Die Schweiz verbinde ich mit Präzision, Ordnung und
Sauberkeit. Im weiteren denke ich an die faszinierenden
Landschaften, vor allem an die Berge.
[ch habe nur wenige Monate in der Schweiz gearbeitet,
aber dabei die Erfahrung gemacht, dass der Schweizer
sehr kollegial ist und der Konkurrenzkampf nicht so hart geführt wird
wie zum Beispiel in Österreich. Allerdings muss man, wenn man eine
österreichische Ausbildung genossen hat, sein Können beweisen und
Einsatz zeigen, weil die Schweizer der Ansicht sind, ihre Ausbildung sei
die weitaus bessere. Ich finde es jedoch viel entscheidender, mit welcher
Disziplin sich der Einzelne um eine gute Ausbildung bemüht; der Stu-
dienort spielt eine weniger grosse Rolle.
Die Schweiz funktioniert so gut, dass es schwierig ist, in diesem prä-
zisen System etwas zu finden, was man ändern möchte. Ein dunkler
Punkt ist der schwache Einfluss der Frauen in politischen Fragen — ein
Ergenis der konservativen Einstellung der Männer. Wenn man die
Situation der Schweizer Frau bei politischen Diskussionen im Ausland
erwähnt, stösst man auf Verwunderung. Ein weiteres bedeutendes Pro-
olem ist die Drogensituation.
Die drei typischen Eigenschaften: korrekt, sehr nationalbewusst,
«bünzlig».
Der bedeutendste Schweizer: Henri Dunant, der Gründer des Roten
Kreuzes.
Die Information über die Schweiz ist bei mir leider etwas mangelhaft.
Während meines Studiums in Österreich habe ich mich mehr für die
liechtensteinischen Belange interessiert, da ich seit meiner Geburt in
Liechtenstein lebe. Das wird sich aber ändern, wenn ich diesen Sommer
meine Stelle in der Schweiz antreten werde.
Dr. Susı Gmeiner, Vaduz, *1963, Österreicherin, Assistenzärztin