Dass Biber nicht überall und unter allen Umständen toleriert werden können, zeigen die zahlrei-
chen und langjährigen Erfahrungen aus den Nachbarländern. Es wird eine Herausforderung blei-
ben, die fleissigen Nager und Landschaftsgestalter in gewünschte Bahnen zu lenken. Massnah-
men zum Schutz von Dämmen und anderen Infrastrukturen müssen getroffen und finanziert
werden.
Naturschutz gilt auch für Biber
In der Geschichte haben Biber grosse Beiträge zur Artenvielfalt geleistet, von denen wir bis heute
profitieren. Wo immer tolerierbar, sollten wir sein Wirken zulassen und die ihm in der Regel nach-
folgende Vielfalt schätzen. Gerade innerhalb von Naturschutzgebieten muss ihm ein Platz im
Artengefüge zugestanden werden. Hier ist dem Schutzgedanken und der Einhaltung der Schutz-
ziele Rechnung zu tragen. Allfällig gefährdete Infrastrukturen wie beispielsweise Dämme, müssen
in solchen Gebieten durch Massnahmen geschützt werden. Dafür wird sich die LGU einsetzen. Es
kann nicht sein, dass künftig in Naturschutzgebieten wie Schwabbrünnen / Äscher regelmässig
Biber getötet werden müssen.
Lebensräume und vernetzende Strukturen
für gefährdete Amphibien- und Reptilienarten
Zahlreiche Lebensräume konnten im vergangenen Vereinsjahr durch die Schaffung von Kleinge-
wässern und Kleinstrukturen aufgewertet werden. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem
Reptilien- und Amphibienexperten Jürgen Kühnis umgesetzt. Vor allem in den Deponien Vaduz
und Triesen wurden Massnahmen realisiert, die gefährdeten Zauneidechsen und bedrohten
Amphibienarten, wie der Gelbbauchunke zu Gute kommen. Die LGU bedankt sich an dieser Stelle
bei Jürgen Kühnis für seinen unermüdlichen Einsatz und den Gemeinden Vaduz und Triesen für
die Unterstützung bei der Umsetzung.
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Jahresbericht
2014
Kleingewässer auf
Deponiearealen sind
wichtige Lebensräume für
bedrohte Amphibien
Junge Erdkröte
Fotos: S. 4 Rainer Kühnis; S. 5 links Jürgen Kühnis, rechts Monika Gstöhl
Die LGU setzt sich für den Erhalt, die Verbesserung und die Vernetzung
wertvoller Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Menschen ein.
Wo immer möglich bringt sie sich dafür konstruktiv in Prozesse ein.
Sie führt einen offenen und ehrlichen Dialog
mit zuständigen Behörden und Betroffenen.
LGU Jahresbericht_2014_druck_LGU Jahresbericht 20.04.15 19:15 Seite 5