Volltext: Die liechtensteinische Verfassung 1921

i Der historische Hintergrund obschwebenden Landesfragen ein(en) auf volkswirtschaftlichem und administrativem Gebiete bewanderte(n). Fachmann" beizustellen. In erster Linie wäre dafür ein "katholischer, schweizerischer Mann und Praktiker" in Frage gekommen.59 Mit dieser Erklärung zeigte die .Volks­ partei Entgegenkommen und trieb gleichzeitig die FBP in die Enge. Der "katholische Schweizer" konnte von der FBP, die ihre kirchentreue Hal­ tung immer hervorgehoben hatte, schlecht abgelehnt werden; Gleichzei­ tig wollte dadurch die Volkspartei beweisen, dass sie zu Unrecht von ihren Gegnern als antikirchlich hingestellt wurde. Das Problem' der Besetzung des Landesverweserpostens, mit dem Österreicher Peer war damit allerdings nicht aus der Welt geschafft. Mit Peer als Landesverweser wurde nach Auffassung der Volkspartei' die "Kernfrage der Verfassüngsrevision"60 angeschnitten. IV. Die Verfassungsdiskussion 1920/1921 1. Die Schlossabmachungen vom September 1920 Als der Fürst im September 1920 im Land weilte, kam es zu den soge­ nannten Schlossverhandlungen, deren Ergebnis-in den Schlossabma­ chungen festgehalten wurde. Vertreter der Volkspartei61 trafen sich vom 10.-15. September 1920 mit Josef Martin, dem fürstlichen Kabinetts­ sekretär, und-mit Josef Peer, dem potentiellen Landesverweser. Der "Fürst und seine Umgebung" wollten die Hand "zu einem friedlichen Ausgleich" bieten. Die Volksparteivertreter ergriffen diese Hand und nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen vorzubringen und auch auf die Dringlichkeit ihrer Forderungen hinzuweisen. Die Gespräche wurden in einer teilweise recht emotionsgeladenen Atmosphäre geführt." Am ersten Verhandlungstag (10. September, Absteigequartier) bespra­ chen Wilhelm Beck und Gustav Schädler mit Josef Peer diejenigen Punkte, die in den von Peer auszuarbeitenden Verfassungsentwurf aufge­ nommen werden sollten. Das Ergebnis dieses Gespräches wurde in der » ON 53/3. Juli 1920. w ON 32/21. April 1920. " Hauptunterhändler waren Wilhelm Beck, Gustav Schädler und Anton Walser. u Uber die geführten Gespräche wurde von Gustav Schädler ein Gedächtnisprotokoll angefertigt.- Dieses Protokoll, Schlossprotokoll genannt, wurde von Wilhelm Beck ergänzt. Es ist bisher nicht veröffentlicht Die Zitate stammen aus dieser Niederschrift. (Privatarchiv Mario Schädler, Bern, Nr. 5 "Schlossabmachungen"). 127
	        

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