Volltext: Wenn ich an die Schweiz denke

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AB 
Spontan fällt mir ein, dass es in der Schweiz schon viele 
Jahre keinen Krieg mehr gegeben hat. 
Als junges Mädchen habe ich fünf Jahre lang in der 
Schweiz im Service gearbeitet. Ich war gerne dort und 
habe viel gelernt. Die Leute waren freundlicher als bei uns 
in Österreich. Auch der Verdienst war super. Es ist den Schweizern 
eben immer gut gegangen, und heute geht es ihnen fast zu gut. Ich gehe 
noch oft in die Schweiz, hauptsächlich zum Wandern. Die Landschaft 
gefällt mir sehr, und man wird überall freundlich aufgenommen. 
Wenn ich etwas ändern könnte, würde ich dafür sorgen, dass wieder 
eine Bundesrätin gewählt wird, mindestens eine. Schade ist, dass das 
Frauenstimmrecht jetzt überall eingeführt ist. Man hätte die Landsge- 
meinden in Appenzell so belassen sollen. Die Frauen haben ja sonst 
überall viele Rechte, und es waren nicht alle damit einverstanden, dass 
man ihnen das Frauenstimmrecht aufgezwungen hat. 
Das grösste Problem sind die Asylanten; die Schweiz hat zu viele und 
weiss nicht, wohin mit ihnen. Der Entscheid, wen man zurückschicken 
darf und wen nicht, ist eine heikle Sache. 
Die Schweizer sind sparsam und teilweise engstirnig. 
Die bedeutendste Schweizerin ist Frau Kopp. Sie hat viele Anliegen 
erfolgreich verwirklicht; natürlich war sie an der Affäre mitschuldig. 
Der bedeutendste Schweizer ist General Guisan, weil er die Schweiz aus 
dem Krieg heraushalten konnte. Daran kann ich mich noch gut erin- 
nern, ich besuchte gerade die erste Klasse. 
Ich informiere mich durch die-Medien. Der Kassensturz ist eine sehr 
gute Sendung. Sie deckt Dinge auf, von denen man sonst nichts hört. 
Auch die Rundschau sehe ich mir oft an. 
LA 
Anna Hasler, Bendern, *1939, Liechtensteinerin, gebürtige Österreicherin, 
Hausfrau, Briefträgerin 
-Q8
	        

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