Volltext: Thronfolge

Der Festgottes- 
dienst zur Huldi- 
gungsfeier wird 
gefeiert von 
Diözesanbischof 
Wolfgang Haas in 
Konzelebration mit 
den Geistlichen des 
Landes. Prinzessin 
Tatjana trägt wie 
ihre drei Brüder 
eine der Fürbitten 
Vor. 
diesen schweren Zeiten hat mein Vater das Land auf Dux der Mutter 
Gottes geweiht. Mit ihrer Hilfe ist es Fürst und Volk gelungen, die dro- 
henden Gefahren fernzuhalten und das Volk zu versöhnen. Zu der Zeit 
wurden auch die Grundlagen gelegt für den in der liechtensteinischen 
Geschichte einmaligen wirtschaftlichen Aufschwung. 
Heute erkennen wir neben den vielen Vorteilen des Wohlstandes die 
damit verbundenen Gefahren. Die Umwelt, in der wir leben und von 
der wir abhängig sind, wird immer mehr das Opfer unseres Strebens 
nach materiellem Wohlstand. Dabei haben wir teilweise vergessen, 
dass wir nur dann wirklich glückliche und freie Menschen sind, wenn 
wir mit aller Kraft auch geistigen Wohlstand anstreben. Die alten reli- 
giösen Grundlagen unserer Gesellschaft wurden teilweise durch mate- 
rialistische ersetzt. Eine materialistische Ideologie — der Kommunis- 
mus — hat bereits Schiffbruch erlitten. Wir müssen uns davor hüten, 
dass nicht eine andere materialistische Ideologie — das Konsumden- 
ken — unser Land und unser Volk zugrunde richtet. 
Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, unser Land wiederum der 
Mutter Gottes zu weihen, damit sie Gefahren von Liechtenstein abhält 
und uns den richtigen Weg weist. Ich bin mir dabei bewusst, dass sich 
in den vergangenen 50 Jahren in unserem Land auf religiösem Gebiet 
viel verändert hat. Für einen Teil unserer Bevölkerung ist nicht mehr die 
Lehre der katholischen Kirche verbindlich, sondern andere Religionen 
und Weltanschauungen. Alle diese Menschen bitte ich, diese Weihe 
unseres Landes an die Mutter Gottes als einen symbolischen Akt zu 
verstehen, der ein Zeichen dafür sein soll, dass die liechtensteinische 
Politik nicht von egoistischem Materialismus, sondern von Nächsten- 
liebe und der Verpflichtung für unsere nächsten Generationen geleitet 
werden soll. 
Als Europäer und Liechtensteiner können wir mit sehr viel mehr Opti- 
mismus in die Zukunft blicken als vor 50 Jahren. Es sieht so aus, als ob 
sich dieser Kontinent endlich in Frieden und Freiheit entwickeln kann. 
Die europäischen Veränderungen bedeuten allerdings für unser klei-
	        

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