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Spontan kommt mir der Fichenskandal in den Sinn.
Die Berufsschule habe ich in St. Gallen gemacht, ich
habe eine Schwägerin in der Schweiz, meine beiden
Kinder sind dort geboren, und mein verstorbener Mann
war Schweizer, Dennoch habe ich zur Schweiz wenig
Beziehung. Sie ist für mich einfach ein Nachbarland, in dem im
Moment nach aussen hin alles geregelt ist und in dem keine grossen
Probleme vorhanden sind, ausser, dass der Fremdenhass immer grösser
wird. Wenn ich etwas ändern könnte, würde ich das Militär abschaffen.
Wozu braucht die Schweiz als neutrales Land eine Armee? Auch scheint
es mir wichtig, dass das Vertrauen in die Behörden wieder hergestellt
wird.
Die Schweizer sind kosmopolitisch, das gefällt mir. Man trifft aber
auch auf «Bünzlischweizer», die mag ich nicht. Ttypische Eigenschaften
sind ihre Zuverlässigkeit, Sauberkeit und Arbeitsfreude.
Die bedeutendste Schweizerin ist für mich Marie Vögtlin, die 1868
als erste Frau an der Universität Zürich Medizin studieren durfte. Sie
hatte einen grossen Kampf durchzufechten, um überhaupt zugelassen
zu werden, und als sie im Hörsaal erschien, protestierten die Studenten.
Der bedeutendste Schweizer ist für mich Friedrich Dürrenmatt.
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Emma Brogle, Vaduz, *1934, Liechtensteinerin, alt Vizebürgermeisterin
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