Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1981) (9)

So geht auch der Naturschutz den Bach hinunter. Kanalisierungen, Betonierung und Regulierung ha- ben mehr ökologischen.  Schaden als ökonomi- schen Nutzen 'gestiftet. Unten: Im naturnah belassenen Graben ist eine Fülle reichen Tier- und Pflanzenlebens anzutreffen. 
Liechtensteiner Umweltbericht 
LGU-Aktivitäten Seite 5 formationszentrale des Europarates. Beson- ders, eng sind auch die Kontakte zu unseren zielverwandten Organisationen in Österreich, der Schweiz und der  Bundesrepublik Deutschland. Wir können als kleiner Verband vor allem immer wieder von verschiedenen Aktionen des WWF-Schweiz und des Schweizerischen Bundes für Naturschutz (SBN) profitieren. Besonders der SBN kommt unseren Informationsbestrebungen mit der  Überlassung von Wanderausstellungen und Broschüren immer wieder entgegen. 1980 • 
konnten wir so die Wanderausstellung «Feuchtgebiete schützen — Leben erhalten» und «Naturschütz in der Gemeinde» in Liech- tenstein zeigen. Auf Jahresende 1981 wird die Ausstellung «Libellen — Kleinodien der Natur»  in unseren weiterführenden Schulen vorgestellt. Ein herzliches Dankeschön an unsere Nachbarn, deren Naturschutzarbeit uns immer Vorbild ist.   Naturnahe Sanierung des Riedgrabens an der-Landstrasse Eschen-Nendeln 
  Im liechtensteinischen Naturschutzinventar 1977 ist der auf der Südseite der Landstrasse Eschen-Nendeln gelegene Graben als schüt- zenswert ausgewiesen. Warum? Es handelte sich hier um den letzten biologisch aktiven Riedgraben ausserhalb des Ruggeller 
Rietes, mit einer noch weithegend intakten entspre- chenden Tier- und Pflanzenwelt. Einst 
präg  ten solche Gräben mit Seerosen, Wasser- fröschen und Bergmolchen als markanteste Vertreter dieser Lebensräume die weite Ebe- ne zwischen Tisis und Schaan. Trotz interner Richtlinien für die Behandlung von Inventar- objekten wurde dieser Graben im Zuge der Strassenerweiterung, ohne Benützung des vorgesehenen Verfahrens, zugeschüttet. Ge mäss der vorliegenden Planung sollte neu ein 
Betongerinne entstehen, dies um den Graben möglichst pflegeleicht zu gestalten. Die LGU intervenierte in diesem Falle 'aus zweierlei grundsätzlichen Gründen. Einerseits, um das Vorgehen. bei 'allfällig nötigen Eingriffen im Freiraum zu regeln und andererseits, um den Problemkreis «Wasserbau und Naturschutz» anzudiskutieren. Die Naturschutzverbände sind der Meinung, dass die zusehends immer mehr kanalisierten Gerinne wesentlich zur Ar- tenverarmung beitragen. Während es früher hiess, das Wasser so schnell wie möglich über Entwässerungssysteme abzuführen, wäre eigentlich nach Meinung der Natur- schutzkreise genau das Gegenteil notwendig: Wasser so lange wie möglich und so sauber wie möglich in unserer Landschaft zurückzu- halten. Im Falle des zerstörten Riedgrabens wurde diese Problematik eingehend mit der zustän- digen Amtsstelle diskutiert und gemeinsam eine naturnähere  Kompromisslösung gefun- den. Die LGU wird den Themenkreis «Was- serbau 'und Naturschutz» im kommenden Jahr behandeln und mögliche naturnahe Lö- sungswege aufzeigen. Für den Fall des wie- • 
derhergestellten Riedgrabens möchten wir dem FL-Landesbauamt und der Gemeinde Eschen für das Entgegenkommen herzlich danken! Europaratskampagne 1983/84 zum Schutz der Uferregionen «Die Ufer» sind Thema der kommenden grossangelegten Kampagne, die von den Mit- gliedem des Europäischen Informationszen- trums für Naturschutz anlässlich ihrer Jahres- versammlung (30./31. März 1981) in Strass- burg beschlossen worden ist. Die Nahtlinie Wasser/Erde ist ökologisch äusserst empfind- lich 
und in' ihrer naturnahen Ausgestaltung von vielen Nutzungsinteressen bedroht. Die liechtensteinische 
Kampagne wird sich schwerpunktmässig mit den Fliessgewässern und deren mögliche 
Renaturierung  beschäfti- gen. Diese europäische Kampagne soll im Mai 1983 die in Athen stattfindende Konfe- renz der europäischen Umweltminister aktiv unterstützen. Weitere. LGU-Aktivitäten des Jahres entneh- men Sie regelmässig aus dem «Liechtenstei- ner Umweltbericht» und aus den Organen der Landespresse.  
	        

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