Volltext: Wenn ich an die Schweiz denke

(46) 
Spontan kommt mir der Fichenskandal in den Sinn. 
Die Berufsschule habe ich in St. Gallen gemacht, ich 
habe eine Schwägerin in der Schweiz, meine beiden 
Kinder sind dort geboren, und mein verstorbener Mann 
war Schweizer, Dennoch habe ich zur Schweiz wenig 
Beziehung. Sie ist für mich einfach ein Nachbarland, in dem im 
Moment nach aussen hin alles geregelt ist und in dem keine grossen 
Probleme vorhanden sind, ausser, dass der Fremdenhass immer grösser 
wird. Wenn ich etwas ändern könnte, würde ich das Militär abschaffen. 
Wozu braucht die Schweiz als neutrales Land eine Armee? Auch scheint 
es mir wichtig, dass das Vertrauen in die Behörden wieder hergestellt 
wird. 
Die Schweizer sind kosmopolitisch, das gefällt mir. Man trifft aber 
auch auf «Bünzlischweizer», die mag ich nicht. Ttypische Eigenschaften 
sind ihre Zuverlässigkeit, Sauberkeit und Arbeitsfreude. 
Die bedeutendste Schweizerin ist für mich Marie Vögtlin, die 1868 
als erste Frau an der Universität Zürich Medizin studieren durfte. Sie 
hatte einen grossen Kampf durchzufechten, um überhaupt zugelassen 
zu werden, und als sie im Hörsaal erschien, protestierten die Studenten. 
Der bedeutendste Schweizer ist für mich Friedrich Dürrenmatt. 
hd 
Emma Brogle, Vaduz, *1934, Liechtensteinerin, alt Vizebürgermeisterin 
A 
x
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.