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Bei der Bemessung der Steuersätze einer Getränkesteuer
muß zweckmäßiger Weise eine Mehrzahl von Gesichtspunkten
zur Geltung kommen: 1. die inländische oder ausländische Pro
venienz des Getränkes, 2. die Alkoholstärke. 3. der Wert, 4. die
Schädlichkeit des Getränkes, und endlich 5. die politische Oppor
tunität, die durch die Konsumgewohnheiten und die an die
einzelnen Getränke sich knüpfenden Affektionswerte bestimmt
wird. Im konkret vorliegenden stalle darf der erstangeführte
Gesichtspunkt vernachläsiigt werden, da die gewollte stärkere Be
lastung der Getränke ausländischer Provenienz einfacher durch
den. Zoll als durch eine inländische Ausschanksteuer erfolgen
kann, Für die vier weiteren Gesichtspunkte kann etwa nach
stehende Relation gelten:
Most
Wein
Bier
Punkte
30 o/g-iger
Branntwein
Alkoholstärke
1
3
1 7 2
10
Geldwert
1
7
17o
10
Schädlichkeit
1V 2
1
1 7 2
6
Opportunität
1 V 2
1
1
4
Zusammen Punkte
5
12
5 V»
30
XL. Die Ausstellung geht von der Poraussetznng aus,
daß: 1. der Alkoholgehalt des Mostes gleich 1 gesetzt, der
des Bieres mit 114, des Weines mit 3 und des 30-prozen
tigen Branntweins mit 10 zu setzen ist; 2. das im Lande
koniumierte Bier pro Hektoliter gerechnet 114 mal, der
Wein 7 mal und der 30-prozentige Branntwein 10 mal
teurer ist als der Most; 3. der Schädlichkeit nach der Most-
und Bierkonsum 114 mal (der Most wegen seiner den
Branntweinkonsum begünstigenden Wirkungen) und der
Branntweinkonsum 6 mal ungünstiger zu bewerten sind
als der Weinkonsum; 4. die Politische Opportunität der
Wein- und Bierbelastung gleich 1 gesetzt, die der Most
belastung gleich 114, der Branntweinbelastung gleich 4 sein
dürfte.
Setzt man nun die Weinsteuer mit 4 Fr. iur den Hektoliter
an, eine Belastung, die gewiß als äußerst niedrig angesprochen
werden kann, so bedeutet dies rund 33 Rappen Pro Punkt, und
darnach ergeben sich bei entsprechender Aufrundung die Steuer
sätze des Art. 79 mit Fr. 2.— für den Hektoliter Most, Fr. 2.—
für den Hektoliter Bier und Fr. 10.— für den Hektoliter 30-
prozentigen Branntweins. Stärker ist die Belastung des Fla
schenweins, dessen Konsum als Symptom größerer Wohlhaben