Volltext: Wenn ich an die Schweiz denke

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Die Schweiz ist ein demokratisches Land, für mich das 
Herzstück Europas, nicht nur geographisch, auch von der 
Qualität her. Ich habe 35 Jahre als Auslandliechtensteiner 
in der Schweiz gelebt, wurde in der Schweiz geboren, bin 
dort aufgewachsen und habe dort die Ausbildung erhalten 
und hernach mehrere Jahre auf meinem Beruf gearbeitet. Meine Mama 
war Schweizerin, ebenso ist jetzt meine Frau Schweizerin, und drei 
meiner vier Kinder sind in der Schweiz geboren und dort in die Schule 
gegangen. Neben verwandtschaftlichen und freundschaftlichen ver- 
binden mich auch geschäftliche Beziehungen, da ich noch Mitinhaber 
eines Architekturbüros in der Schweiz bin. 
Die Schweiz bedeutet mir auf Grund dieser vielen Beziehungen recht 
viel. Für mich ist sie eine zweite Heimat, eine Oase der Sicherheit, der 
Stabilität und des Friedens. Wir hatten nie Krieg auf ihrem Territorium. 
Beeindruckt bin ich von der enormen wirtschaftlichen Prosperität der 
Schweiz, vor allem aber von ihrem Staatsgefüge. Es ist schon erstaun- 
lich, dass sie mehrere Kulturkreise mit vier verschiedenen Sprachen auf 
relativ kleinem Raum vereint, dass der Föderalismus schon seit Grün- 
dung des Bundesstaates anno 1848 funktioniert und sich nach wie vor 
bewährt. Weniger gefällt mir, dass der Schweizer enorm stimmfaul ist. 
Die Stimmbeteiligung, auch bei wichtigen Geschäften, spottet oft jegli- 
cher Beschreibung, und da wundert sich ein Aussenstehender wirklich, 
dass die freiheitlich-liberale Schweiz trotzdem so hervorragend funk- 
tioniert. 
Ändern würde ich an der Schweiz bestimmt nichts Grundsätzliches. 
Es steht mir als Ausländer auch weder Kritik zu, noch das Recht, Rat- 
schläge zu erteilen. Trotzdem bin ich der Meinung, die Schweiz sollte 
etwas mehr europäische Dialogbereitschaft zeigen. Sie sollte sich inner- 
halb von Europa nicht so abgrenzen. Es wäre meiner Meinung nach ein 
Gebot der Stunde, dass nun alle zur Stärkung eines geeinten Europa bei- 
tragen. Mir scheint, wir müssen, wenn wir das Gesamtweltbild vor 
Augen haben, bald zu einem starken, geeinten Europa kommen. Ich 
glaube, da kann man nicht mehr allzulange abwägen, da muss man mit- 
machen und halt auch etwaige Nachteile akzeptieren. 
Die typischen Eigenschaften des Schweizers sind weltweit bekannt: 
Sie sind sehr qualitätsbewusst, arbeitsam und bestimmt auch redlich. 
Als bedeutendsten Schweizer erachte ich in der heutigen Zeit Bun- 
despräsident Flavio Cotti. Ich halte ihn für das Zugpferd innerhalb des 
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