Volltext: LGU Jahresbericht (2005)

Der Siedlungsdruck in der Landwirtschaftszone hält an. Sorgen bereitet uns die steigende Anzahl von Hobbybetrieben in der Landwirtschaftszone. Hier hat die LGU aufgrund einer raumplanerischen Missstandes nur begrenzte Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. In zahlrei- chen Gemeinden des Tal- und Berggebietes sind zudem landwirtschaftliche Aussiedlungsbe- triebe geplant, teilweise in landschaftlich sehr sensiblen Gebieten. Aufgrund des Struktur- wandels in der Landwirtschaft und der zunehmenden Marktorientierung werden die Betriebe immer grösser und die Bewirtschaftungsformen intensiver. Damit steigen auch die negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft. Die LGU engagiert sich vermehrt im Vor- feld der Verfahren, um Konflikte zu vermeiden und tolerierbare Lösungen aus Sicht des Land- schaftsschutzes zu finden. Speziell hat sie sich im Jahr 2005 mit einem geplanten Aussied- lungsbetrieb im Landschaftsschutzgebiet auf der Gnalper Ebene befasst. Die Erfolgsmeldung steht noch aus. Verfahren nach Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz Im Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVPG) ist geregelt, dass grosse Bauten und Ein- griffe auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft werden müssen. Die LGU hat, wie weitere be- rechtigte Organisationen, an verschiedenen Stationen des Verfahrens die Möglichkeit, Ein- fluss zu nehmen: Sie nimmt teil bei der Festlegung des Untersuchungsrahmens, reicht Stellungnahmen zu den Berichten ein und kann nötigenfalls Beschwerde gegen einen Ent- scheid einreichen. Nach einem ersten UVP-Bericht der Beschneiungsanlage Malbun ist ein Zusatzbericht zu einem abgeänderten Projekt vernehmlasst worden. Die LGU hat dazu erneut ausführlich Stellung genommen, obwohl sie die künstliche Beschneiung nicht befürwortet. Die Mehrheit unserer Anregungen sind anschliessend beim Regierungsentscheid in den Auflagen berück- sichtigt worden. Für die Erstellung der Bergbahnen wurde ein zweites Verfahren lanciert. Die absehbaren Eingriffe für die Realisierung des Bergbahnenprojektes sind massiv, neben den Infrastrukturen werden Geländeverschiebungen und Rodungen das Landschaftsbild erheb- lich beeinträchtigen. 
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Jahresbericht 2005 Kommissionen und Arbeitsgruppen Die LGU ist in verschiedenen Kommissionen und Arbeitsgruppen der Landesverwaltung ver- treten: in der Naturschutzkommission, im Fischereibeirat, in der Magerwiesenkommission, der Kommission öffentlicher Verkehr (vertreten durch VCL), der Deponiekommission, der Bodenschutzkommission und der Energiekommission. Die Energiekommission hat sich im Jahr 2005 intensiv mit der Förderung erneuerbarer Ener- gieträger, der Überarbeitung des Energiespargesetzes sowie klimapolitischen Fragen befasst. Die LGU bringt konstruktive Ideen für die Erreichung der Klimaschutzziele aktiv ein. Die Naturschutzkommission und die Bodenschutzkommission waren im Jahr 2005 stillge- legt. Die LGU fordert wiederholt die Aktivierung dieser beiden Kommissionen, denn der umweltpolitische Handlungsbedarf im Bereich Natur- und Bodenschutz ist gross. Noch immer ist das Inventar für Naturvorrangflächen rechtlich nicht verbindlich, bei den Verfahren besteht ein grosser Koordinationsbedarf. Lösungen sind auch im Bereich des Deponie- und Abfallwesens gefordert. Während die Zersiedelung unkoordiniert fortschreitet, bereiten die Entsorgung des Bauschutts und Aushubmaterials sowie die Altlasten zunehmend Sorgen. Verfahren nach Naturschutzgesetz Im Jahr 2005 sind in Liechtenstein 22 Verfahren (2004:16) nach Naturschutzgesetz teilwei- se oder ganz durchgeführt worden. Die LGU hat alle Verfahren begleitet und evaluiert. Sie hat keine rechtlichen Schritte unternommen. Zwei Eingriffe sind erstmals von der Regierung abgelehnt worden. Den Bau des Wasserreservoirs im Maree, der letzten ursprünglichen Magerwiese in Vaduz, hat die LGU leider nicht verhindern können. Immerhin hat sie einen Beitrag zur Schadensminimierung leisten 
können. 
6Jahresbericht 2006 
Jahresbericht 
2005Mitsprache Die LGU nimmt ihr gesetzlich verankertes Mit- und Einspracherecht bei Verfahren nach Naturschutzgesetz und Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz wahr und reicht Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen, Konzepten und Projekten ein. Sie arbeitet in Arbeitsgruppen und Kommissionen der Regierung mit. Verfahren nach Naturschutzgesetz im Jahr 2005: –  Pferdestall und Wohnungen, Eschen –  Siloballenlager Birkahof, Mauren –  Neubau Aussiedlungsbetrieb, Ruggell –  Zufahrt Tennisplätze, Balzers –  Planetenweg Rheindamm, Vaduz –  Aushub und Geländeanpassung Hilti, Schaan –  Feldulme Gamprin Bendern –  Verbindungsleitung 10kV Eschen –  Naturnahe Sanierung Mölibach, Ruggell –  Neubau Reservoir Maree Vaduz –  Geräteschuppen Mösmerfeld, Eschen (abgelehnt) –  Umgebungsmauern und Aufschüttungen Lutzagüetle Eschen (abgelehnt)– 
 Pumpstation Bergbahnen Malbun –  Geräteschuppen Schellenberg –  Neubau Pferdestall, Balzers –  Böschungssicherung Forstwerkhof 
Triesen Nicht abgeschlossene Verfahren: –  Neubau und Abbruch Energiehütte Gafadura –  Zufahrt Sägabach, Triesen –  Neubau Heuhütte Elltal Balzers –  Polykom-Antenne Steg –  Geländeanpassung Silumerhütte –  Deponie Ziel Langmahd 
MaurenVerfahren 
nach Um- weltverträglichkeits- prüfungsgesetz: –  Erweiterung Rhein- parkstadion, Vaduz (Ausnahmebewilli- gung) –  Nordspange Schaan –  Beschneiungsanlage Malbun, Triesenberg –  Inertstoffdeponie Rheinau, Eschen –  Bergbahnen Malbun, Triesenberg Für manche sind grüne Wiesen rote Tücher. Louis Jäger
	        

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