Impressum Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz LGU, Im Bretscha 22, 9494 Schaan, Liechtenstein, T +423 232 52 62, F +423 237 40 31, info@lgu.li, www.lgu.li. Redaktion: Regula Mosberger, Gerhard Hornsteiner. Bildnachweis: LGU. Gestaltung: Atelier Silvia Ruppen, Vaduz. Druck: Druckerei Gutenberg AG.
Schaan•
Blütenzauber am Rhein Es war an einem wunderschönen Frühsommertag. Mehr als achtzig Leute fanden sich in Bal- zers ein, um mit Wilfried Kaufmann die schönsten Orchideenstandorte auf den geschützten Magerwiesen der Rheindämme zu erkunden. Interessierte erfuhren viel Wissenswertes über Orchideen und Heilkräuter, die Geologie und die gewässerökologischen Zusammenhänge am Rhein – und auch Spannendes aus alten Sagen über das Leben mit der Natur. Die LGU hat im Jahr 2005 mit sieben Exkursionen rund 200 Menschen an spannende und schöne Orte in Liechtenstein geführt. • Köpfe mit Umweltprofil Die LGU sorgte im Vorfeld der Landtagswahlen mit einem «Umweltrating» aller Kandidaten und KandidatInnen für erhitzte Gemüter. Wir haben sie zu fünf Umweltthemen über ihre Einstellung befragt. Das Resultat war eine Wunschliste, die in einer Sonderausgabe der LGU- Mitteilungen in alle Haushalte flatterte. Die «Erfolgsquote» darf sich sehen lassen: Elf Abge- ordnete, vier StellvertreterInnen und ein Regierungsmitglied, allesamt von der LGU mit dem Label «umweltfreundlich» versehen, sind gewählt worden. Nicht ganz die absolute Mehrheit für eine umweltpolitische Kehrtwende. Trotzdem – wir wünschen ihnen allen viel Durchhal- tevermögen und Mut! • Vielfältige Naturerfahrungen Seit drei Jahren engagiert sich die LGU in Mehrtages-, Tages- und Halbtagesangeboten in der Natur, mit Kindern und Jugendlichen den natürlichen Lebensgrundlagen und ihren Vernet- zungen durch eigene Entdeckungen auf die Spur zu kommen. Wir haben in Liechtenstein Naturschutzgebiete aufgesucht, Bäche erkundet, Wälder durchstreift, das Wetter beobach- tet, den Geräuschen der Nacht gelauscht und die Vögel im Riet am frühen Morgen gesehen. Im Jahr 2005 setzten wir uns schwerpunktmässig mit den komplexen Zusammenhängen und Erscheinungsformen von Klima und Energie in der Natur auseinander. • Energieffizient bauen Die Heizölpreise steigen, Alternativen sind gefragter denn je, das Kyotoprotokoll verlangt griffige Massnahmen. An einer gut besuchten Abendveranstaltung für Bauwillige und Inte- ressierte haben im April drei ReferentInnen für die LGU übers Energiesparen beim Bauen und Sanieren informiert. Bei den Neubauten heisst es: Aktiv werden, passiv bauen! Wohnen ohne konventionelles Heizsystem ist möglich, es ist angesichts der tiefen Betriebskosten nicht teurer. Viel Wissenswertes gab es auch zum Thema Sanieren – Staat und Gemeinden subventionieren
grosszügig. • Letzetunnel im Abseits Grund zum Feiern: Während fast 20 Jahren haben Nichtregierungsorganisationen in Liech- tenstein, Vorarlberg und der Schweiz den Letze-Strassentunnel bekämpft und die Prüfung alternativer Lösungen gefordert. Nun sind sie da, allerdings nur Strassenvarianten. Immerhin hat die Studie, vom Land Liechtenstein in Auftrag gegeben, dazu beigetragen, dass die «Amtsvariante» des Letzetunnels von Frastanz nach Tisis ausgedient hat. Ihre Entlastungs- wirkung für das Stadtzentrum Feldkirch ist gering, der Mehrverkehr für Liechtenstein erheb- lich. Wir nahmen Stellung und setzen uns nun für die Prüfung einer echten nachhaltigen Lösung im grenzüberschreitenden Verkehr ein, die auf den öffentlichen Verkehr setzt.
Akzente Vorwort1
Jahresbericht 2005 Im Jahr 2005 haben wir uns intensiv den grossen globalen und überregionalen Themen wie der Klimaveränderung oder dem grenzüberschreitenden Verkehr gewidmet. Unseren Alltag bestimmten jedoch zu einem grossen Teil die lokalen Besonderheiten. Wir setzen uns mit einer stetig steigenden Anzahl von grossen und kleinen Eingriffen in Natur und Landschaft auseinander. Viele könnten mit entsprechenden Rahmenbedingungen vermieden werden. Der bedrohliche Siedlungsdruck im Tal entsteht vor allem dadurch, dass aufgrund fehlender Koordination und fehlender übergeordneter Ziele Einzelinteressen Vor- rang haben. Die LGU wird sich deshalb in den nächsten Jahren vermehrt für umweltpoliti- sche Lösungen und weniger in der einzelfallbezogenen Symptombekämpfung einsetzen. Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, die Bevölkerung für unsere Anliegen zu sensibilisieren. Wir tun dies, indem wir ihnen die schönen und wertvollen Orte zugänglich machen. Unsere zahlreichen Exkursionen fanden auch dieses Jahr grossen Anklang. Ganz besonders widmen wir uns seit drei Jahren auch den Kindern und Jugendlichen, sie werden in Zukunft im Land das Sagen haben. Mit unseren umweltpädagogischen Projekten vermitteln wir ihnen Natur- erlebnisse in ihrem nächsten Umfeld. In all unseren Bestrebungen erfahren wir die Unterstützung zahlreicher engagierter Men- schen, Schulen und Organisationen in und um Liechtenstein. Vor allem aber tragen uns unsere Vereinsmitglieder. Ich danke Ihnen allen herzlich für das entgegengebrachte Vertrau- en. Nur durch Ihre Unterstützung kann die LGU eine Stimme für die Belange der Natur und Landschaft in Liechtenstein und der Region sein. Wolfgang Nutt LGU-PräsidentDie
LGU setzt Akzente. Hier eine Auswahl von Ereignissen, Aktivitäten oder Themen, die das Vereinsleben und den Geschäftsalltag im Jahr 2005 geprägt haben. Inhalt Seite 1
Akzente. Seite 3
Netzwerk. Seite 4
Projekte. Seite 6
Mitsprache. Seite 10
Geschäftsstelle und Zahlen.