Unsere Trauer gründet aber auch in der Dankbarkeit. Wir danken Gott,
dass wir die Verstorbene beinahe 47 Jahre lang als unsere Fürstin
haben durften, deren Adel des Herzens sich die Hochschätzung der
ganzen Bevölkerung und ungezählter Menschen weit über die Gren-
zen unseres kleinen Landes hinaus erworben hat. Dazu kommt der
Adel der Seele, um den sie im Wissen um die menschliche Fehlerhaftig-
keit und Schwäche gerungen hat — in ihrem religiösen Leben, durch
ihr Beten und die Hochschätzung der Sakramente der Eucharistie und
der regelmässigen Beichte. In dieser Glaubenshaltung gründete auch
ihr unermüdlicher Einsatz in caritativen und sozialen Belangen. Dank-
bar sind wir darum in unserer Trauer für all das Gute, mit dem Gott sie in
ihrem irdischen Leben beschenkt hat, und für das Gute, das wir durch
sie erfahren durften.
Es entspricht ganz der Haltung und Denkweise unserer lieben Fürstin
Gina, dass sie sich bei Ihrem Tode statt düsterer Totengottesdienste
zuversichtliche Feiern der Auferstehung gewünscht hat.
So wird unser Chor nun das zur Vesper gehörende festliche «Magnifi-
cat» singen — den Lobgesang der Gottesmutter Maria, die damit die
Freude und den Dank für die Erlösungstat Gottes zum Ausdruck
gebracht hat.