Volltext: Liechtenstein: Kleinheit und Interdependenz

Einleitung Parteien im Kleinstaat Liechtenstein» zeigt Helga Michalsky, wie die Tätig­ keit der Parteien in vielfältiger Weise gerade von der Kleinheit des Staats­ wesens geprägt ist Dies wirkt sich im Zusammenspiel von Regierung und Landtagsfraktionen und in den Beziehungen zwischen Parteien und Bür­ gern aus. Der Beitrag stellt diese Beziehungen zugleich in den verfassungs­ rechtlichen und institutionellen Rahmen des liechtensteinischen politischen Systems. Hubert Büchel beschliesst den Reigen des Liechtenstein-Instituts aus der Sicht des Praktikers mit der Fragestellung zur «Entwicklung der liechten­ steinischen Bevölkerung und Wirtschaft: Ist klein fein?» Für ihn beruht der liechtensteinische Wirtschaftserfolg auf einer Mischung von Öffnung und Abgrenzung. In Zukunft ist der Diensdeistungssektor in Liechtenstein wohl mit den höchsten Risiken behaftet und steht auf fragilster Basis. Fer­ ner arbeiten gerade dort am meisten Liechtensteiner, während die Grenz­ gänger überwiegend im sekundären Sektor beschäftigt sind. Insgesamt kann von einer starken Auslandsabhängigkeit der liechtensteinischen Volkswirtschaft gesprochen werden. Andererseits beruht der wirtschaft­ liche Erfolg in dem für die gesamte Volkswirtschaft Liechtensteins zentra­ len Banken- und Treuhandbereich auf einem staatlich gesicherten Monopol und einer besonderen Rechtsordnung, die ihren Vorteil aus den Unter­ schieden zu den Rechtssystemen anderer Länder zieht Dieser Bereich ist - wie ein Reservat - prinzipiell den Liechtensteinern vorbehalten. Es stelle sich daher für Liechtenstein das Problem, dass man sehr schnell ausge­ grenzt werden könne, wenn man sich im weiteren vom Trend der Integra­ tion abgrenze. Hier liegt in der Tat der circulus vitiosus für Liechtenstein im Spannungsfeld von Kleinheit und Interdependenz. Liechtenstein muss sonach auf neue Herausforderungen angemessene Antworten finden. Hubert Büchel entlässt uns dabei mit einer schönen Metapher: «Der Kleine wird von den Stürmen der Zeit vielleicht mehr gebeutelt als der Grössere; der Kleine findet aber auch eher Halt und Stand in einer Nische.» Den Rucksack - oder die Rucksäcke - muss der Kleine dabei aber mittragen helfen, solidarisch und deshalb selbstbewusst Und Gerard Batliner formuliert ein wünschbares, wenngleich utopisches Ziel: Kleinheit und Interdependenz werden sich als Problem immer weniger stel­ len, «je mehr das Recht im Menschsein angelegt ist und jedem Menschen zusteht». Als Herausgeber danken wir dem Verlag der Liechtensteinischen Aka­ demischen Gesellschaft für die Bereitschaft, diese interdisziplinär angelegte 11
	        

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