angestrebt zu haben. Hier spielt die Verhältnismässigkeit eine aus-
schlaggebende Rolle, umsomehr als echte Lösungen sich nicht auf das
bequem Erreichbare beschränken lassen. Lösungsansätze werden in
der demokratischen Auseinandersetzung gesucht werden müssen.
Aber in der Marktwirtschaft muss der Umweltschutz nicht als aus-
schliessliche Domäne des Staates angesehen werden. Wenn das
quantitative Wachstum als Charakteristikum einer Marktwirtschaft ver-
standen wird, welche die Umweltfaktoren auf die bestmögliche Art
berücksichtigt, bietet diese Organisationsform der Marktkräfte durch-
aus einen Ausweg aus dem ökologischen Dilemma. Die soziale Markt-
wirtschaft weist genügend Flexibilität auf, um die Marktkräfte zur Ver-
besserung nicht nur der gesellschaftlichen, sondern auch der
natürlichen Umweltbedingungen zu nutzen. Beachten wir die War-
nung eines bekannten Nationalökonomen, wonach die guten Dinge
dieser Welt an ihren Übertreibungen zugrunde gehen, und anerken-
nen wir das richtige Mass im Umgang mit der Natur als gutes und
berechtigtes Anliegen jedes einzelnen von uns.
Lassen wir es damit der besinnlichen Betrachtungen genug sein. Wir
stehen am Anfang eines neuen Zeitabschnitts, den wir mit Selbstver-
trauen, aber auch in Abwägung der uns begleitenden glücklichen oder
widrigen Umstände in Angriff nehmen wollen. Die Behauptung unse-
res Platzes in einem sich neu formenden Europa und die Erbringung
unseres spezifischen Beitrages an die gemeinsamen Aktionen der Völ-
ker für Frieden und Freiheit sollen unser erstrangiges Ziel sein. Dabei
sollten wir uns besser von der uns eigenen, nüchternen Betrachtungs-
weise als von euphorischen Visionen lenken lassen. Im Innern wollen
wir in einem vernünftigen Wettbewerb der besseren Argumente eine
in geistiger und materieller Hinsicht lebenswerte liechtensteinische
Zukunft anstreben. Wir alle sind zur Mitarbeit aufgerufen in jenem
demokratischen Rahmen, den wir uns selbst gegeben haben und
getreu unserem gemeinsamen Wahrspruch: Für Gott, Fürst und Vater-
land.
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