BERGGEMEINDEN
= Kanbrarm, 6. 20 Jwar10r 1907
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Die Zusammenarbeit mit der
PATENSCHAFT FÜR
BERGGEMEINDEN bil-
det einen Schwerpunkt der
Unterstützungstätigkeit der
Karl Mayer Stiftung, die in
den Jahren 1982 bis 1990
grössere Beiträge an über 20
verschiedene Gemeinden ge
leistet hat.
Die Erhaltung der Bergland-
schaft - nicht als Museum,
sondern als beständiges na-
tionales Lebens- und Kul-
furgut - ist eine der vielfälti-
gen Aufgaben der PATEN-
SCHAFT. Mitihrem grossen
Gönnerkreis ist sie aber auch
ein verlässlicher Freund in
Not und Bedrängnis.
Die Beschreibung der aktu-
ellen Probleme der Gemein-
de Scheid GR, der die Karl
Mayer Stiftung für die Schul-
haussanierung einen Betrag
zukommen liess, trifft die Si-
tuation vieler Berggemein-
den.«Inder Gemeinde Scheid
GR, hoch über dem Talaus-
gang des Domleschg, geht's
überall bergauf und bergab,
und die Natur ist hart. Den
Einwohnern fehlt nicht nur
eine gefahrlose Verbindung
ins Tal, es fehlt ihnen auch
vieles, was für eine Dorfge-
meinschaft sonst selbstver-
ständlich ist: ein Dorfladen,
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eine Wirtschaft, eine Kläran
lage, eine ordentliche Ge-
meindekanzlei. Es fehlen
auch die zur Bewirtschaftung
von Wald und Alp erforder-
lichen Erschliessungswege.
Woran es der Bevölkerung
aber nicht mangelt: an der
Entschlossenheit, die Ge-
schicke ihres Gemeinwesens
zu meistern. Auch wenn der
Berg der bevorstehenden
Investitionen fast nicht zu
überblicken ist. Die Bauern-
schaft von Scheid ist, im Ge-
gensatz zu vielen ähnlichen
Berggemeinden, nicht über-
altert: I5 hauptberufliche
Bauern bewirtschaften die
steilen Hänge, und die Pri
marschule zählt 15 Kinder.
Bei einem Bundessteuerer-
tragvon67 Franken pro Kop}
(Kanton Graubünden 712
Franken, Schweiz 849 Fran-
ken; Periode 1985/86) waren
allerdings in den letzten Jah
ren keine Investitionen mög
lich. Jetzt aber wird gehan-
delt. Vordringlich ist die Sa-
nierung des Schulhauses.
Später kommen die Güter-
zusammenlegung und das
Forstwegnetz. Das Schulhaus
wird gründlich überholt, die
kleine Turnhalle soll ins-
künftig auch als Gemeinde-
saal dienen, und im Dach:
Schweizerische Patenschaft für bedrängie Gemeinden
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geschoss wird eine Lehrer-
wohnung eingerichtet. Der
Lehrer gehört ins Dorf. So
sind schnelleinmal Kosten in
der Höhe von einer Million
beisammen. Die PATEN-
SCHAFT beschloss, sich an
den auf Scheid entfallenden
Restkosten von 218’000
Franken zu beteiligen. Das
ist für Scheid, das sich übri-
gens zum ersten Mal an die
PATENSCHAFT wandte,
aber erst der Anfang. Ohne
tatkräftige Unterstützung
durch das Unterland werden
die kommenden grossen
Vorhaben nicht zu realisie-
ren sein. Das Beste und
Schönste wäre, wenn sich ein
oder mehrere Gönner finden
liessen, die die Gemeinde
Scheid in den nächsten paar
Jahren regelmässig unter-
stützen würden.»
Das Betriebsjahr 1990 der
Schweizer Patenschaft für
Berggemeinden brachte Ein-
nahmen und Erträgnisse von
total 12.3 Mio. Franken, wo-
von 10.2 Mio. Franken für
zweckbestimmte Beiträge
eingesetzt wurden. Für Ver-
waltung, Information und
Sammelspesen wurden 1,5
Mio. Franken aufgewendet,
650 000.- Franken flossen in
zweckgebundene Fonds.