donatal bei Nenzing. Noch heute findet sich diese Jagdszene auf einer Votivtafel in der
Wallfahrtskapelle Kühbrück in diesem Tal. Im Sarganserland wurde nach langer Treib-
'agd am 23. November 1799 der letzte Bär erlegt, Die letzte sichere Beobachtung aus
.jechtenstein datiert vom 2. Juni 1888, als der bekannte Alpinist und Schriftsteller Karl
3lodig beim Garsellikopf im Drei-Schwestern-Massiv die Spuren einer Bärin mit einem
Jungtier sah. Im Herbst 1892 soll nochmals ein Bär im Saminatal gesehen worden sein,
was zeitlich dem letzten Bärenabschuss in der Schweiz im Jahre 1904 im Gebiet des heu-
tigen Nationalparkes recht nahe liegt. Damit sind die letzten grossen «wilden Tiere»
ausgerottet. Gleich ergeht es auch dem grössten Greif der Alpen, dem Bartgeier. So ist
dekannt, dass im Jahre 1863 oberhalb von Triesenberg eine Aushorstung von Jungtieren
stattfand. Der letzte Fischotter in der Region wird 1927 in Liechtenstein geschossen. Ver-
mutlich kam er aber noch später vor. So wurden im Ruggeller Riet 1970 Hinweise auf
seine Anwesenheit gefunden. 1990 stirbt diese grösste einheimische Marderart in der
Schweiz endgültig aus. Zeitweise war auch der Rothirsch aus unserem Gebiet ver-
schwunden. Der tiefste Bestand in unserer Region dürfte zu Beginn des 19. Jh. erreicht
worden sein. Ende des letzten Jahrhunderts wanderte der Hirsch wieder aus Österreich
ein. Interessant sind hierbei die uralten Wildwechsel. Der Rothirsch zog sich jeweils in
den rauheren Winterzeiten von den Berggebieten in die Tieflagen zurück, so u. a. auch
in die ehemaligen Rheinauen. Eine alte Verbindung findet sich hier im Raume Sennwal-
d-Ruggell über den Alpenrhein. Erst der Bau der Nationalstrasse N 13 mit den beidseiti-
gen Wildzäunen unterbricht diesen alten Wechsel. Auch das Schwarzwild folgt diesen
Spuren. Die Wildsauen hausten bis ins 16. Jahrhundert in unseren Breiten. Erst nach
dem 1. Weltkrieg, 1926 und 1927, stösst das Schwarzwild wieder in unseren Raum vor,
wird dann allerdings intensiv bejagt. Die nächste Invasion geschieht in den Nachkriegs-
jahren 1946-55, was mit dem damaligen Jagdwaffenverbot in der Bundesrepublik
Deutschland in Verbindung gebracht wird. Es ist interessant, dass auch die Invasionen
der 70er wie 80er Jahre immer wieder über die gleichen Routen verlaufen. Ein derartiges
«saumässiges» Revier bilden die Illauen mit südlicher Ausstrahlung bis nach Ruggell.
Aus der Sicht des Naturschutzes ist es zu bedauern, dass das Schwarzwild unerbittlich
verfolgt wird, sobald es in unsere Region gelangt. Es stellt heute doch eine Bereicherung
der Artengarnitur dar und «stürzt die hiesige Bevölkerung nicht mehr ins Elend und
zwingt sie zum Betteln», wie dies 1599 den Untertanen der Herrschaft Sonnenberg und
Bludenz geschah.
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