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I. UMBAU VON 1875
BAUPERIODE 5
In einem "Dekret Kirchenverwaltung Bendern" hielt die Regierung
am 18. Februar 1875 fest: "Die Regierung ertheilt hiemit den Con-
sens zum Umbau des Oekonomiegebäudes der Pfarrpfrinde Bendern in
der im angeschlossenen Bauplan ersichtlich gemachten Weise." 34
Damit war der Weg frei, das alte Pfarrhaus zum Pfarrstall umzu-
bauen. Die zur Bewilligung eingereichten Baupläne von 1875 dienten
den Bauleuten lediglich als Leitfaden, an den sie sich im Grund-
sätzlichen hielten, in den Details aber frei gestalteten
(vgl. Abb. 37).
Die Veränderungen im Kellergeschoss können aufgrund der Baupläne
nicht hinreichend geklärt werden. Der Keller 2 erhielt zu dieser
Zeit einen steindeckenden grauen Bewurf von Kalkmörtel. Es kann
nicht ausgeschlossen werden, dass zur besseren Nutzung des Kellers
im anstehenden Fels um 1875 Sprengarbeiten durchgeführt wurden und
dass die Südostwand des gewölbten Raumes bis zu den Fundamenten er-
neuert wurde. — Der Torkelraum erhielt an der Nordostwand ein zwei-
flügeliges, rechteckiges Tor mit Sandsteingewänden. Und das alte Tor
in der Mitte der Nordostfassade wurde bündig zur Hausmauer geschlos-
sen. Zur Ausstattung des Torkelraumes liegen keine weiteren Hinweise
vor (Abb. 24, 31) . Die beiden Räume 3 und 4 dienten als eigentliche
Stallräume: in der Nordecke (A Raum 4) ein Schweinestall, dessen
Boden zu einem grossen Teil über eïnem neuen Jauchekasten gegossen
wurde, und westlich des Schweïnestalles (Raum 3) ein Viehstall mit
zwei Futterlôcher in der südöstlichen Binnenwand. Zur Bediemung