Volltext: Wenn ich an die Schweiz denke

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Fon 
Spontan kommt mir in den Sinn, dass die Schweiz meine 
Heimat ist, wo ich geboren wurde und meine Jugendjahre 
verbracht habe. 
Bis zum 26. Altersjahr wohnte ich in der Schweiz. In 
der Nähe von Winterthur habe ich die Primar- und die 
Sekundarschule besucht und bei einem Industrieunternehmen eine vier- 
jährige Ausbildung als Verwaltungsangestellter absolviert. Anschlies- 
send habe ich an der Handelsschule und am Technikum Winterthur stu- 
diert. In der Freizeit war ich bis etwa zum 20. Altersjahr ein sehr aktives 
Mitglied der Pfadfinder. Zurückblickend darf ich heute sagen, dass all 
diese Tätigkeiten ein gutes Fundament für mein ganzes Leben 
geschaffen haben. 
Seit bald vierzig Jahren wohne ich nun in Liechtenstein; diese Jahre 
haben meine Beziehungen zu Freunden und Bekannten in der Schweiz 
überhaupt nicht abgeschwächt, im Gegenteil. Die Schweiz ist mein 
Heimatland, die mir, wie Liechtenstein natürlich auch, Lebensinhalt 
und Geborgenheit gibt. Während 30 Jahren war ich Präsident des 
Schweizervereins im Fürstentum Liechtenstein. In dieser Zeit habe ich 
sehr viele Leute kennengelernt und sehr schöne, positive und frucht- 
bringende Erlebnisse gehabt. 
Was mir an der Schweiz nicht gefällt, ist eine gewisse Selbstherrlich- 
keit und Überheblichkeit. Wenn sich ein Ausländer gar erlauben würde, 
Kritik an der Schweiz zu üben, würde sich ein Schweizer betroffen 
fühlen. Die Schweiz sollte sich vermehrt anderem Gedankengut öffnen; 
das heisst nicht, fremde Einflüsse einfach zu übernehmen, sondern dort, 
wo es angebracht ist, ernsthaft zu versuchen, sich entsprechend anzu- 
passen. 
Das grösste Problem wird in Zukunft das Raum- und Umweltpro- 
blem darstellen. Eine riesige Verkehrslawine wird auf die Schweiz 
zukommen, die auch mit einem weiteren Ausbau der Strassen und 
Bahnen kaum zufriedenstellend bewältigt werden kann. Ausserdem 
geht dadurch noch weiterer Boden verloren. 
Die typischen Eigenschaften sind der Fleiss, die Pünktlichkeit und 
auch der Glaube an sich selbst. 
Der bedeutendste Schweizer: 1991 feiert die Schweiz das 700jährige 
Bestehen des ersten Bundesbriefes der drei Waldstätte von 1291. Wenn 
Wilhelm Tell zur Feier erscheinen würde, könnte er sich zu Recht 
fragen, was aus all dem geworden ist, was er eigentlich angestrebt hat. 
PS 
4)
	        

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