Volltext: Am Alpenrhein

srundlage für den Naturschutz-Alltag bedeutsam. Im Tier- wie Pflanzenreich gibt es 
allerdings Arten, die uns Zustände anzeigen, uns also Indikation, ähnlich dem Fieber 
messer, über den Zustand der Umwelt bieten können. Eine Studie des Nationalfonds in 
der Schweiz hat sich mit der Fragestellung nach der notwendigen Mindestausstattung 
mit naturnahen Lebensräumen in der intensiv genutzten Landschaft auseinandergesetzt 
ınd unterbreitet diesbezügliche Vorschläge. Unser Alpenrheintal ist mit den untersuch- 
‚en Verhältnissen des schweizerischen Mittellandes vergleichbar. Dort wurde der noch 
‚orhandene Bestand an naturnahen Flächen in der Kulturlandschaft auf nurmehr 3,5 % 
ler landwirtschaftlichen Grundflächen geschätzt. Auch diese Grössenordnung ist mit 
ler Talsohle des Rheintals vergleichbar. Aus der Kenntnis des Ist-Zustandes und der 
Erkenntnis zu den minimalen Flächenerfordernissen für einzelne Lebensräume können 
Vorstellungen über einen Soll-Wert an naturnahen Räumen entwickelt werden. Als 
Arbeitshypothese wurde in der erwähnten Studie die Erreichung der Vielfalt und Qualität 
der Landschaft der ausgehenden 50er und der frühen 60er Jahre postuliert. Dieser Zeit- 
horizont hat mit einer nostalgischen «Zurück-zur-Natur»-Bewegung wenig zu tun. Er 
stützt sich vielmehr auf Beobachtungen, dass manches, was sich auf Natur und Land- 
schaft besonders nachteilig auswirkte, in dieser Periode einen Anfang genommen oder 
verstärkt eingesetzt hat. Es sei in diesem Zusammenhang an den «Quantensprung» bei 
der Motorisierung, der landwirtschaftlichen Betriebsvergrösserung oder dem Düngerein- 
satz, erinnert. Als sensible Zeigerarten haben konsequenterweise aussagekräftige Tierar- 
sen nach 1960 einen Zusammenbruch in ihren Lebensgemeinschaften erfahren. Hierzu 
gehören für unseren Raum unter vielen das Rebhuhn, der Steinkauz, der Wiedehopf 
oder der Raub- bzw. Rotkopfwürger. Der Zustand dieser Periode gilt bekanntlich auch in 
der Luftreinhaltepolitik als anzustrebende Referenzgrösse, wobei dies ja kein Zufall 
'nfolge der Ökosystem-Zusammenhänge sein kann. Mit der Vorgabe eines Zielhorizontes 
960 wird im übrigen bereits berücksichtigt, dass einiges wohl unwiederbringlich verlo- 
‚en bleiben wird, weil die Lebensraumansprüche für die Erhaltung wichtiger Spitzenar- 
en kaum mehr gegeben ist. Hierzu gehört etwa der beliebte Storch. Auch unter den 
“ebensräumen können wir beispielsweise Moore mit einer Entwicklungsdauer von Tau- 
senden von Jahren nicht wiederherstellen. Ebenso ist es unwahrscheinlich, dass wir 
ansere einst prägenden hochstämmigen Obstbaumhaine rund um die Ortschaften wie 
der vollumfänglich erstellen können. Hier wird es vor allem darum gehen, das Beste- 
hende zu erhalten und durch ausreichende Pufferzonen zu sichern. 
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