Volltext: Schaan 1872-1972

An die Gemeinde Vorstehung 
Nachdem der Unterzeichnete schon 10 aufeinan- 
derfolgende Jahre als Nachtwächter treu und 
fleissig gedient hat, was ihm sämtliche Ortsbe- 
wohner, sowie der Gemeindevorsteher selbst be- 
stätigen werden, er aber im vorgerückten Alter 
die Sorge um sein, und seiner Schwester Aus- 
kommen, bey einem spärlichen Einkommen als Nacht- 
wächter und Briefträger, nicht mehr in der 
Kraft der jüngeren Jahre, beseitigen kann, und 
insbesonders bey aller bisherigen Sparsamkeit 
es ihm nicht einmal möglich wurde, sich für 
den kommenden Winter auch nur halb entsprechend 
einzukleiden, um unbeschadet seiner Gesundheit 
den Nachtdienst fort versehen zu können, so 
wagt er an die Löbliche Gemeindevorstehung die 
Bitte: 
Es wolle ihm für seine 10-jährige treue Dienst- 
leistung eine Gratification von nur 16 fl gnä- 
digst verliehen werden, damit er sich ein soli- 
des warmes Paar Rohrstiefel für den Winter an- 
schaffen kann und sich wenigstens am Fuss besser 
kleiden kann und nicht seine, ohnehin nicht mehr 
dauerhafte Gesundheit zum Opfer bringen muss. 
Möchte daher die 1öbliche Gemeindevertre- 
tung die Bitte eines alten und treuen Gemeinde- 
dieners geneigtest berücksichtigen und ihn 
durch einen günstigen Bescheid ja recht bald 
erfreuen. 
In der besten Hoffnung zeichnet achtungsvollst 
Schaan, am 28, November 1875 J.R. 
Nachtwächter und 
Briefträger 
Leider sind weitere Dokumente bezüglich Post 
und Postmeister, wie Anstellungsverträge u.S.W. 
im Gemeindearchiv unauffindbar, trotz den Ein- 
tragungen im Akten-Register! 
Ein wesentlicher Anteil an der Schaffung landes- 
eigener Briefmarken im Jahre 1912 kommt dem da- 
maligen Postmeister und Landtagsabgeordneten 
lJerrn Friedrich Walser aus Schaan zu. 
Zur Festsetzung der benötigenden Anzahl liechten- 
steinischer Briefmarken im Jahre 1912 war eine 
Aufstellung des Jahresverbrauches in den beste- 
henden Postämtern notwendig. Gefragt war der
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.