Volltext: LGU Jahresbericht (2007)

Impressum Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz LGU, Im Bretscha 22, 9494 Schaan, Liechtenstein, T +423 232 52 62, info@lgu.li, www.lgu.li. Redaktion: Regula Mosberger. Gestaltung: Atelier Silvia Ruppen, Vaduz. Druck: Hilty Buch- und Offsetdruckerei, Schaan. Gedruckt auf Recyclingpapier, Cyclus 
Offset.Liguster 
statt Zierlorbeer Die LGU rückt wertvolle Flächen im Siedlungsgebiet als Lebensraum für Tiere und Pflanzen in den Fokus. Zum Start des Projektes «Blühende Zwischenräume» hat sie im Herbst zehn private Hausgärten fachkundig unter die Lupe genommen. Fazit: Unsere Gärten werden mit Vorliebe exotisch statt einheimisch bepflanzt. Die LGU gibt Tipps für Kleinstrukturen und ökologisch wertvolle Pflanzen. Ein Beispiel: Die Beeren des exotischen Kirschlorbeers werden von nur drei Vogelarten gefressen. Wird er durch den heimischen Liguster – auch immergrün – ersetzt, finden 21 Vogelarten Nahrung! Bewusst Energie konsumieren Die Energiestadt Triesen hat im September gezeigt, dass der Markt viel zu bieten hat. Die LGU war am Energietag dabei. Das Klima erwärmt sich, weil wir Erdöl, Erdgas und Kohle ver- brennen. Sehr viel davon versteckt sich in den Nahrungsmitteln, die täglich auf unserem Tisch landen. Was von weit her kommt, was im Gewächshaus gediehen ist, was verarbeitet und aufwändig verpackt ist, enthält viel «graue» Energie. Wählen Sie den Liechtensteiner Bio-Apfel vom Riethof oder die per Flugzeug eingeflogene Kiwi aus Neuseeland? Am Stand der LGU fiel die Entscheidung ja noch leicht. Die Probe aufs Exempel kommt dann beim nächsten Einkauf beim Grossverteiler, da locken das ganze Jahr über die bunten Früchte aus Übersee. Wildes Saminatal Im Spätsommer nahmen wir zusammen mit der Botanisch-Zoologischen Gesellschaft den neuen Weg durchs Saminatal unter die Füsse. Wir spintisierten erneut über ein Naturschutz- gebiet in diesem wunderbaren Stück Wildnis. Von Konservieren nicht die Rede – die Samina sorgt für Dynamik. Ist die Zeit der Grabenkämpfe nun vorbei? An der Grenze zu Vorarlberg dann mündet der Pfad in eine befestigte Strasse, die wilde Samina ist mit viel Beton ge- zähmt. Diese Option brauchen wir wirklich nicht. Lebendiger Rhein Gewässer zu zähmen macht dort Sinn, wo sie unsere gebaute Welt bedrohen. Im Juni zeigte Emanuel Banzer an einer Exkursion im Gebiet Garnetsch, wie Alpenrhein und Binnengewäs- ser zusammenspielen. Und was bei Hochwasser am Fuss der Rüfe abgeht, und warum der Flaschenhals beim Binnenkanal in Triesen den Ton angibt. Im ausgeklügelten und historisch gewachsenen System von Schutzbauten entstanden auch naturnahe Kleinode. Am kanali- sierten Alpenrhein hingegen braucht die Natur noch Nachhilfe. Die LGU engagiert sich des- halb in der Kampagne «Lebendiger Rhein» für eine rasche Umsetzung des Entwicklungskon- zeptes Alpenrhein. Damit Liechtenstein die Chance nicht verpasst, in der Eschner Au der Bevölkerung ein Stück Leben 
zurückzugeben. Wale, bedrohte Meeressäuger Liechtenstein soll der Internationalen Walfangkommission beitreten und sich dort für den Schutz der einzigartigen Meeressäuger einsetzen. Viele von Ihnen sind kurz vor der Ausrot- tung, weil Walfängerstaaten wie Japan, Island und Norwegen sie zu vermeintlich «wissen- schaftlichen» Zwecken brutal abschlachten. Die LGU lud im Mai Interessierte und PolitikerIn- nen zum Mittagsgespräch ein und lancierte damit die Diskussion erneut. Die Zeichen standen diesmal gut: Aus Sicht des Umweltschutzes steht einem Beitritt nicht viel im Weg. Die Regierung nahm sich des Themas an – und lehnte ab. Es gebe einen 
Grundsatzentscheid, 
Akzente Vorwort1 
Jahresbericht 2007 Liebe Leserinnen, liebe Leser Die Natur richtet sich nicht nach dem Menschen. Sie hört nicht die ungelebten Predigten über die Achtung vor der Schöpfung. Und auch nicht das Geschwätz über Klimaschutz. Sie reagiert nicht in Legislaturperioden. Alles strebt nach Wachstum, aber die Natur schrumpft. Artenvielfalt verhält sich umgekehrt proportional zum Wirtschaftswachstum. Die Wirtschaft wächst und damit unser materieller Wohlstand. Die Natur wird zurückgedrängt. Je knapper ein Gut, desto grösser sein Wert, sollte man meinen. Doch das gilt nicht für öf- fentliche Güter. Wir nehmen sie hemmungslos und gierig in Anspruch. Statt Schönheit und Vielfalt verehren wir den Klafter. Eine grüne Wiese ist ein Verlust, solange nicht eine renta- ble Immobilie draufsteht. Brauchen wir die Natur, die Landschaft? Verbrauchen wir sie? Oder missbrauchen wir sie? Wir von der LGU sind überzeugt: Wir brauchen sie, weil sie uns nährt und Kraft gibt, sie gibt uns Wohlstand der anderen Art. Deshalb haben wir uns auch 2007 mit all unseren Möglich- keiten für unseren Lebensraum und für eine gute Lebensqualität eingesetzt. Vielleicht rüt- teln wir am Weltbild einiger Liechtensteiner und Liechtensteinerinnen. Aber wir dürfen uns immer noch darüber freuen, dass unsere Arbeit Anerkennung bei Menschen aller Gesell- schaftsschichten findet. Tendenz steigend. Einen grossen Dank an alle, die uns finanziell und ideell unterstützen, an die Geschäftsstelle für die Exzellenz, an den Vorstand für die kompetenten Diskussionen und an unsere befreun- deten Organisationen für ihr Engagement. Dirk Hengevoss Vizepräsident 
LGUDie 
LGU setzt Akzente. Hier eine Auswahl von Ereignissen und Aktivitäten, die das Vereins - leben und den Geschäftsalltag im Jahr 2007 geprägt haben. Inhalt Seite 1 
Akzente. Seite 3 
Netzwerk. Seite 4 
Projekte. Seite 6 
Mitsprache. Seite 8 
Geschäftsstelle und Zahlen.            
	        

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