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Die Schweiz ist unser Wirtschafts- und Sozialpartner, mit
dem seit 1923 ein Zollanschlussvertrag besteht. Wir sind
wirklich gut gefahren damit.
Persönliche Erfahrungen habe ich als ehemaliger Präsi-
dent des Arbeitnehmerverbandes vor allem auf gewerk-
schaftlicher Ebene gemacht, insbesondere mit dem Christlichen Metal-
larbeiterverband und mit dem Christlichen Holzarbeiterverband haben
wir gute Kontakte gepflegt. Ich kenne ich die Schweiz natürlich auch
von Ferienaufenthalten. Wir waren zweimal im Berner Oberland und
dreizehnmal in Saas-Fee. Seit vier Jahren machen wir Seniorenferien in
Weggis.
Eine meiner positivsten Erfahrungen machte ich während des
Zweiten Weltkrieges. Die Ernährung war auch bei uns rationiert, aber
sie war gewährleistet dank der Unterstützung der Schweiz. Ohne die
Schweiz wäre es für uns schwierig geworden, denn die eigene Produk-
tion hat damals schon nicht gereicht zur Selbsternährung. Viele schöne
Erinnerungen habe ich auch durch die Tanzmusik. Die Instrumente auf
dem Rücken sind wir in den dreissiger Jahren mit dem Velo ins Bünd-
nerland gefahren. Auf dem Heimweg haben wir die Velos von Triesen
nach Triesenberg stossen müssen. Wir waren sehr erfolgreich, weil wir
im Gegensatz zu den dortigen Kapellen eine erste und zweite Geige
hatten und so auch Strauss-Walzer und Stücke von Zierer sowie Mär-
sche und Mazurkas spielen konnten. Das waren für diese Leute ganz
andere Tänze. Einmal wurden wir in Küblis im «Posthorn» bestraft.
Wir hätten eine Bewilligung gebraucht zum Spielen, das wussten wir
aber nicht. So bin ich schliesslich mit 7 Franken weniger nach Hause
gekommen, als ich vorher in der Tasche hatte.
Was ich negativ empfinde, sind ab und zu Artikel in der Schweizer
Presse, in denen Liechtenstein als Steuerparadies dargestellt wird, was
eben nicht zutrifft. Wir haben zwar geringere Steuern als andere Staaten,
aber ein Steuerparadies für den kleinen Mann sind wir bei weitem nicht.
Hingegen schätze ich an der Schweiz die Demokratie und die Art,
wie sie gepflegt wird. Auch der Freiheitsgedanke, die Neutralität und
die Hilfsbereitschaft gegenüber andern Staaten sind Dinge, die die
Schweiz auszeichnen. Was mir nicht immer gefällt, ist die schwache
Stimmbeteiligung bei Wahlen und Abstimmungen. Natürlich sagen
viele Leute, dass die in Bern sowieso machen, was sie wollen, aber wenn
keine Stimmbeteiligung da ist, bleibt den Regierenden ja gar nichts
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