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Mit der Schweiz verbinde ich viele Banken, Reichtum,
«Bünzlitum», Überheblichkeit und Selbstgefälligkeit.
Teilweise verbrachte ich meine Schulzeit in der Schweiz,
jedoch war sie nicht mit den besten Erfahrungen ver-
bunden. Ich erlebte eine gewisse Diskriminierung, auf
fachlicher, nicht auf persönlicher Ebene. Heute habe eigentlich nur sehr
wenige, oberflächliche Beziehungen zur Schweiz.
Die Schweiz ist sehr wichtig für unseren Wohlstand. Liechtenstein
wäre allein nicht fähig, diesen Standard zu halten. In diesem Sinne bin
ich froh über die Schweiz, das gebe ich gerne zu. Gegen die Mentalität
aber habe ich eine gewisse Abneigung.
Die Schweiz sollte dringend ihre Rolle in der Welt neu überdenken.
Auf Grund ihrer finanziellen Möglichkeiten und zweifellos vorhan-
dener geistige Kapazitäten ist heute eine gewisse Selbstüberschätzung
vorhanden, aus der leicht eine Diskriminierung anderen Länder,
Völker, Mentalitäten und Gesinnungen entstehen könnte.
Die Schweizer sind, gelinde ausgedrückt, grosse Skeptiker. Sie haben
Angst, das eigene Ich offen darzulegen. Sie führen ein isoliertes Indivi-
dualleben hinter hohen Tujahecken. Ausser Landes haben sie aber sehr
wohl den Mut, aufzutreten und ihre persönlichen Bedürfnisse zu stillen.
Ein bedeutender Schweizer und sehr mutiger Mann ist Jean-Luc
Godard. Sein Film «Maria und Josef» parodierte sehr gut und mit viel
Feingefühl die sonderbaren Moralbegriffe.
Zarl Vogt, Balzers, *1960, Liechtensteiner, Student
IQ,