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Spontan denke ich an die Wirtschaftskraft der Schweiz,
von der auch unsere Wirtschaft abhängig ist. Wir impor-
tieren unseren Wohlstand aus der Schweiz.
Ich bin beim Musikverein, da haben wir sehr gute und
kameradschaftliche Verbindungen zur Schweiz, vor allem
in die Innerschweiz. Aus Besuchen und Gegenbesuchen haben sich viele
persönliche Freundschaften entwickelt. Ich habe die Erfahrung
gemacht, je weiter man in die Schweiz hineinkommt, umso besser wird
man als Liechtensteiner akzeptiert. Anders als in der unmittelbaren
Nachbarschaft; da heisst es nur «die huara Liechtensteiner», und wir
sagen «die huara Schwizer».
Ein weiterer Kontakt ergab sich durch meine Ausbildung zum Haus-
wart, die ich kürzlich in der Schweiz absolviert habe. Zwanzig haben
den Kurs angefangen, zum Schluss waren wir noch unserer acht. Wir
waren eine verschworene Gemeinschaft. Ich bin auch im Vorstand des
Ostschweizer Schul- und Hauswarteverbandes, wo wir gut zusammen-
arbeiten. Heute ist meine Einstellung zur Schweiz sicher besser als
früher. Gestupft wird immer ein bisschen, man muss einander ja
«föpple», sonst wird’s langweilig. Aber von denjenigen Schweizern, die
ich kennengelernt habe, sind viele ehrliche Typen. Da läuft nichts hin-
tenherum.
Die Schweiz an und für sich ist natürlich ein schönes Land; wir gehen
manchmal dorthin in die Ferien, am liebsten ins Appenzellerland, ins
Bündnerland oder ins Berner Oberland.
Zu ändern gäbe es sicher vieles, aber ich möchte den Schweizern da
nicht dreinreden. Ihr grösstes Problem dürfte im Moment die EG sein.
Der Schweizer ist schwierig zu klassifizieren, es sind doch drei
Volksstämme beieinander. Ich habe nur mit Deutschschweizern zu tun
und bin der Meinung, sie sind «schaffige» Leute, ehrlich und pünktlich.
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Aruvıd Hoop, Eschen, *1948, Liechtensteiner, Hauswar!
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