Volltext: Thronfolge

tes. Diesem Ziel hatte auch sein Besuch in Berlin in den ersten Märzta- 
gen des Jahres 1939 gegolten. In seiner Thronrede zur Eröffnung des 
'andtages am 13. April 1939 mahnte der Fürst die Abgeordneten zu 
ainträchtiger Zusammenarbeit und forderte freundschaftliche Bezie- 
nungen mit den Nachbarstaaten und die Vertiefung der wirtschaftli- 
chen Verträge mit der Schweiz. «Es gilt», so sagte er in seiner An- 
sprache zur 600-Jahr-Feier am 3. Mai 1942 — also mitten im Zweiten 
Weltkrieg — «das Erbe, das uns von unseren Vorfahren übergeben 
wurde, getreu zu verwalten und auch wie sie in schweren Zeiten für 
unsere Heimat einzutreten.» Diesem Grundsatz ist unser verstorbener 
Fürst sein Leben lang treu geblieben. Ansehen und Respekt des Aus- 
‘andes für seine Person wie für unser Land waren denn auch das Ergeb- 
nis seiner unter dieser Devise geführten Aussenpolitik. 
immer beruhten Worte und Taten unseres Fürsten auf einer spürbaren 
Zuversicht, die in vielen Bereichen ihre Rechtfertigung gefunden hat 
und die selbst die heute im Gang befindliche Entwicklung in Ost- 
auropa, die er leider nicht mehr miterleben kann, vorausahnte. Zuver- 
sichtlich war auch seine Beurteilung innenpolitischer Probleme und 
seine Einflussnahme auf das öffentliche Leben. Diese positive Grund- 
haltung kam zum Ausdruck in den Thronreden wie im persönlichen 
Gespräch und fand ihren Niederschlag in seiner Handlungsweise. Bei 
aller Klarheit seiner eindeutig formulierten Aussagen und Forderungen 
liess er nie die kritische Würdigung der Umstände und das aufmerk- 
same Gehör für andere Argumente vermissen. Da ihm unsere gemein- 
samen Interessen nicht nur verbal, sondern tatsächlich am Herzen 
agen, wurde er nicht müde, das verständigende Gespräch und die 
Gemeinsamkeit des Handelns zu fordern und dabei auch mit dem 
guten Beispiel voranzugehen. Denn es gab bei ihm kein Beharren auf 
der eigenen Meinung, wenn er von deren Richtigkeit nicht restlos 
überzeugt war. Und diese Überzeugung kam im Für und Wider des 
kompromissbereit geführten Gesprächs zustande. Erleichtert oder viel- 
‚eicht erst möglich gemacht wurde dem verstorbenen Fürsten diese
	        

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