rhein eine
Gefahr für unser Tal. Sein. Flußbett
lag höher als die Talsohle. Mit dem
wirtschaftlichen Aufschwung nach
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