Volltext: Wenn ich an die Schweiz denke

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Wenn ich das Wort Schweiz höre, denke ich ans Militär, 
an unsere politischen Verbindungen, den Postvertrag und 
den Zollvertrag. Die Schweiz spielt aber auch in unserem 
Bildungswesen eine wichtige Rolle: Es gibt keine Gewer- 
beschulen, und wir haben keine Universitäten, ausge- 
nommen die Philosophische Akademie. Ich denke, man kann in der 
Schweiz eine sehr gute, international anerkannte Ausbildung machen. 
Die Nähe der Schweiz und das gute Verhältnis ist für uns eine Berei- 
cherung. Wenn ich auf der anderen Seite des Rheins bin, fühle ich mich 
nicht im Ausland. Während meiner Zeit an der Polizeischule in Zürich 
habe ich mich jedoch nicht besonders wohl gefühlt. Das mag damit 
zusammenhängen, dass ich die Verhältnisse der Grossstadt nicht 
gewohnt war. Bin ich jedoch in Sax oder in Frümsen, so fühle ich mich 
genauso wohl wie hier. 
Aus beruflicher Sicht stelle ich fest, dass die Schweizer weniger leger 
sind, sie sind viel mehr Paragraphenreiter wie wir. Untereinander sind 
sie auch distanzierter. Das mag aber an der Grösse des Landes liegen. 
Das grösste Problem hat die Schweiz im Zusammenhang mit den 
EWR-Verhandlungen. Langfristig wird sie sich zu Kompromissen 
bereit erklären müssen. Sie ist ein Transitland, und die grossen umlie- 
genden Länder werden irgendwann keine Rücksicht mehr nehmen. 
Die häufigsten Eigenschaften des Schweizers: Intoleranz, Genauig- 
keit und Sauberkeit. 
Beim bedeutendsten Schweizer denke ich spontan an Gottfried 
Keller. Ich könnte jedoch nicht sagen, ob er wirklich der bedeutendste 
Schweizer ist. 
Die Informationen kommen auf mich zu, ohne dass ich mich darum 
bemühe, durch die Medien, aber auch berufsbedingt. Durch die Nähe 
der Schweiz ergibt sich automatisch ein gewisses Interesse. 
Hilmar Büchel, Ruggell, *1966, Liechtensteiner, Polizist 
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